Zisterne, Bild eines blauen Wassertanks der mittels eines kleinen Krans in eine Baugrube gehoben wird neben einem im Bau befindenden Haus, Foto: Ilhan Balta / stock.adobe.com

Zisterne und Brunnen im Garten

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Wer eine Zisterne oder einen Brunnen im Garten hat, muss fürs Gießen kein Leitungswasser verwenden.

Da die Wassertanks oft sehr groß sind, werden Zisternen meist unterirdisch verbaut. Foto: Ilhan Balta / stock.adobe.com

Wer seinen Garten mit normalem Leitungswasser gießt, zahlt – je nachdem in welcher Gemeinde er wohnt – teilweise mehrere Euro pro Kubikmeter Wasser. Dieses Geld können sich Gartenbesitzer sparen, wenn sie ihren Garten mit Wasser aus einem eigenen Brunnen oder Regenwasser aus einer Zisterne bewässern.

Zisternen sind Wasserspeicher aus Kunststoff oder Beton, die das über das Dach ablaufende Regenwasser sammeln und für Garten und Haushalt nutzbar machen. Eine Zisterne wird meist unterirdisch im Garten eingebaut. Soll sie zum Beispiel unter einer PKW-Einfahrt liegen, ist meist eine Beton-Zisterne notwendig. Es gibt jedoch auch Systeme, um eine Kunststoffzisterne mittels Betongürtel oder -brücke belastbar zu machen. Als Trinkwasser ist das Regenwasser allerdings ungeeignet, da es in den unteren Luftschichten und von den Dächern Schmutzpartikel aufnimmt.

Regenwasserzisterne kann mehrere tausend Euro kosten

Eine Regenwasserzisterne ist keine billige Angelegenheit. Alleine für einen Speicher mit 4.000 bis 5.000 Litern Fassungsvermögen aus Kunststoff muss man mit rund 1.000 Euro rechnen. Hinzu kommen Kosten für das Zubehör wie Filter und Pumpe sowie die Kosten für den Einbau. So können schnell mehrere tausend Euro zusammenkommen. Wer die Arbeiten selbst erledigt, kann allerdings einiges sparen. In jedem Fall sollten Hausbesitzer vorab genau kalkulieren, ob sich die Zisterne überhaupt lohnt: Die Kosten für Leitungswasser sind regional sehr unterschiedlich. Zu bedenken ist außerdem, dass die Kommunen auch für die Ableitung des Abwassers – auch des Regenwassers –  Geld verlangen. Wer eine Zisterne bauen will, kann sich diese Kosten bisweilen sparen, das Einsparpotenzial kann in manchen Fällen also durchaus mehrere hundert Euro im Jahr ausmachen.

An Tagen mit sehr starken Regenfällen kann es vorkommen, dass die Zisterne schnell voll ist. Deshalb braucht sie einen Zisternenüberlauf. Dieser kann entweder an die Kanalisation angeschlossen werden oder es wird zusätzlich eine Versickerungsanlage gebaut, sodass das überschüssige Regenwasser ins Erdreich gelangen kann.

Zisterne auch für die WC-Spülung

Wer den Verbrauch von Leitungswasser auf ein Minimum reduzieren will, kann zusätzlich im Haus einen zweiten Wasserkreislauf für Brauchwasser installieren lassen. So kann zum Beispiel die Toilettenspülung ebenfalls mit Regenwasser betrieben werden, während aus den Armaturen in der Küche weiterhin sauberes Trinkwasser kommt. Bei dieser Lösung sollte man aber bedenken, dass die zusätzlichen Kosten selten in einer sinnvollen Relation zu der möglichen Einsparung stehen.

Die Alternative zur Zisterne: Der eigene Brunnen im Garten

Als eine Alternative zur Zisterne bietet sich der eigene Brunnen im Garten an. Doch einfach einen Brunnen bohren, ist nicht erlaubt. Eine solche Bohrung muss der Unteren Wasserbehörde angezeigt werden. Liegt das Grundstück im Bereich einer Wasserschutzzone, reicht auch das nicht aus, es ist dann zusätzlich eine Genehmigung erforderlich. Die Untere Wasserbehörde kann darüber hinaus in vielen Fällen Auskunft erteilen, in welcher Tiefe man fündig wird.

Am einfachsten und kostengünstigsten ist es beim Brunnenbau, sich für einen Rammbrunnen zu entscheiden. Dabei wird ein Stahlrohr mit einer Rammspitze tief in die Erde gerammt. An seinem Ende ist es mit mehreren Schlitzen und Löchern versehen. Das Grundwasser muss mittels einer Handpumpe nach oben befördert werden. Das hat zur Folge, dass der Grundwasserstand nicht allzu tief liegen darf. Ist er tiefer als rund sieben Meter unter dem Gelände, reicht die Kraft der Pumpe nicht aus, das Wasser an die Oberfläche zu befördern.

Liegt das Grundwasser tiefer, sind komplexere Brunnen vonnöten. Weit verbreitet sind heute sogenannte Bohrbrunnen. Sie können sehr viel tiefer gelegene Grundwasserschichten erschließen, sind aber nicht ganz billig: Pro Meter Bohrtiefe muss je nach Bodenbeschaffenheit mit 100 Euro oder mehr gerechnet werden. Unter Umständen lässt sich der Brunnen aber zusätzlich für eine Wärmepumpenheizung nutzen, die die Wärme aus dem Grundwasser bezieht.