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Laminat selbst verlegen

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Laminat ist eine beliebte Alternative zu Dielenböden, Parkett und PVC. Der Grund: Laminat ist günstig, widerstandsfähig und sieht gut aus. Einigermaßen geübte Heimwerker können den Boden obendrein selbst verlegen.

Laminat ist ein Bodenbelag aus zwei miteinander verklebten Schichten. Während die untere Schicht üblicherweise aus Holz besteht, ist die Deckschicht beziehungsweise das Furnier aus Kunststoff. Die einzelnen Laminatdielen werden ineinander gesteckt und sind deswegen vergleichsweise einfach zu verlegen. Und das alles ohne teures Werkzeug.

Laminat lässt sich recht einfach verlegen – es sei denn, man verlegt ihn diagonal, wie auf diesem Bild. Dann ist diese Arbeit anspruchsvoller. Foto: Andrey Gonchar / stock.adobe.com

Werkzeuge

  • Leichter Hammer oder Gummihammer
  • Schlagklotz
  • Zugeisen
  • Zollstock oder Maßband
  • Laminatschneider oder Stichsäge
  • Gehrungssäge
  • Teppichmesser

Material

  • Laminat
  • Ausgleichsmasse oder Schüttestrich
  • Feuchtigkeitssperre
  • Trittschalldämmung
  • Abstandshalter bzw. Abstandskeile
  • Sockelleisten

Planung: Produktklassifizierungen

Grundsätzlich ist Laminatboden für alle Räume geeignet. Selbst für Küche und Bad gibt es spezielles Feuchtraumlaminat. Doch gibt es den Bodenbelag in vielen verschiedenen Qualitätsstufen und Nutzungsklassen. Auskunft darüber geben Produktzettel und Datenblätter, auf denen die Informationen aber teilweise hinter kryptischen Abkürzungen und Symbolen versteckt sind.

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Alle Abkürzungen, Nutzungsklasse und Symbole in der Übersicht. Laden Sie sich dieses Merkblatt einfach auf ihr Smartphone oder drucken Sie es sich aus, um im Einzelhandel das passende Produkt zu wählen.

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Vorarbeiten: Materialbedarf ermitteln

Das Wichtigste in Kürze
  • Laminat: Grundfläche + mindestens fünf Prozent
  • Fußleisten: Wandlänge minus Türen
  • Pakete auspacken, Muster sortieren und 48 Stunden im Raum lagern

Jeden Raum sauber vermesse, dann den Materialbedarf bestimmen. Foto: iStock / TommL

Für einen Raum mit einer Fläche von 20 Quadratmetern benötigen Heimwerker mindestens 21 Quadratmeter Laminat, denn man kalkuliert einen Zuschlag von mindestens fünf Prozent der Fläche für den Verschnitt ein. Weil Laminat in Paketen angeboten wird, bleiben nach dem Verlegen üblicherweise Reste übrig. Wer Lagerplatz hat, kann diese einfach aufheben und bei Bedarf einsetzen, um Schäden zu reparieren.

Die Anzahl der Sockelleisten ergibt sich aus der Länge aller Wände abzüglich Türen. Handelsübliche Fußleisten sind meist 2,40 Meter lang.

Die Paneele sollten 48 Stunden im Raum gelagert werden, bevor es mit dem eigentlichen Verlegen losgeht. Dabei sollten die Pakete bereits ausgepackt werden. Die einzelnen Paneele sind oft mit leicht abweichendem Muster bedruckt, wer für ein besonders schönes Bodenbild sorgen möchte, sortiert Stapel mit den unterschiedlichen Mustern und verlegt diese dann abwechselnd, beziehungsweise so, dass gleiche Muster möglichst nicht nebeneinander liegen.

Prüfen und Vorbereiten des Untergrundes

Das Wichtigste in Kürze
  • Unebenheiten ausgleichen: Estrich
  • Feuchtigkeit verhindern: Dampfbremse
  • Laminat im Obergeschoss: Trittschalldämmung

Je nach Bodenbeschaffenheit und Anforderungen gehören zwischen Estrich und Laminat verschiedene Schutzschichten. Foto: iStock / Ocskaymark

Laminat benötigt einen festen, trockenen und gleichmäßigen Unterbau. Ist das nicht der Fall, muss der Boden erst vorbereitet werden.

