Carport: Vorteile, Bauweisen und Selbstbautipps

Der Carport ist eine günstigere Alternative zur Garage: Ein überdachter Stellplatz fürs Auto, der nicht abschließbar ist. Welche Vorteile ein Carport gegenüber einer Garage mit sich bringt und wie man ihn selbst bauen kann.

 

Carport oder Garage? Diese Frage beantwortet oft das Budget, denn Carports sind oft deutlich günstiger zu haben als Garagen. Doch die beiden Alternativen haben ganz spezifische Vor- und Nachteile.

Carport, Metallcarport als Anbau neben dem Haus, Foto: schulzfoto / stock.adobe.de
Ein Carport schafft einen überdachten Stellplatz, wirkt aber luftiger als eine massive Garage. Foto: schulzfoto / stock.adobe.de

Die Vorteile eines Carports

Der Carport besitzt einige entscheidende Vorteile gegenüber der Garage:

  • Kostengünstig: In den meisten Fällen dürfte der Carport die günstigere Alternative zur Garage sein. Eine Standardgarage aus Beton kostet 4.000 Euro und mehr. Einen einfachen Carport als Bausatz gibt’s schon für rund 1.000 Euro.
  • Der Carport ist relativ leicht zu bauen und insofern für Heimwerker geeignet. Die Garage gibt’s als Fertigbauteil oder wird vor Ort gemauert. Den Carport kann man sich selbst zusammenzimmern oder einen Bausatz kaufen.
  • Weil der Carport an mindestens einer Seite, oft aber auch an mehr Seiten offen ist, wirkt er etwas weniger massiv als eine Garage. Je nach Bausituation integriert er sich dadurch eher in das Grundstück.

 

Die Nachteile eines Carports

Die Nachteile von Carports im Vergleich zu Garagen basieren alle auf der gleichen Tatsache – es gibt keinen abgeschlossenen Raum. Das hat diese Folgen:

  • Das hat zur Folge, dass für das Auto üblicherweise eine höhere Kfz-Versicherungsprämie fällig wird.
  • Außerdem ist so die Lagerfläche im Carport sehr begrenzt. Hier gibt’s einfache Abhilfe: Viele Carportbausätze kann man optional mit einem angeschlossenen Schuppen kaufen.
  • Schlechterer Schutz vor Diebstahl, Witterung, Vandalismus oder Tieren wie Mardern

 

Material: Holz, Metall, Kunststoff

 Grundsätzlich kann man einen Carport aus jedem erdenklichen Baustoff bauen. Sinnvoll sind in erster Linie Holz und Metall.

Carports aus Holz

Carport, Holzcarport, Foto: iStock.com / U. J. Alexander
Holzcarport mit Sichtschutzwand und Schuppen Foto: iStock.com / U. J. Alexander

Holz und Metall sind die beiden wichtigsten Materialien für Carports. Wer sein Carport selbst entwirft und baut, wird in den meisten Fällen auf Holz zurückgreifen. Holz ist ein natürlicher Baustoff, lässt sich einfach verarbeiten und bindet CO2. Durch verschiedene Verarbeitungen und Anstriche lässt er sich in fast jedes architektonische Konzept und in jede Außenanlage integrieren.

Holz hat einen entscheidenden Nachteil: Es muss vor Feuchtigkeit und Wettereinflüssen geschützt werden. Widerstandsfähige Hölzer wie Lärche oder Douglasie grauen lediglich aus, andere Holzarten kommen mit Feuchtigkeit weniger gut zurecht und verlieren mit der Zeit ihre Stabilität. Imprägnierungen und Anstriche sind allerdings einfache Methoden, das Holz zu schützen. Anstriche müssen alle paar Jahre erneuert werden.

Daneben gibt es noch andere Methoden, Holz haltbarer zu machen. Unter dem Namen Thermoholz gibt es Holz zu kaufen, das unter Sauerstoffmangel stark erhitzt wurde. Solche Hölzer werden allerdings in erster Linie für Bodenbeläge im Außenbereich angeboten. Holz kann auch angekokelt werden, um es haltbarer zu machen. Diese Methode ist in Deutschland allerdings kaum verbreitet und wird eher im Fassadenbau eingesetzt.

