Gipskartonplatten kleben statt verputzen
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Eine Alternative zum Verputzen von Wänden ist das Verkleben von Gipskartonplatten. Das geht schnell und die Trocknungszeiten sind relativ kurz.

Heimwerker, die sich das Verputzen von Wänden nicht zutrauen, haben eine Alternative: Anstelle Putz aufzutragen, können auch Gipskartonplatten an die Wände geklebt werden. Dabei entfallen lange Trocknungszeiten.
Gipskartonplatten in der Altbausanierung: Vorbereitung
Die Trockenbau-Alternative kann sowohl beim Neubau als auch bei der Altbausanierung angewandt werden. Bei letzterem muss in den meisten Fällen allerdings der Untergrund sorgfältig vorbereitet werden, da alter Putz oft an manchen Stellen lose ist. Solche Stellen müssen zuvor entfernt und ausgebessert werden. Ist der Alt-Putz sehr sandig oder sonst in einem schlechten Zustand, kann es sogar empfehlenswert sein, diesen komplett zu entfernen. Um einen dauerhaften Halt der anzuklebenden Gipskartonplatten zu gewährleisten, ist zudem eine Grundierung aufzubringen.
Noch bevor Heimwerker den Kleber anrühren, sollten sie die Platten zuschneiden. Dazu zunächst Wand und Gipskartonplatten ausmessen. Im Anschluss die Platte einfach mit einem Teppichmesser an der benötigten Stelle einritzen und über eine feste Kante brechen.
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Zum AngebotAnmischen des Gipsklebers
Die eigentlichen Arbeiten beginnen mit dem Anrühren von Gips nach Herstellerangaben. Die Gipsmasse fungiert als Kleber. Dabei ist es hilfreich, einige grundlegende Tipps zu beachten und Schritt für Schritt vorzugehen:
- Beim Anrühren des Gipses genau auf das auf der Packung angegebene Mischverhältnis von Wasser und Gipspulver achten. Das Wasser sollte Zimmertemperatur haben. Es empfiehlt sich, sowohl für die Bemessung der Wassermenge als auch des Gipspulvers eine Waage zu verwenden – bei der Mischung kommt es auf das spezifische Gewicht beider Teile an.
- Den Eimer zunächst mit Wasser füllen, das Gipspulver anschließend ins Wasser streuen. Wichtig: Gipspulver nicht zu schnell ins Wasser geben, sonst bindet er Luft und verursacht Blasen, sogenannte Gipsknollen.
- Die Mischung rund eine halbe Minute setzen lassen.
- Die Mischung langsam – mit circa zwei bis drei Umdrehungen pro Sekunde – durchrühren. Ideal ist dafür eine Bohrmaschine mit Rührquirl. Es funktioniert natürlich theoretisch auch mit Muskelkraft.
- Wenn die Mischung eine cremige Konsistenz hat, ist sie zur Weiterverarbeitung bereit.
Tipp: Nicht zu viel Gips auf einmal anrühren. Ist der Gips bereits zu trocken, kleben die Platten nicht mehr richtig. Lieber häufiger neue Gipsmasse anrühren.


Schritt-für-Schritt: Gipskartonplatten kleben
Sind die Platten zugeschnitten und der Gips ist angerührt, kann der Heimwerker mit der eigentlichen Arbeit beginnen und die Platten an die Wand kleben. Es empfiehlt sich dabei, folgendermaßen vorzugehen:
- Den angerührten Gips mit einer Kelle im Abstand von 30 bis 40 Zentimetern als Batzen auf der Plattenrückseite auftragen. Eine vollflächige Verklebung der Platten ist nicht notwendig. Die Batzen nicht zu dicht an den Rand kleben, der Abstand sollte etwa fünf Zentimeter betragen.
- An der unteren Wand mit dem Kleben anfangen, die Platten aber nicht bündig am Boden ausrichten, sondern kleine Holzklötzchen als Abstandshalter verwenden. So ist auch für die nötige Trittschalldämmung gesorgt. Sofort mit einer Wasserwaage kontrollieren, ob die Platten gerade liegen. Falls nicht, einfach nachjustieren.
- Kleinere Unebenheiten der Oberfläche können jetzt noch leicht durch festeres oder weniger festes Andrücken ausgeglichen werden.
- Die Gipsplatten nach oben versetzt an die Wand setzen. Immer wieder mit einer Wasserwaage kontrollieren, ob die Platten noch waagrecht liegen.
Mit dieser Vorgehensweise wird aus einer ehemals unebenen Altbau-Wand eine glatte.
Zum Schluss die Oberfläche spachteln und schleifen
Ist die Wand fertig verklebt, muss der Gips-Kleber erstmal austrocknen. Je nach Temperatur und Witterung kann das unterschiedlich lange dauern, zur Sicherheit sollte der Heimwerker erst nach ein paar Tagen mit den Arbeiten fortfahren. Diese bestehen darin, die Fugen zwischen den einzelnen Gipskartonplatten sorgfältig zu verspachteln und anschließend zu schleifen. Am Übergang zwischen Wand und Decke wird nun noch eine Acryl-Fuge eingebracht. Die Wand ist nun fertig und kann tapeziert oder gestrichen werden.
Gipskartonplatten auch für den Neubau
Die Methode eignet sich auch für den Neubau. Da hier die Wände meist deutlich ebener sind, können die Gips-Batzen zum Kleben kleiner ausfallen, sodass die Platten näher an der Wand anliegen, womit auch weniger Wohnraum verloren geht.
Rigips ist ein Markenname, kein Gattungsbegriff
Übrigens: Gipskartonplatten werden vom Volksmund oft Rigips-Platten genannt. Rigips ist allerdings keine Gattungsbezeichnung, sondern ein Markenname.
Materialliste
Diese Materialien benötigen Heimwerker, um Gipskartonplatten zuzuschneiden und zu kleben:
- Die Gipskartonplatten
- Zollstock
- Gips
- Wasser
- Eimer
- Kelle
- Teppichmesser
- Wasserwaage
- Bohrmaschine mit Rührquirl