  • Alten Bodenbelag entfernen: Laminat kann problemlos auf altem Bodenbelag verlegt werden – sofern dieser trocken und stabil ist. Teppich sollte allerdings entfernt werden.
  • Unebenheiten ausgleichen: Wenn der Boden uneben ist und es Abweichungen von mehr als drei Millimetern gibt, sollte der Boden ausgeglichen werden, zum Beispiel mit flüssiger Ausgleichsmasse oder einer Trockenschüttung beispielsweise aus Perlite.
  • Bei Feuchtigkeit: Steigt selbst geringe Nässe aus dem Boden in das Laminat auf, quillt es möglicherweise auf und wölbt sich an den Kanten nach oben. Das kann zum Beispiel bei frischem Estrich oder auch bei Betonböden der Fall sein. Dann empfiehlt es sich, eine Feuchtigkeitssperre zu verlegen. Die einzelnen Bahnen müssen sich überlappen. Sie werden mit Klebeband wasserdicht verbunden und an den Wänden etwa zehn Zentimeter hoch gezogen. Nach dem späteren Befestigen der Fußleisten wird die überstehende Folie mit einem Teppichmesser über der Leiste abgeschnitten.  
  • Kalter Boden: Wenn der Boden kalt ist, etwa weil sich der Raum im Erdgeschoss direkt auf einer ungedämmten Boden- oder Geschossplatte befindet, kann zunächst eine Schicht Wärmedämmung verlegt werden.
  • Trittschall: Laminat ist sehr hart und gibt deshalb einen guten Resonanzboden für Schritte und Geräusche ab. Eine Trittschalllage schafft Abhilfe, ist bei manchen Produkten aber integriert. Im Handel werden einzeln verlegbare Platten, Dämmbahnen oder auch Faltplatten aus extrudiertem Polystyrolschaum (XPS) oder Holzfasern angeboten. Wer es ökologisch mag, verlegt Kork oder Naturfasern in Form von Platten oder Bahnen.

In diesen Fällen brauchen Heimwerker Feuchtigkeitsschutz:

UntergrundTrockenzeitRestfeuchteDampfbremse
Zementestrich1 Woche je cm Höheunter 2,5 %ja
Anhydritestrich2 Wochen je cm Höheunter 0,3 %ja
Gussasphaltestrichwenige Stunden bei +18° Gradnein
MagnesiaestrichAusgleichsfeuchteja
mineralische Nivelliermassennach Angabe des Herstellersja
Trockenestrichnein
Spanplattennein
Holzdielennein
PVCnein
Keramikfliesenja
Achtung

Die gesamte Aufbauhöhe sollte so gewählt werden, dass am Ende unter den geöffneten Türen noch ein Spielraum verbleibt. Ferner sollte die Schicht nur so hoch sein, dass am Übergang zum Nebenzimmer oder Flur kein Absatz entsteht.

Anleitung: Laminat verlegen

Das wichtigste in Kürze
  • Beste Verlegerichtung ermitteln
  • Abstandshalter zwischen Wand und erster Reihe
  • Für ausreichend Überlappung sorgen

Die erste Reihe

Die erste Reihe Laminat. Die Abstandhalter an der Wand sorgen für Spielraum. Foto: VRD / stock.adobe.com

Die erste Reihe wird am besten an einer der Längsseiten des Zimmers verlegt. Das hat den Vorteil, dass Sie möglichst viele ganze Laminatplatten verwenden können, den Verschnitt also einschränken und Zeit sparen.

Zwischen Wand und erster Reihe kommen Abstandhalter an der Wand. Das schafft etwas Spielraum. Bei der ersten Reihe muss die lange Feder, also der Vorsprung, zur Wand zeigen. Manche sägen die Feder bei der ersten Reihe einfach ab. Am Ende der ersten Bahn entsteht fast immer Verschnitt. Einfach die verbleibende Fläche abmessen und eine Laminatplatte entsprechend zuschneiden.

Alle weiteren Reihen

Die zweite und jede weitere Reihe Laminat werden einfach von oben eingehängt. Foto: VRD / stock.adobe.com

Die nächste Reihe beginnt mit dem Rest der ersten Reihe. Die Stöße der Platten sollten sich in den einzelnen Reihen stets 30 bis 40 Zentimeter überlappen. Ein Rest von 10 bis 20 Zentimetern ist also eher untauglich, um die nächste Reihe zu beginnen. In diesem Falle besser eine neue Platte anschneiden, als mit einem zu kurzen Rest weiter zu arbeiten.

