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Ökologische Fußbodenbeläge als Alternative zum Holzfußboden

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Natürliche Fußbodenbeläge mit einer guten Ökobilanz schonen die Umwelt und sind in der Regel auch ein Plus in punkto Wohngesundheit. Neben dem klassischen Holzboden bieten auch Kork, Linoleum oder Bambus eine tolle Alternative.

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Ein Linoleumboden im Kinderzimmer ist praktisch und sorgt trotzdem für eine freundliche Atmosphäre. Foto: Armstrong DLW GmbH Foto: Armstrong DLW GmbH

Wer sich für ökologische Fußbodenbeläge interessiert, muss nicht automatisch einen Holzboden verlegen. Auch Korkböden, Linoleum oder Bambus können für eine wohnliche Atmosphäre mit guter Ökobilanz sorgen.

Elastischer Korkboden

Kork wird aus der Rinde von Korkeichen gewonnen. Die Korkeichen werden in regelmäßigen Abständen geschält. Für die Ernte wird der Baum also nicht gefällt und die Rinde wächst wieder nach. Aus dem Kork werden in erster Linie Flaschenkorken hergestellt. Das Korkgranulat wiederum, das für die Herstellung von Korkbodenplatten benötigt wird, ist ein Abfallprodukt dieser Korkenproduktion. Das Granulat wird mit einem Bindemittel vermischt und bei 120 Grad Celsius zu Platten gepresst. Als Binde- oder Lösemittel, sowie als Pigmente zur Einfärbung können, je nach Produkt, sowohl synthetische als auch natürliche Produkte verwendet werden.

Wer also darauf Wert legt, einen ökologischen Bodenbelag zu verlegen, sollte die Bestandteile genau beim Hersteller erfragen. Auch beim Verlegen der Platten spielen Lösemittel eine Rolle: Durch Klick-Fertigparkett ist heute auch eine Verlegung ohne Leim möglich. Allerdings sollte ein Kork-Fertigparkett nicht in Nassräumen verlegt werden, da Feuchtigkeit durch die Fugen in die Trägerschicht gelangen kann. Ansonsten gilt Kork als feuchte- und fäulnisresistent und kann problemlos auch in Badezimmern verlegt werden. Unbehandelter Korkboden muss nach dem Verlegen gewachst oder geölt werden. Ökologisch und wohngesund sind hier Kleber aus Naturlatex, Naturwachse oder Öle auf Naturharzbasis.

Ein Bodenbelag aus Kork ist elastisch und fühlt sich angenehm an. Er ist hygienisch, antistatisch und allergikerfreundlich. Außerdem hat er eine gute Wärmedämmwirkung. Daher sollte er in Kombination mit einer Fußbodenheizung nicht zu dick sein.

Linoleum: strapazierfähig und ökologisch

Seinen Namen verdankt das Linoleum dem Bestandteil Leinöl. Auch alle anderen Bestandteile des Linoleums (Holz- oder Korkmehl, Naturharze, mineralische Füll- und Farbstoffe) sind natürlichen Ursprungs. Durch seine strapazierfähige, pflegeleichte glatte Oberfläche wurde Linoleum viele Jahre in Treppenhäusern oder Schulen verlegt. Sein etwas muffiges, langweiliges Image hat der Bodenbelag aber schon lange hinter sich gelassen. Heute werden mit Linoleum sehr schöne, farbige und wohnliche Bodenbeläge gestaltet.

Linoleum wird als Bahnenware oder Fertigboden verkauft. Die Bahnenware sollte von einem Fachbetrieb verlegt werden und vollflächig verklebt werden. In Eigenleistung sollten Bauherren besser Fliesen oder Paneele verwenden. Während für die Bahnenware das Linoleum auf einen Gewebeträger aus Flachs, Jute, Hanf oder Leinen aufgebracht wird, wird das Linoleum-Gemisch bei Fertigböden auf eine Holzwerkstoffplatte aufgebracht. Auch hier sollten Kunden genau nachfragen, welche Bestandteile für die Verklebung auf der Platte und in der Holzwerkstoffplatte selbst, verwendet wurde. Umstritten ist auch die werkseitige Oberflächenbehandlung von Linoleum. Aus ökologischen und gesundheitlichen Gründen empfiehlt sich daher der Kauf von unbehandeltem Linoleum, das dann noch mit einem natürlichen Hartwachs behandelt werden muss.

Fußbodenbelag aus Bambus

Eine tolle Alternative zu Holz ist auch ein Bodenbelag aus Bambus. Botanisch wird der Bambus den Gräsern zugeordnet. Seine Halme entstehen aus einem riesigen unterirdischen Geflecht, so dass er nach der Ernte einfach wieder nachwächst – und das mit einer enormen Geschwindigkeit von 30 bis 120 Zentimetern pro Tag. Bereits nach fünf Jahren ist der verholzte Bambus ideal für die Verarbeitung geeignet. Von seiner chemischen Zusammensetzung wiederum muss Bambus als Holz klassifiziert werden, denn seine Hauptbestandteile sind Cellulose (70 Prozent) und Lignin (25 Prozent). So unterscheidet sich die Oberfläche eines Bambusbodens kaum von einer Holzoberfläche. Bambus ist hart, sogar härter als Eiche, und hat eine interessante Maserung. Ein Bodenbelag aus Bambus hält hohen Belastungen bei geringem Eigengewicht stand. Grundsätzlich ist Bambus auch in Kombination mit einer Warmwasser-Fußbodenheizung möglich.
Der Bambusboden kann von der Rolle, als Fliese oder Brett geliefert und schwimmend verlegt oder verklebt werden. Die Oberfläche sollte mit Lack oder Öl versiegelt werden, sofern dies nicht bereits werkseitig geschehen ist.

Attraktive Klassiker aus Sisal, Keramik oder Kiesel

Auch Natursteinböden, Fliesen und textile Bodenbeläge aus Wolle, Kokos oder Sisal gehören zu den ökologischen Alternativen. Stein- oder Keramikböden sind robust, strapazierfähig und wohngesund. Die Böden sind hart, können keinen Schall schlucken und kalt, lassen sich aber sehr gut mit einer Fußbodenheizung kombinieren. Ein Hingucker sind Kieselfliesen oder Steinteppiche. Eine wohnliche Atmosphäre verbreiten Terrakotta-Fliesen.

Wer sich dagegen für einen textilen Bodenbelag entscheidet, sorgt, wie beim Kork, gleichzeitig für gute Trittschall- und Wärmedämmung. Auch die gute Trittelastizität und die Fähigleit Hausstaub zu binden, zählt zu den positiven Eigenschaften. Wichtig für Ökologie und Wohngesundheit sind bei Teppichböden Bestandteile wie Weichmacher in der Rückenbeschichtung oder Flammschutzmittel im Gewebe.