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Wintergarten: Arten, Planung, Aufbau

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Ein Wintergarten bietet bei jedem Wetter ein lauschiges Plätzchen – kein Wunder, dass der Anbau so beliebt ist. Dabei müssen Hausbesitzer einiges beachten, wenn sie einen Wintergarten bauen möchten. Wichtig ist insbesondere die Unterscheidung zwischen einem Warm- und einem Kaltwintergarten.

Herrschen draußen noch Minustemperaturen, lässt es sich Wintergarten dennoch ganz gut aushalten – zumindest bei Sonnenschein und blauem Himmel: Durch den Treibhauseffekt ist es hinter den Glasscheiben schön warm. Ist der Wintergarten noch dazu beheizt, kann man selbst Platzregen und stürmisches Wetter im Grünen genießen – oder des Nachts Sterne beobachten.

Ein Wintergarten öffnet das Wohnzimmer nach Außen und lässt auch im Winter viel Licht ins Haus. Foto: imagophotodesign / iStock

Der Kaltwintergarten: Gewächshaus mit Wohlfühlcharakter

Der Kaltwintergarten heißt so, weil er nicht beheizt wird. Es handelt sich dabei um einen einfachen Anbau aus Glas, im Grunde nicht vielmehr als ein Gewächshaus. Ein solcher Kaltwintergarten kann zwar auch zu Wohnzwecken genutzt werden. Immerhin kann man bei Sonnenschein im Wintergarten sitzen, selbst wenn es draußen etwas kälter ist. Generell dient er aber eher dazu, Pflanzen über den Winter zu helfen oder im Sommer das perfekte Klima für Kakteen und Co. zu simulieren.

Der große Vorteil eines Kaltwintergartens ist, dass er – genau wie ein Gewächshaus – oftmals genehmigungsfrei ist. Wer über gewisses handwerkliches Geschick verfügt, kann ihn auch selbst aufbauen. Besonders leicht geht das mit Bausätzen für wenige tausend Euro.

Der Warmwintergarten: das Wohnzimmer vergrößern

Der Warmwintergarten wird dagegen beheizt und kann deswegen das ganze Jahr über als echter Wohnraum genutzt werden. Daher wird er manchmal auch Wohnwintergarten genannt. Je nach Ausführung handelt es sich dabei um einen Glaskasten, der genau wie der Kaltwintergarten einfach an ein Wohnhaus angebaut wird. Oder aber um ein sehr helles Wohnzimmer, quasi eine Erweiterung des Wohnraumes, die nicht unbedingt als Wintergarten wahrgenommen wird. Die Architektur des Hauses ist dann offen gestaltet und mündet in den Wintergarten.

Ein solcher Wintergarten verursacht in der Planung und bei der Umsetzung einen viel größeren Aufwand als ein Kaltwintergarten. Er braucht üblicherweise eine Baugenehmigung und kann auch nicht von Heimwerkern selbst aufgebaut werden.

Foto: www.bio-solar-haus.de

Ein Wintergarten kann auch als Heizung genutzt werden. Dabei wird der Treibhauseffekt genutzt: Selbst bei Minustemperaturen ist es hinter Glasscheiben bei direkter Sonneneinstrahlung warm. Das kann man architektonisch nutzen, indem man zum Beispiel ein Wohnhaus in einen riesigen Wintergarten stellt.

Den Wintergarten planen

Wer von einem Wintergarten träumt, sollte weiterträumen – und sich vorstellen, wie genau er den Wintergarten nutzen würde. Geht es darum, sich draußen aufhalten zu können, auch wenn es schon etwas kälter geworden ist? Soll das Wohnzimmer erweitert werden? Und was soll im Wintergarten Platz finden? Gemütliche Polstermöbel? Oder zahlreiche Pflanzen, die den Raum in ein Tropenhaus verwandeln?

Von diesen Vorstellungen und Zielen hängt die weitere Planung des Wintergartens ab. Denn wer sich ein Tropenhaus einrichten möchte, braucht viel Platz nach oben, keine Heizung aber einen komfortablen Zugang zum Garten. Wer im Wintergarten wohnen möchte, braucht eine Heizung und der Übergang zum Wohnhaus muss gestaltet werden. Daneben gibt es aber noch viele weitere Dinge zu beachten:

Der Wintergarten als Verbindung zwischen Haus und Garten

Ein Wintergarten ist in vielen Fällen eine Verbindung zwischen dem Garten und dem Wohnhaus. Oft wird er dort geplant, wo auch die Terrasse sein könnte. Insofern sind diese beiden Verbindungswege wichtig. Wenn es sich um einen Kaltwintergarten handelt, muss das Wohnhaus zumindest im Winter genauso dicht gemacht werden können, wie jede andere Tür und jedes Fenster. Sollen dafür Pflanzen überwintern, wäre es sinnvoll, diese einfach und unkompliziert aus dem Garten in den Wintergarten bringen zu können.

