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Blockhaus - einfache und stabile Konstruktion

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Ein Blockhaus wird komplett aus Holz gebaut, oft sogar aus ganzen Baumstämmen. Die rustikale Bauweise erinnert an entlegene Landschaften in Kanada oder Finnland, an urige Hütten in verschneiten Wäldern. Ganz falsch ist diese Assoziation nicht, doch ein modernes Blockhaus hat mit alten Hütten für den Abenteuerurlaub nicht mehr viel zu tun, sondern vereint eine naturbelassene, ursprüngliche Bauweise mit neuester Technik und Komfort.

Ein Blockhaus in Naturstammbauweise. Besonders eindrucksvoll sind die Säulen: Es sind ganze geschälte Bäume, sogar der Fuß der Bäume mit Wurzelansatz ist noch dran. Foto: www.team-kanadablockhaus.de

Ein Blockhaus wurde früher der Einfachheit halber dort gebaut, wo es viel Holz gab, aber nicht unbedingt ein Sägewerk, um das Holz erst zu Balken und Brettern zu verarbeiten. So wurden ganze Rundbohlen einfach an den Ecken des Hauses ineinander verkeilt oder übereinandergelegt und die Zwischenräume mit Lehm, Moos, Wolle oder Leinen gefüllt. Schon hatte man eine einfache, stabile und funktionelle Konstruktion: gut gedämmt und schallisoliert.

Verschiedene Bauweisen von Blockhäusern

Heutzutage gibt es auch andere Bauweisen, ein Blockhaus zu errichten. Dass es sich um ein Blockhaus handelt, fällt auf den ersten Blick nicht immer auf.

Bei der klassischen Bauweise handelt es sich um die Naturstammbauweise. Dabei werden unbehauene, geschälte Stämme verwendet. So kann man auch heute noch bauen, üblicherweise werden die Balken aber bearbeitet und auf einheitliche Maße zugeschnitten. Bei den Balken kann es sich um Rundbalken oder um Vierkantbalken handeln. In beiden Fällen spricht man von einschaligen Blockhäusern, denn die Außenwand besteht nur aus einer einzigen dicken Schicht. Damit zählen solche Häuser auch zu den Massivbauten, wenn auch nicht aus Stein, sondern aus Holz. Nachteile in Sachen Wärme- oder Schallschutz gibt es übrigens nicht, denn die dicken Stämme weisen hervorragende Schutzwerte auf.

Ein Blockhaus muss nicht rustikal aussehen. So wie dieses moderne Blockhaus mit Vierkantbalken. Foto: Fullwood

Davon unterscheiden sich die zweischaligen Blockhäuser, deren Wände zusätzlich gedämmt sind. Die Wand besteht dann aus dünneren Vierkantbalken, einer Dämmschicht und einer Verkleidung derselben. Dabei kann die Dämmschicht innerhalb oder außerhalb der eigentlichen Blockhauswand liegen. Solchen Blockhäusern muss man es gar nicht mehr unbedingt ansehen, dass es sich um Blockhäuser handelt. Durch eine entsprechende Verkleidung können die Rundbohlen aber imitiert werden. Andererseits wäre es auch möglich, die Innen- oder Außenwände zu verputzen.

Welche Haustypen beim Blockhausbau möglich sind

Die Blockhausbauweise schränkt Bauherren nicht in der Wahl des Haustyps ein. Typisch sind zwar Bungalows und kleine Hütten, im Blockhauswohnbau werden aber Einfamilienhäuser normaler Größen und mit mehreren Stockwerken gebaut. Auch Doppelhäuser und Häuser im Landhausstil sind möglich. Mehrfamilienhäuser in der Blockbauweise sind seltener.

