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Bad ohne Fenster – was nun?

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Bei einem WC oder Bad ohne Fenster scheinen Tageslicht und Frischluft außen vor zu sein. Doch zumindest bei der Luft kann mit entsprechende Technik Abhilfe geschaffen werden.

Ein nachträglich eingebautes Gäste-WC ohne Fenster. Für die Entlüftung wurden Kanäle aus weißem Kunststoff verwendet. Sie fallen an der ebenfalls weißen Wand und der hellen Decke wenig auf. Foto: Steffen Malyszczyk Foto: Steffen Malyszczyk

An dieser Stelle führt der Lüftungskanal in einen freien Schornsteinzug, der sich hinter der Wand verbirgt. Gut sichtbar sind hier ein Übergangsstück, mit dem Kanäle verbunden werden, das in den Schornstein führende Winkelstück sowie eine Schelle, die der Befestigung dient. Foto: Steffen Malyszczyk Foto: Steffen Malyszczyk

Der Lüfter, hier eine ältere Ausführung, wurde unmittelbar unter der Decke in einer Ecke platziert. