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Abfluss verstopft: Diese Mittel helfen

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Wenn sich das Wasser während einer erfrischenden Morgendusche bis über die Knöchel rückstaut, ist es höchste Zeit, den Abfluss zu reinigen. Dabei stehen verschiedene Methoden zur Auswahl: Ist der Abfluss verstopft helfen Muskelkraft, Technik oder Chemie. Die gleichen Tipps und Tricks gelten natürlich auch für alle anderen Abflüsse.

Die Saugglocke oder der Pümpel ist ein einfaches Mittel, um den Abfluss wieder von einer Verstopfung zu befreien. Foto: Stephen Davies / fotolia.de

In den Ausgüssen von Küche und Badezimmer sammelt sich jede Menge Schmutz. Dieser kann sich mit der Zeit in den Rohren festsetzen und zu einem Pfropf verdichten. Die unangenehme Folge: Schmutzwasser kann nicht mehr so einfach ablaufen und staut sich in Waschbecken, Badewanne, Dusche oder Toilette und bringt diese zum Überlaufen. Ist der Abfluss verstopft, helfen chemische Abflussreiniger, eine Saugglocke oder eine Rohrreinigungsspirale.

Verstopfungen treten selten schlagartig auf. Sie kündigen sich meist an, indem das Wasser nur zögerlich abläuft. Wenn es dabei noch gurgelt und gluckert, dann ist der endgültige Verschluss nicht mehr fern. Wenn dann gar nichts mehr läuft, muss nicht unbedingt gleich ein professionelles Rohrreinigungsunternehmen kommen. Denn der gewiefte Heimwerker oder die findige Dame des Hauses haben etliche Instrumente parat, um die leidigen Pfropfen erfolgreich zu attackieren.

Einfache Mittel gegen einen verstopften Abfluss

Tritt Natron auf Essig, wird Kohlenstoffdioxid freigesetzt. Es schäumt ordentlich und der Abfluss wird frei. Foto: ThamKC / iStock

Ist nur der Ventilkelch verschlossen, kann man Haare und Schmutz leicht mit einer Pinzette oder einer kleinen Zange herausziehen. Reste lassen sich leicht wegspülen.

Ist das nicht erfolgreich, sitzt die Verstopfung meist im Siphon. Ihr kann man mit alten Hausmitteln beikommen. Am gebräuchlichsten sind Natron(alternativ Backpulver) und Essig. Andere schwören auf die Reinigungstabs von Spülmaschinen, die man zerkleinert in den Abfluss gibt. Auf keinen Fall geeignet ist jedoch Kaffeesatz. Er verschlimmert eher die Verstopfung als dass er hilft: wenn der Kaffeesatz trocknet, wird er fest wie Beton und kann dann womöglich nicht mehr ohne Weiteres entfernt werden.

 

 

Verstopfter Abfluss? Natron hilft

Verwendet man Natron, wird so vorgegangen:

  1. Mindestens drei Esslöffel Natron in den Abfluss schütten
  2. Eine halbe Tasse Essig langsam dazu gießen
  3. Sobald das Gemisch anfängt zu sprudeln, einen nassen Lappen über den Abfluss legen und mindestens 5 Minuten warten
  4. Danach mit heißem Wasser nachspülen.
  5. Reicht das nicht, die Prozedur wiederholen.

Chemische Rohrreiniger

Chemische Rohrreiniger sollten bei Kunststoffrohren zurückhaltend eingesetzt werden. Foto: RioPatuca Images / fotolia.de

Erweisen sich die Hausmittel als zu harmlos, können auch handelsübliche Rohrreiniger in flüssiger oder körniger Form zum Einsatz kommen. Sie sind stark ätzend, weshalb man am besten mit Handschuhen und Mundschutz arbeitet. Das Angebot an solchen „chemischen Keulen“ ist recht groß, sodass man sich am besten in den Märkten beraten lässt. Diese Mittel brauchen eine gewisse Einwirkzeit, denn sie zersetzen den Pfropfen allmählich.

 

Achtung

Chemische Rohrreiniger können eine erhebliche Wärme entwickeln, was Abflussrohren aus Kunststoff nicht zuträglich ist. je stärker das Mittel, desto eher kann es natürlich den Dreck im Abfluss zersetzen. Das gleiche gilt aber auch für Kunststoff. Deshalb ist bei solchen Mitteln immer Vorsicht geboten. Der Siphon eignet sich aber als Testumgebung.

Mechanische Mittel

Der Druck und Unterdruck, der durch die Saugglocke erzeugt wird, bringt alles, was im Abflussrohr steckt in Bewegung und löst die Verstopfung. Foto: RioPatuca Images / fotolia.de

Bei sehr hartnäckigen Verstopfungen stehen den Betroffenen weitere, mechanische Mittel zur Verfügung und auch bei Kunststoffrohren sind mechanische Methoden möglicherweise das beste Mittel.