Weitere Infos über andere Baustile in der Holzbauweise oder Massivbauweise finden Sie hier:

Vor- und Nachteile eines Blockhauses

Der Wunsch, ein Blockhaus zu bauen, fängt oft mit der Optik an. Wer ein Haus nur aus Holz bauen möchte, aber kein Freund der Fertigbauweise ist, kommt um ein Blockhaus kaum herum. Das bietet auch jede Menge Vorteile:

  • Holz ist ein natürlicher Baustoff. Bei der einschaligen Bauweise kommen in den Wänden keine weiteren Baustoffe zum Einsatz, bei der zweischaligen Bauweise stehen ausreichen ökologische Dämmstoffe zur Wahl, darunter auch Dämmplatten aus Holzfaser.
  • Bei der einschaligen Bauweise ist kein Dämmmaterial notwendig.
  • Holz kann Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben. Holzwände regulieren damit die Luftfeuchtigkeit eines Raumes, was viele Hersteller als gutes oder natürliches Raumklima bezeichnen. Tatsächlich braucht ein Blockhaus keine Lüftungsanlage, um Schimmel vorzubeugen.
  • Bauherren können, wenn sie das wollen, auf der Baustelle mit anpacken – und zwar beim Aufbau des Hauses. Bei Blockhausbausätzen bauen sie das Haus gar selbst.
  • Blockhäuser besitzen eine lange Lebensdauer. Die Optik ist zeitlos.

Natürlich gibt es auch einige Nachteile:

  • Blockhäuser stechen durch ihre Optik oft aus typischen Neubausiedlungen heraus. Aus diesem Grund dürfen nicht überall Blockhäuser gebaut werden: Das Bauamt erteilt manchmal keine Baugenehmigung.
  • Die Nachfrage nach Blockhäusern ist im Vergleich zum Massivbau aus Stein relativ niedrig. Das kann beim Verkauf eines Blockhauses zu Problemen führen, die Immobilie zu einem guten Preis loszuwerden.
  • Je nach Bauweise kann es bei neugebauten Blockhäusern noch zu Setzzeiten kommen. Dabei setzen sich die Balken, die Schwerkraft zieht sie nach unten, wodurch sich die Höhe der Wände verringert. Bei hochwertigen Blockhäusern ist dieser Effekt minimal und schränkt die Bewohner nicht ein. Die Hersteller informieren über mögliche Setzzeiten.

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Schädlinge und Feuergefahr

Schädlingsrisiko und erhöhte Feuergefahr gehören übrigens nicht zu den Nachteilen eines Blockhauses. Hochwertiges Holz wurde entsprechend gelagert und getrocknet und ist für Holzschädlinge nicht interessant. Manche Hersteller setzen möglicherweise auch bestimmte Fassadenfarben ein oder behandeln das Holz chemisch. Um das zu belegen führen einige Blockhaushersteller ein RAL-Gütezeichen für Schädlingsfreiheit, das vom Deutschen Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V. vergeben wird.

Die Feuergefahr ist bei einem Blockhaus nicht größer als bei jedem anderen Wohnhaus. Feuer bricht durch Fehler in der Elektrik, Blitzeinschläge oder fahrlässige Bewohner aus. Dann fangen Möbel, Teppiche oder Gardinen Feuer. Bis die dicken Bohlen eines Blockhauses brennen vergeht viel Zeit und selbst dann verkohlt üblicherweise nur die oberste Schicht. Das Haus bleibt also stabil. Bei einem zweischaligen Wandaufbau ist das Risiko möglicherweise höher, doch die Hersteller können in der Regel Lösungen anbieten.

Auch im Inneren dominiert der Baustoff Holz. Modern ist dieses Blockhaus dennoch. Foto: Finnland Block GmbH / mein-blockhaus.com

Was es kostet, ein Blockhaus zu bauen

Ursprünglich war die Blockhausbauweise eine einfache und günstige Bauweise. Durch die hohe Qualität von Blockhäusern und die Ansprüche an Stabilität, Langlebigkeit, Wärme- und Schallschutz ist das heutzutage nicht mehr so. Die Baukosten eines Blockhauses sind vergleichbar mit denen eines Massiv- oder Fertighauses. Allerdings hängen die Kosten natürlich von der genauen Bauweise, der Größe des Hauses und seiner Ausstattung ab. Ganz grob können Bauherren mit Kosten von 2.000 Euro pro Quadratmeter rechnen. Verlässliche Angaben gibt es aber nur vom jeweiligen Hersteller selbst, die Preise können auch darunter oder darüber liegen. Die Kostenvorteile von Typenhäusern bieten viele Blockhaushersteller nicht an.

