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KfW-Effizienzhäuser: So funktioniert die Neubauförderung der KfW

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Die KfW fördert viele tausende Bauherren mit günstigen Krediten und Zuschüssen. Wie gut die Konditionen dieser Förderprogramme sind, hängt in erster Linie davon ab, wie energieeffizient ein Bauvorhaben ist. Die wichtigsten Infos über die KfW-Effizienzhäuser.

KfW-Effizienzhäuser sind an keine Bauweise und keinen Stil gebunden. Auch dieses moderne Stadthaus erfüllt vermutlich mindestens den Standard KfW-Effizienzhaus 55. Foto: js-photo / stock.adobe.com

Achtung

Ab dem 20. April 2022 gab es für kurze Zeit ein KfW-Förderprogramm, der Fördertopf war allerdings bereits nach drei Stunden ausgeschöpft. Es gibt allerdings ein Nachfolgeprogramm, bei dem nur noch der Effizienzstandard EH40Plus gefördert wird. Auch dieses Programm läuft Ende 2022 aus. Ab Januar 2023 soll die Förderung dann neu aufgestellt werden.

Das Wichtigste in Kürze

  • KfW 70, 55 oder 40: je kleiner die Zahl, desto energieeffizienter ein Haus und desto besser die Konditionen der Förderung.
  • Im Neubau werden nur noch die Standards 40 und 40plus gefördert, bei der Sanierung gibt es umfangreichere Standards.
  • Der Neubauförderstandard KfW 55 wird zum 1.1.2022 eingestellt.
  • In fast allen Fällen erfüllen die Bauherren die Kriterien durch gute Dämmung und effiziente Heizsysteme.

Der Staat hilft vielen Bauherren und Immobilienkäufern bei der Finanzierung des Eigenheims – vor allem, wenn dadurch energieeffiziente Bauwerke entstehen und CO2 eingespart wird. Die wichtigsten Förderungen werden dabei von der KfW, der Kreditanstalt für Wiederaufbau vergeben. Die Konditionen dieser Förderungen sind umso besser, je energieeffizienter ein Bauwerk ist. Dazu hat die KfW verschiedene Standards eingeführt, die fast immer eine Zahl im Namen tragen, zum Beispiel das KfW-Effizienzhaus 55 oder das KfW-Effizienzhaus 40 Plus.

Diese Zahlen bedeuten, dass ein Haus zum Beispiel 55 oder 40 Prozent des Jahresprimärenergiebedarfs des Referenzgebäudes verbraucht, das im Gebäudeenergiegesetz (GEG) definiert wurde. Für dieses Referenzgebäude wurden beispielsweise je nach Bauteil verschiedene Wärmedämmleistungen festgelegt und die Luftdichtheit muss nach bestimmten Messverfahren gewährleistet sein. Welche KfW-Effizienzhäuser sich für eine Förderung qualifizieren und wie diese Förderung konkret aussieht, ist in verschiedenen Förderprogrammen festgeschrieben, die sich in erster Linie darin unterscheiden, ob es sich um ein Neubau- oder ein Altbauprojekt handelt.

KfW-Effizienzhäuser bei der Neubauförderung

Viel Glas, geschwungene Linien. Wenn der Neubau auch noch energieeffizient ist, wird er von der KfW gefördert. Foto: helmutvogler / stock.adobe.com

Derzeit fördert die KfW zwei Effizienzhausstandards: 40 und 40plus:

  • KfW-Effizienzhaus 40: Das Haus verbraucht maximal 40 Prozent des Jahresprimärenergiebedarfs des Referenzhauses, das im Gebäudeenergiegesetz (GEG) beschrieben wird. Beim Förderprogramm Energieeffizient bauen erhalten Bauherren einen Kredit von bis zu 120.000 Euro, sowie einen Tilgungszuschuss von 20 Prozent der Kreditsumme, also maximal 24.000 Euro.
  • KfW-Effizienzhaus 40 Plus: Dieses Haus entspricht dem Effizienzhaus 40, erfordert aber eine bestimmte technische Mindestausstattung: Eine Anlage zur Stromerzeugung samt Speicher und Benutzerinterface sowie eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Auch hier liegt der maximale Kreditbetrag bei 150.000 Euro, der Tilgungszuschuss beträgt aber 25 Prozent, also bis zu 37.500 Euro.