Die neue Platte wird im Winkel von etwa 45 Grad an die Nut der bereits verlegten Reihe geschoben, leicht hineingedrückt und dann abgelegt. Das Klicken des Klicklaminats ist das Geräusch, wenn die Feder in der Nut einrastet.

Nach der dritten oder vierten Reihe ist leicht zu erkennen, dass sich ein wiederkehrendes Verlegeschema einstellt: die Stöße wandern stufenförmig und gleichmäßig von Reihe zu Reihe.

Nach der Verlegung sollten die Übergänge zwischen den Platten optisch nahezu verschwunden sein. Das gelingt nur, wenn Heimwerker bei der Verlegung streng darauf achten, dass die Platten möglichst eng aneinander liegen. Am besten stets mit Hammer und Schlagholz beziehungsweise Schlagklotz nachhelfen.

Die letzte Reihe

Bei der letzten Reihe wird’s mitunter etwas kompliziert. Gut, wer die Verlegung der Paneele gut geplant hat. Foto: Schulzfoto / stock.adobe.com

Die letzte Reihe muss möglicherweise nicht nur quer, sondern auch längs zugeschnitten werden. Das geht am besten mit einer Kreissäge, wer eine sichere Hand hat, kann auch eine Stichsäge nehmen, durch die Fußbodenleisten könne kleinere Fehler kaschiert werden. Die letzte Reihe normal einklicken und mit dem Zugeisen und einem Hammer fest an den bereits verlegten Boden anschließen.

Praxis-Tipp

Niemals auf die Feder oder die empfindlichen Laschen des Klicksystems schlagen. Am besten eignet sich der obere Rand der Laminatplatte für einen behutsamen Schlag, um eine offene Fuge zu schließen. Dafür benutzt man ein Schlagholz oder ein Stück Holzlatte. So wird die Schlagkraft auf eine größere Fläche verteilt und die Platte wird nicht beschädigt.

Schwierige Stellen wie Heizungsrohre oder Türzargen

Bei Türen, Ecken und Kanten sowie Heizkörpern wird’s nochmal kompliziert. Foto: Andrey Gonchar / stock.adobe.com

  • Heizungsrohre: Rohre ausmessen und etwas Spiel lassen, dann das Laminatbrett an der entsprechenden Stelle auseinandersägen und die Aussparungen entfernen. In den meisten Fällen wird nur ein sehr schmales Stück zwischen Wand und Heizungsrohr passen. Dieses Stück muss dann verleimt werden.
  • Türzargen: Holzzargen einfach entsprechend kürzen. Stahlzargen ausmessen und das Dielenbrett entsprechend zusägen. Ggf. muss auch die Nut und/oder Feder gekürzt werden, um schmale Paneele noch einsetzen zu können. Dann muss das entsprechende Stück Laminat eingeklebt werden.

Sockelleisten

Zum Schluss kommen noch die Sockelleisten. Foto: karepa / stock.adobe.com

Der krönende Abschluss der Arbeit besteht im Verlegen der Randleisten. Sie sollten mindestens 15 Millimeter stark sein, damit sie die Fuge zur Wand, die etwa zehn Millimeter breit ist, überdecken können. Das Dekor der Fußleisten sollte auf Muster und Farbe des Laminats abgestimmt sein. Die Zimmerecken können tückisch sein, denn es kommt darauf an, die Leisten genau auf Länge und exakt im Winkel von 45 Grad zu schneiden. Hierbei hilft eine Gehrungssäge oder eine Gehrungslehre. Je nach System nageln oder schrauben Heimwerker die Leisten an die Wand oder den Boden. Manchmal müssen zunächst Halteclips angebracht und die Sockelleiste dann aufgesteckt werden. 

Praxis-Tipp

Verursacht zwar mehr Arbeit und kostet mehr Material, sieht optisch aber besser aus: Verzichten Sie, wo möglich, ganz auf Fugen zwischen den Leisten. Platzieren Sie Sockelleisten außerdem immer in der Mitte der Wand. Zwei symmetrische Fugen sehen oft besser aus, als nur eine unsymmetrische.

Die häufigsten Fehler beim Verlegen

Videoanleitung: Laminat selbst verlegen