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Baustile: Eine Übersicht für private Bauherren

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Wer ein Haus baut, muss sich zwischen vielen verschiedenen Baustilen entscheiden. Neben dem eigenen Geschmack gibt es aber weitere, zum Teil viel gewichtigere Auswahlkriterien. Welche das sind und wie Bauherren den passenden Baustil finden.

Wie ein Neubau aussehen soll, entscheidet der Bauherr und kann dabei weitgehend nach dem eigenen Geschmack wählen. Zumindest gibt es keine eindeutigen Vor- oder Nachteile, die für den einen oder den anderen Baustil sprechen würden. Dennoch müssen Bauherren einiges beachten, wenn Sie sich über das äußere Erscheinungsbild ihres neuen Hauses Gedanken machen.

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Ein Neubaugebiet in Deutschland. Hier treffen oft verschiedene Baustile aufeinander wie hier das Flachdachhaus im Bauhausstil, dahinter ein typisches Siedlungshaus. Foto: focus finder / stock.adobe.com

Den richtigen Baustil finden

Wer darüber nachdenkt, hat vermutlich bestimmte Bilder im Kopf. Bilder von Häusern, die ihm gut gefallen, etwa das Elternhaus, Urlaubseindrücke oder einfach Häuser, die im Gedächtnis geblieben sind. Ob ein Baustil aber der richtige ist, hängt von drei Faktoren ab:

  1. Die Bauordnungen legt gewisse Dinge fest, etwa die Art der Fassade, die Farbe der Dacheindeckung oder die maximal zulässige Gebäudehöhe. In einem Baugebiet, in dem nur ein Vollgeschoss mit Steildach in schwarzer oder grauer Ziegeldeckung erlaubt ist, werden Bauherren kaum eine Toskanavilla bauen können.
  2. Die Umgebung hat einen großen Anteil an der Wirkung eines Hauses. In einem historischen Dorfkern wirkt eine Bauhausvilla vermutlich etwas fehl am Platze. Architektur steht niemals für sich allein, sondern wirkt immer im Zusammenspiel mit der Umgebung. Architekten achten üblicherweise darauf – spielen aber auch gerne mit Kontrasten. In manchen Neubaugebieten herrscht allerdings ein Stilmix, der es unmöglich macht, ein neues Haus in das Gesamtbild einzufügen.
  3. Ein Haus sollte auch zum Grundstück passen. Schwedische und amerikanische Holzhäuser entfalten ihre Wirkung beispielweise erst auf großen Grundstücken. Eine Toskanavilla passt nicht so recht zu einem typisch deutschen Vorgarten. Das heißt nicht, dass außergewöhnliche Baustile in Deutschland nicht gebaut werden sollten. Nur gehört zur Umsetzung eben mehr dazu, als einfach Urlaubsträume auf Neubaugrundstücke zu setzen.

Diese Baustile gibt es

Es gibt keine eindeutig abgeschlossene Liste an Baustilen. Üblicherweise werden im Nachhinein gewisse Gemeinsamkeiten von Bauwerken in einer Region oder einem Zeitabschnitt festgestellt und dann unter einem bestimmten Namen zusammengefasst. Die allermeisten dieser Stilbegriffe spielen beim Neubau von Wohnhäusern keine Rolle mehr. Fertighaushersteller bieten beispielsweise keine Jugendstilvillen oder Barockdoppelhäuser an.

Baustile für das moderne, städtische Umfeld

  • Bauhaus: Die Epoche Bauhaus war mit Beginn des zweiten Weltkrieges eigentlich abgeschlossen. Dennoch wirken einige Stilelemente bis heute nach. Dazu gehören in der Architektur die klaren, einfachen Linien und flachen Dächer, sowie eine Farbpalette, die in erster Linie aus Weiß und verschiedenen Grautönen besteht.
  • Dekonstruktivismus: Der Dekonstruktivismus verlässt die klaren Linien und setzt mehr auf ein geordnetes Chaos. Diesen Baustil findet man in erster Linie bei sehr teuren Neubauten, Planung und Bau sind sehr aufwändig.
  • Stadtvilla oder Stadthaus: Der architektonische Begriff Stadtvilla bezeichnet etwas anderes als das, was in vielen Neubaugebieten gebaut wird. Eine Stadtvilla oder ein Stadthaus im Wohnungsneubau bezeichnet eine Wohnform, die auf kleine Grundstücke am Stadtrand zugeschnitten sind. Sie orientieren sich schwach an der italienischen Villa und weisen üblicherweise zwei Vollgeschosse mit relativ flachem Dach auf.

Baustile für das traditionelle, ländliche Umfeld

  • Landhaus: Dem Stadthaus steht das Landhaus gegenüber. Es hat üblicherweise ein oder zwei Vollgeschosse und ein steiles Satteldach.
  • Schwedenhaus und amerikanisches Holzhaus: Diese beiden Holzhaustypen sind sich recht ähnlich: Sie haben eine Holzfassade und in vielen Fällen eine Veranda. Die Beplankung ist eher rustikal, auch wenn es natürlich auch moderne Holzfassaden gibt. Beim Schwedenhaus ist die Beplankung meistens vertikal angebracht, beim amerikanischen Holzhaus horizontal. Das Schwedenhaus fällt außerdem durch kräftige Farben auf, vor allem das typische Rot mit weißen Kontrasten.
  • Mediterrane Villa und Toskanavilla: Die mediterranen Villentypen ähneln in vielerlei Hinsicht den Stadtvillen. Doch kommen hier häufiger Säulenelemente, Terrassen und Veranden zum Einsatz. Markant ist außerdem die Farbgebung aus dem Terracottaspektrum.

Regionale Baustile

  • Fachwerkhaus: In vielen Regionen in Deutschland gibt es Fachwerkhäuser, die aber fast nirgends mehr neu gebaut werden. Doch in Mittel- und Norddeutschland gibt es einige Baufirmen, die neue Fachwerkhäuser bauen – an die vor Ort übliche Bauweise angepasst.
  • Traditionelle Baustile: Auch die Wahl der Baustoffe wirkt sich letztendlich auf den Baustil aus. Bei norddeutschen Baustilen kommen beispielsweise Klinker und in ländlichen Regionen in der Nähe der Küste auch Reetdächer zum Einsatz.
  • Bauernhäuser: Vor allem in Süddeutschland und im Alpenraum wird auch heute noch in der traditionellen Bauweise der Bauernhäuser gebaut. Unten Stein, oben Holz, darüber ein ausladendes, flaches Satteldach. Natürlich hat jede Region eigene traditionelle Baustile, doch werden diese beim Neubau oftmals nicht mehr berücksichtigt.

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