Daneben gibt es zwei Sonderklassen mit verbesserten Konditionen:

  • Die Erneuerbare-Energien-Klasse: Ein Haus dieser Klasse deckt mindestens 55 Prozent der Heizenergie durch erneuerbare Energien.
  • Die Nachhaltigkeits-Klasse: Ein Haus dieser Klasse ist besonders nachhaltig, beispielsweise was den Einsatz von Baustoffen angeht, aber auch die Zukunftsfähigkeit des Gebäudes, wenn es also beispielsweise barrierefrei gebaut wurde.
Achtung

Die Neubauförderung für das KfW-Effizienzhaus 55 wird zum 1.1.2022 eingestellt! Bereits genehmigte und laufende Förderungen werden fortgeführt.

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KfW-Effizienzhäuser bei der Altbausanierung

Ein altes Siedlungshäuschen, mit Schiefer saniert und erweitert. Wurde dabei ein KfW-Effizienzhaus-Standard erreicht, gibt’s auch für solche Projekte Fördergelder. Foto: Rathscheck Schiefer

Die KfW fördert aber auch die Sanierung von Altbauten. Weil es bei bestehender Bausubstanz nicht so einfach ist, das Niveau eines Neubaus zu erreichen, werden sogar Bauwerke gefördert, die mehr Energie verbrauchen als das Referenzgebäude.

  • KfW-Effizienzhaus 100: Ein Haus, das dem Referenzhaus entspricht. Kredit: maximal 120.000 Euro, Zuschuss: maximal 33.000 Euro.
  • KfW-Effizienzhaus 85: Ein Haus, dass 85 Prozent des Jahresprimärenergiebedarfs des Referenzhauses verbraucht. Kreditsumme: maximal 120.000 Euro, Zuschuss: maximal 36.000 Euro.
  • KfW-Effizienzhaus 70: verbraucht maximal 70 Prozent des Energieverbrauchs des Referenzhauses. Bis zum 31. März 2016 wurde dieser Effizienzhausstandard auch als Neubau gefördert. Kreditsumme: maximal 120.000 Euro, Zuschuss: maximal 42.000 Euro.
  • KfW-Effizienzhaus 55: Maximale Kreditsumme: 120.000 Euro, Zuschuss: maximal 48.000 Euro.
  • KfW-Effizienzhaus 40: Maximale Kreditsumme: 120.000 Euro, Zuschuss: maximal 54.000 Euro.
  • KfW-Effizienzhaus Denkmal: wird aus Denkmalschutzgründen kein anderer Standard erreicht, wird eine Sanierung dennoch gefördert. Je nach Bauteil sind bestimmte Dämmwerte definiert, die erreicht werden müssen. Auch hier beträgt der Kredit bis zu 120.000 Euro, der Zuschuss maximal 30.000 Euro.

Die Nachhaltigkeitsklasse gibt es bei der Sanierung nicht, die Energie-Effizienz-Klasse aber schon. Auch bei der Sanierung müssen mindestens 55 Prozent des Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden. Der Maximalkredit beträgt 150.000 Euro und je nach Effizienzhausstufe gibt es einen Zuschuss von bis zu 75.000 Euro geschenkt.

Weitere Förderungen: BAFA und regionale Förderungen

Zum einen bietet die KfW zahlreiche Förderprogramme an, die nicht unbedingt an die Energieeffizienz eines Gebäudes gebunden sind. Beispielsweise zahlt der Staat das Baukindergeld über die KfW aus. Darüber hinaus gibt es aber auch weitere Fördermöglichkeiten:

  • Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert den Einbau von energieeffizienten Heizungen, etwa von Wärmepumpen.
  • Die Bundesländer haben verschiedene Förderprogramme für Familien, Bauherren mit niedrigem Einkommen oder auch energieeffiziente Bauprojekte.
  • Zum Teil fördern auch einzelne Gemeinden ihre Bürger beim Erwerb von Wohneigentum.

Energieeffizient bauen

Manchen Bauherren geht es gar nicht in erster Linie um Förderungen, sondern darum, möglichst umweltfreundlich zu bauen. Dazu kann mehr gehören, als das, was in den KfW-Effizienzhausstandards gefordert wird. So gibt es Häuser, die sich besonders effizient heizen lassen. Auch die Wahl bestimmter Baustoffe kann dazu beitragen.