Siphon abschrauben und reinigen

Es kann durchaus unappetitlich sein, den Siphon abzuschrauben und zu reinigen: Immerhin dient er als Geruchsverschluss. Doch die unangenehme Grundreinigung ist nun mal die gründlichste Methode. Sie erlaubt es außerdem, die weiterführende Leitung zu inspizieren. So kann man erkennen, ob sich weitere Ablagerungen aufgebaut haben.
Die nötigen Schritte sind überschaubar:

  1. Eimer unter das Waschbecken stellen.
  2. Die Überwurfmuttern mit der Hand lösen. Sitzen diese fest, kommt die Wasserpumpenzange zum Einsatz.
  3. Siphon auskippen, reinigen und wieder montieren. Wer die Muttern mit der Zange festschrauben muss, sollte nicht zu viel Kraft aufwenden, um Muttern und Siphon nicht zu zerstören.

Druckreinigung

Das gängigste Gerät für eine Druckreinigung ist die Saugglocke, die umgangssprachlich auch Pümpel oder Pömpel genannt wird. Mit einem Korken oder Stofffetzen verschließt man den Überlauf des Waschbeckens, dann wird die Gummiglocke auf den Ausguss gesetzt und ein wenig Wasser zugegossen. Mit der hölzernen Griffstange wird kräftig gepumpt. Der Wechsel von Druck und Unterdruck lockert allmählich die Verstopfung, der Pfropfen wird gewissermaßen frei gerüttelt.

Alternativ kann man Druck-Rohrreiniger verwenden. Sie sehen einer Luftpumpe ähnlich und erzeugen einen Überdruck.Bei größeren Rohrdurchmessern oder Verstopfungen tief in der Leitung, kann ein Zusatzgerät zum Hochdruckreiniger Abhilfe schaffen, der Reinigungsschlauch. Er hat einen Kopf mit mehreren Düsen, die nach hinten gerichtet sind. Unter Druck schiebt sich der Schlauch selbst vor und die scharfen Wasserstrahlen reinigen das Rohr. Für die Reinigung nur des Siphons ist das Gerät aber nicht geeignet, denn es ist sehr robust und aufwändig zu handhaben.

 

Bei schweren Verstopfungen oder tiefliegenderen Problemen, hilft vielleicht die Rohrreinigungsspirale. Foto: RioPatuca Images / fotolia.de

Abfluss säubern mit der Rohrreinigungsspirale

Bei der Rohrreinigungsspirale handelt es sich genau genommen um eine biegsame Welle mit einer Handkurbel. Für den Haushalt sind Längen von eineinhalb bis zehn Meter gebräuchlich. Eine solche Spirale wird nicht für die Säuberung von Siphons verwendet, weil sie dafür zu unhandlich ist. Sie ist jedoch dann von Vorteil, wenn sich Verstopfungen bis in die Ableitungsrohre ausdehnen oder ein Verschluss tief in der Leitung sitzt. Es gibt diese Spiralen auch mit Bürste an der Spitze oder zum Einspannen in die Bohrmaschine.

 

Was man tun kann, um einer Verstopfung vorzubeugen

Wer sich nicht kümmert, erntet Kummer: Zwar wird empfohlen, die Abflüsse in Haus oder Wohnung einmal im Jahr gründlich durchzusehen und zu reinigen, doch der Autor weiß aus eigener Erfahrung, dass zwölf Monate im Nu herum sind – und man hat es wieder nicht erledigt. Wer der nächsten Verstopfung nicht tatenlos entgegensehen will, sollte prophylaktisch einige recht unaufwändige Maßnahmen ergreifen, um den Erzfeinden aller Abflussrohre zu Leibe zu rücken: In der Küche sind das vornehmlich Speisereste und Fette, in Bad und Dusche sind es Haare und Seifenrückstände.

  • Das Spülbecken in der Küche, das Waschbecken im Bad sowie die Dusche mit einem Haarsieb versehen. Kostet wenig, ist aber sehr effektiv, denn die Siebe lassen sich leicht herausnehmen und reinigen.
  • Sehr oft benutzte Becken etwa einmal pro Woche mit kochendem Wasser spülen. Das löst vor allem Seifenreste.
  • Mit einer eigens dafür angeschafften Pinzette mindestens einmal im Monat die Haare aus den Abflüssen – besonders in der Dusche und dem Handwaschbecken – entfernen.
  • Speisereste und fettige Abfälle im Biomüll entsorgen, denn sie führen neben den Haaren am schnellsten zu Verschlüssen.