Wer die Baukosten möglichst niedrig halten möchte, sollte sich auch beim Blockhaus an einige Grundregeln halten:

  • möglichst klein und einfach bauen.
  • keine überhohen Decken oder gar Galerien bis unters Dach einplanen.
  • auf Erker und Gauben verzichten und lieber einfache und gerade Linien wählen.
  • in Küche und Bad eine einfache Ausstattung wählen.
  • Böden und Wände mit günstigen Materialien gestalten.
  • sich bei der Heizung und Elektrik mit günstigen Varianten zufriedengeben.

Angebote vergleichen

Letztendlich kommt es allerdings auch darauf an, für das Haus, das man eben braucht und bauen will, ein gutes Angebot zu bekommen. Und das geht nur, indem man vergleicht. Zu Beginn der Planungsphase sollten Bauherren also möglichst ähnliche Angebot verschiedener Baufirmen vergleichen – und dabei genau darauf achten, welche Leistungen zu dem Angebot gehören und welche nicht. Ist beispielsweise die Bodenplatte mit dabei, der Aufbau des Hauses? In welchem Zustand wird das Haus übergeben? Und welche Leistungen müssen extra bezahlt werden? Diese Infos erhalten Bauherren, auch wenn Sie noch keinen detaillierten Bauplan mit einer Baufirma erarbeitet haben. Dieser wäre bereits der nächste Schritt, nachdem sich Bauherren auf eine Baufirma festgelegt haben oder sich zwischen wenigen Alternativen entscheiden.

Nebenkosten beim Hausbau

Beim Hausbau fallen einige Kosten an, die üblicherweise keine Baufirma übernimmt. Denn dabei handelt es sich um Kosten, die Dritte dem Bauherrn beziehungsweise dem Grundstückseigentümer direkt in Rechnung stellen. Dazu gehören die Vermessung des Grundstücks, Anschlüsse für Strom, Wasser und Kommunikation oder die Versorgung mit Baustrom. Mehr Infos:

Eigenleistung beim Blockhausbau

Gerade beim Blockhaus sind Eigenleistungen ein größeres Thema. Denn kaum eine andere Bauweise eignet sich so gut, mit anzupacken. Manche Hersteller bieten ihre Blockhäuser grundsätzlich als Bausatz an, dessen Teile zum Grundstück geliefert und dort vom Bauherrn selbst zusammengesetzt werden. Weil die meisten Bauherren aber gar nicht über das Knowhow und die Erfahrung verfügen, ein Blockhaus zu bauen, gibt es oft die Möglichkeit, sein Holzhaus mit einem Richtmeister zu bauen. Der wird von der Baufirma gestellt und leitet den Aufbau. Alle anderen Helfer organisiert sich der Bauherr aber selbst. Wer nicht genug handwerklich begabte Menschen im Freundeskreis motivieren kann, sollte darüber nachdenken, sich einen oder zwei Zimmerleute zu engagieren. Dann geht der Hausbau auch deutlich schneller voran.

Natürlich gibt es auch Anbieter, die das Blockhaus Schlüsselfertig aufstellen oder bei denen sich Bauherren mit den üblichen einfachen Eigenleistungen, wie Streichen oder Böden verlegen, einbringen können.

Ein großzügiges Erdgeschoss. Die Treppe ist verputzt, im Wohnzimmer ist eine Wand tapeziert. Der Rest: Holz. Foto: Fullwood

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Ein Blockhaus als Gerätehaus

Die Blockhausbauweise eignet sich auch für kleinere Gebäude, beispielsweise Gartenhäuser. Weil hier weniger auf Dämmung geachtet wird, weniger Technik zum Einsatz kommt und auch die Maße kleiner sind, bietet sich ein solches Haus auch für Hobbyhandwerker an. Blockhausgartenhäuser werden üblicherweise mitsamt einer Anleitung geliefert, um alles weitere kümmert sich der Heimwerker. Bei größeren Gartenhäusern kann auch ein Fundament dazugehören. Für Gartenhäuser solcher Größenordnung ist allerdings möglicherweise eine Baugenehmigung notwendig.

Alle Informationen über Gartenhäuser und wie das mit der Baugenehmigung läuft:

Wer das Fundament für das Gartenhaus selbst herstellen will, findet hier eine Anleitung: