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Anleitung zum Terrassenfliesen verlegen

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Fürs Terrassenfliesen verlegen, ist nicht zwingend die Hilfe eines Profis nötig. Handwerkliches Geschick, eine Schritt-für-Schritt-Anleitung und die Rechenformel für die richtige Anzahl an Fliesen – und schon kann es losgehen.

Terrassenfliesen verlegen ist einfach: Fliesenkleber auftragen, mit Zahnkelle durchkämmen, Fliese leicht eindrücken. Foto: Kadmy - Fotolia.com

Terrassenplatten, Pflastersteine, Kunststoff- oder Holzdielen – das alles sind typische Bodenbeläge für Terrasse oder Balkon. Es gibt aber auch Terrassenfliesen.
Sollen Fliesen im Außenbereich verlegt werden, müssen sie spezielle Voraussetzungen erfüllen. Beispielsweise sollten sie frostsicher und rutschhemmend sein. Was das genau bedeutet, erfahren Sie im Artikel „Fliesen im Außenbereich: Anforderungen“.

Bevor der Heimwerker mit dem Fliesen legen auf seiner Terrasse beginnen kann, muss er sich erst für das passende Material entscheiden – und herausfinden, wie viele Fliesen er für sein Projekt benötigt.

In der Bildergalerie stellen wir Ihnen die verschiedenen Fliesenmaterialien vor.

ACHTUNG:

Unter der Bezeichnung Terrassenfliesen verstehen viele Menschen Klickfliesen und die sind meist aus Holz. Das Verlegen ist hier recht simpel: Die Fliesen haben an der Außenkante ein Klicksystem aus Kunststoff mit dem sie einfach miteinander verbunden werden.

So berechnet sich die richtige Fliesenzahl

Wie viele Fliesen für die Terrasse benötigt werden, sollten Heimwerker also nicht zu knapp bemessen, um bei Bedarf Ersatz zur Verfügung zu haben. Denn wenn es nicht bereits beim Verlegen passiert, so kann es doch im Laufe der Jahre dazu kommen: Eine Fliese geht zu Bruch oder springt.

Die Faustformel zur Berechnung lautet:
Quadratmeterzahl der zu fliesenden Fläche zuzüglich fünf Prozent Verschnitt plus fünf Prozent Reserve.

Grafik: Isabella Haag/bauen.de Grafik: Isabella Haag/bauen.de

Dabei müssen aber noch die Fugenbreiten berücksichtigt werden: Fliesen, die kürzer als 20 Zentimeter sind, sollten im Abstand von zwei Millimetern verlegt werden, größere Fliesen mit einer Fugenbreite von drei Millimetern.

Die Grundlage fürs Terrasse fliesen: Untergrund vorbereiten

Damit Terrassenfliesen nicht bei der geringsten Belastung springen oder die Terrasse regelmäßig saniert werden muss, ist der korrekte Schichtaufbau wichtig.

Zuerst gilt es, den Untergrund entsprechend vorzubereiten. Dabei sollten Heimwerker darauf achten, dass vom Haus weg ein Gefälle von zwei Prozent angelegt wird. Die leichte Neigung sorgt dafür, dass Regenwasser abfließen kann.

Der gesamte Untergrund muss eben sein. Das heißt, dass Heimwerker zuerst kleinere Löcher, Risse oder Unebenheiten ausgleichen und gegebenenfalls vorhandene kaputte Fliesen oder Klebereste entfernen sollten.

Anschließend wird mit einer Gesamtdicke von circa zwei Millimetern abdichtende Dichtschlämme aufgetragen. Am besten geht das mit einer Lammfellrolle am Teleskopstiel. Heimwerker sollten den Abdichtschlamm nicht zu dick auftragen. Er könnte sich sonst nach einigen Woche oder Monaten wieder lösen.

Dichtschlämme zweifach dünn - mit einem Millimeter pro Schicht - auftragen. Foto: Sopro Bauchemie GmbH

Die Abdichtung sollte in etwa 20 Stunden trocknen, darf dabei aber weder Regen noch zu viel Sonne abbekommen.

Do it yourself: Terrassenfliesen verlegen

Ist der Untergrund vorbereitet, kann das Fliesenverlegen beginnen. Die meisten Fliesenleger wenden dabei die Dünnbettverlegung an und setzen Fließbettmörtel ein.

  1. Erste Fliesenreihe anzeichnen und zum Beispiel mit Malerkrepp abkleben.

  2. Fließbettmörtel oder Fliesenkleber nach Herstellerangabe anrühren. Für Fliesen im Außenbereich am besten flexiblen Mörtel beziehungsweise Kleber verwenden.