Integration ins energetische Hauskonzept

Die Verbindung zwischen Garten und Wohnhaus ist auch deswegen relevant, weil durch den Wintergarten das energetische Konzept des Hauses maßgeblich beeinflusst wird. Die Wand zwischen Kaltwintergarten und Wohnhaus sollte beispielsweise gedämmt werden, wenn es sich um einen Kaltwintergarten handelt. Bei einem Warmwintergarten ist das oftmals nicht nötig. Dringt zu viel feuchte Luft aus dem Wintergarten ins Haus, kann das dort für Schimmelprobleme sorgen. Und heizt sich der Wohnwintergarten dank des Treibhauseffektes in der prallen Sommerhitze gut auf, wird’s im gesamten Haus etwas zu warm.

Beachtet werden sollte deswegen:

  • Ausreichend Schatten. Die Schattenspendenden Elemente müssen allerdings außerhalb liegen. Ein Sonnensegel unterhalb des Glasdaches schützt nicht vor dem Treibhauseffekt.
  • Ausreichend Lüftung. Bei einem kaltwintergarten können das Lüftungsschlitze sein. Aber auch eine dezentrale Lüftungsanlage ist eine Option. Planen Bauherren bei ihrem Neubau einen Wohnwintergarten sollte ohnehin eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung eingeplant werden.

Der Einfluss der Himmelsrichtung

Auch der Standort des Wintergartens und die Himmelsrichtung in die er ausgerichtet ist, sind wichtig. So ist beispielsweise bei einer Südausrichtung der Sonnenschutz besonders wichtig. Ein Wintergarten an der Nordseite eines Hauses lässt sich als Warmwintergarten möglicherweise realisieren. Ein unbeheizter Kaltwintergarten verliert aber durch die fehlende Sonneneinstrahlung seine Vorteile und würde deshalb wohl eher selten genutzt werden können.

Verschiedene Materialien und Varianten für den Wintergarten

Neben der Unterscheidung zwischen einem Kalt- und einem Warmwintergarten gibt es weitere Varianten, die sich in erster Linie aus dem Material ergeben. Mögliche Materialien für den Wintergartenbau sind in erster Linie Holz, Kunststoff und Aluminium. Holz ist zwar ein schön natürlicher Baustoff, muss aber gepflegt werden, was bei einem Wintergarten etwas aufwändiger ist, als bei normalen Fensterrahmen. Oftmals wird ein Holzwintergarten außen mit Aluminium verkleidet, um das Material wetterfest zu machen. Dann fällt auch die Pflege weg. Aluminium leitet Wärme besser als Holz oder Kunststoff. Fensterrahmen besitzen deswegen oftmals einen Dämmkern aus Kunststoff. Kunststoff ist relativ pflegeleicht, sieht aber nicht so hochwertig aus wie die anderen beiden Materialien. Im Endeffekt hängt die Wahl des Materials aber vom eigenen Geschmack ab.

Wichtig ist es, auf Sicherheit zu achten. Gerade beim Warmwintergarten gibt es ja möglicherweise keinen Schutz mehr zwischen Wintergarten und Wohnraum. Wer in den Wintergarten eindringt, ist im Haus. Fenster und Türen sollten deswegen mindestens die Sicherheitsklasse RC2 beziehungsweise WK2 aufweisen.

Gerade im Warmwintergarten muss außerdem auf den richtigen Bodenbelag geachtet werden. Der Wintergarten muss nach unten gedämmt werden, braucht also ein wärmegedämmtes Fundament oder einen entsprechenden Estrich. Ist in diesem eine Bodenheizung verlegt, muss der Bodenbelag die Wärme auch transportieren. Ein Teppich ist also ungeeignet. Bei großer Luftfeuchtigkeit sollten Hausbesitzer auf einen Holzboden lieber verzichten. Zu guter Letzt spielt auch die Beleuchtung eine große Rolle, die dem Wintergarten auch bei Dunkelheit die richtige Stimmung verpasst.