Carports aus Metall

Carport, Metallcarport, Foto: Marina Lohrbach / stock.adobe.com
Metallcarport mit Solardach Foto: Marina Lohrbach / stock.adobe.com

Metall ist widerstandsfähiger als Holz, dafür aber weniger flexibel. Carports aus Metall sind üblicherweise Bausätze, selten Sonderanfertigungen. Metalle wie Aluminium und Zink sind nicht rostanfällig, lassen sich problemlos im Außenbereich einsetzen und eignen sich auch für den Carportbau. Metalle wie Stahl können verzinkt werden, um so vor Rost geschützt zu sein. Andere Metalle brauchen Schutzanstriche, die bei Beschädigungen auch erneuert werden müssen.

Carports aus Kunststoff

Kunststoff ist als Material für Carports nur am Rande interessant, denn Kunststoffe sind schlicht nicht stabil genug, um im Zweifel Wind aushalten und Schneelasten tragen zu können. Es gibt temporäre Zeltgaragen aus Kunststoff, außerdem können Carportdächer aus Kunststoff sein, auch Fassadenverkleidungen aus Kunststoff sind möglich, die natürlich auch für Carportwände eingesetzt werden können.

Der Carport und sein Dach

Beim Dach des Carports handelt es sich üblicherweise um ein Flachdach. Doch auch hier sind natürlich andere Lösungen denkbar. Wer allerdings ein aufwendiges Walmdach auf seinen Carport bauen lässt, büßt einen gewissen Teil des finanziellen Vorteils sein. Als Dacheindeckung sind normale Dachziegel möglich, weit verbreitet sind Wellblechdächer oder Kunststoffdächer, auch Konstruktionen mit Bitumen und Dachpappe sind möglich. Bei ausreichend tragfähiger Unterkonstruktion sind auch bepflanzte Flachdächer möglich.

Braucht ein Carport eine Baugenehmigung?

Welche Gebäude auf welche Weise genehmigt werden müssen, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Ein Carport gehört aber oft zu jenen Gebäuden, die keine Baugenehmigung oder lediglich ein vereinfachtes Verfahren benötigen.

In der Musterbauordnung sind Garagen und überdachte Stellplätze, zu denen Carports gehören, verfahrensfrei, sofern die mittlere Wandhöhe maximal drei Meter beträgt und die Grundfläche 30 Quadratmeter nicht überschreitet. Die tatsächlichen Regelungen in den Bundesländern können aber abweichen. Außerdem können Bebauungspläne die Aufstellung von Carports einschränken oder verbieten. Bauherren und Eigentümer sollten sich mit den jeweils vor Ort gültigen Regeln und Gesetzen vertraut machen. Sinnvoll kann es sein, mit den Bauplänen im zuständigen Bauamt vorbeizuschauen und unverbindlich darüber zu reden.

Ist das Carport tatsächlich verfahrensfrei und gibt es einen zulässigen Standort, können Bauherren und Eigentümer zur Tat schreiten. Die Einhaltung aller Regeln liegt in ihrer Verantwortung und in ihrem eigenen Interesse. Wird nämlich ein Carport aufgestellt, dass beispielsweise 40 Quadratmeter groß ist, obwohl nur 30 Quadratmeter erlaubt sind, muss nachträglich einen Bauantrag stellen. Sollte dieser dann nicht genehmigt werden, muss das Carport wieder abgerissen werden.

Carport selbst bauen

Geübte Heimwerker können einen Carport selbst bauen. Die etwas einfachere Variante ist ein Bausatz aus Aluminium. Anspruchsvoller ist der komplette Selbstbau aus Holz samt Fundament und Dach. Der Vorteil eines Bausatzes ist es, dass der Carport komplett an die eigenen Ansprüche angepasst werden kann. Wer sein Holz selber beim Holzfachhandel bestellt, kann außerdem etwas Geld sparen.

Matthias Dittmann 06.09.2021

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