  3. Mörtel auf der Fläche der ersten Reihe ausgießen. Sofort mit Zahnspachtel verstreichen.

  4. Klebeband noch vor Antrocknen abziehen, so entsteht eine saubere Linie.

  5. Entlang dieser Linie die erste Fliesenreihe in den feuchten Flexmörtel verlegen. Die einzelnen Fliesen dabei mit einer leichten Drehung ins Mörtelbett schieben. Zusätzliches Anklopfen ist nicht nötig, da Fliesen einsinken.

  6. Anschließend abschnittsweise vorgehen: Masse auf Arbeitsfläche geben, verstreichen, Fliesen verlegen.

    Wer abschnittsweise vorgeht, hat den Vorteil, dass sich Fehler leichter korrigieren lassen; Die Klebemasse braucht rund 20 Minuten, bis sie antrocknet.

  7. Die verflieste Fläche sollte mindestens 12 Stunden trocknen, einige Mörtelhersteller geben sogar 24 Stunden an. Wie lange das Trocknen dauert, ist auch abhängig von Temperatur, Luftfeuchte und Lage.

Mörtel oder Kleber nach Herstellerangaben anrühren. Foto: Miriam Dörr - Fotolia.com

Fliesenmörtel mit Zahnspachtel durchkämmen. Foto: Arpad Nagy-Bagoly - Fotolia.com

Fliese leicht in feuchten Fliesenkleber eindrehen. Foto: Arpad Nagy-Bagoly - Fotolia.com

Buttering-Floating: Mörtel kommt auf Fliesenrückseite und Boden. Foto: JPchret - Fotolia.com

Alternativ zum Einsatz von Fließbettmörtel können Fliesen auch im „Buttering-Floating-Verfahren“ verlegt werden. Dabei werden sowohl Fliesenrückseite als auch Boden mit Fliesenkleber oder Mörtel bestrichen. Dies hat den Vorteil, dass noch weniger Hohlräume unter dem Belag entstehen.

Fliesen im Außenbereich verfugen

Fugenmasse auftragen und anschließend diagonal verstreichen. Foto: Arpad Nagy-Bagoly - Fotolia.com

Größter Schwachpunkt bei Außenfliesen sind die Fugen. Selbst die stabilsten Fliesen können springen, wenn zu viel Spannung auf den Fugen lastet. Auch beim Verfugen müssen Heimwerker also sorgfältig arbeiten.

Nachdem der Fugenmörtel nach Herstellerangaben angerührt wurde, wird die Masse auf die Terrassenfliesen gegossen und mit einem Gummiwischer in die Fliesenfugen eingebracht. Dabei sollten Fliesenleger immer diagonal zum Fugenverlauf arbeiten. Überschüssiger Mörtel wird mit dem sauberen Gummiwischer abgezogen.

Wenn der Fugenmörtel nach circa 15 Minuten getrocknet ist, wird er mit einem Schwammbrett abgewaschen. Auch hier wird diagonal gearbeitet. Mörtelschleier lassen sich einfach mit einem weichen, fusselfreien Tuch wegpolieren.

Abschließen wird die Fuge zur Wand hin mit Dichtmasse verschlossen.

Wer Flexkleber verwendet, sollte auch flexiblen Fugenmörtel einsetzen – im Außenbereich empfiehlt sich generell der Einsatz flexibler Werkstoffe.

Auch Fugenmörtel muss gut durchtrocknen. Wer sich nicht für Schnellfugenmörtel entschieden hat, sollte also erneut einen Tag warten, bis er die neue Terrasse betritt.

Damit die Fugen spannungsfrei austrocknen und nicht gleich reißen, dürfen sie keiner direkten und andauernden Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Lässt sich dies nicht vermeiden, sollten Heimwerker die Fugen nach 12 Stunden anfeuchten und ihren neuen Terrassenbelag mit einer Plane abdecken.

Tipps zum Fliesen zuschneiden

Fürs Flliesen zuschneiden gibt es verschiedene Methoden. Foto: Arpad Nagy-Bagoly - Fotolia.com

Auch wenn Fliesenleger immer Verschnitt einplanen sollten, Fliesen zuzuschneiden ist gar nicht so schwer:

Ein gerader Schnitt lässt sich am besten mit einem Fliesenschneidegerät erzielen. Dieses kann im Baumarkt geliehen werden.
Seitliche Aussparungen werden von der Glasurseite her mit einer Papageienzange vorsichtig abgeknabbert.
Löcher in der Mitte sollten Heimwerker entweder mit dem Steinbohrer vorbohren und dann mit der Papageienzange ausbrechen oder sie setzen ein Fliesenlochgerät ein.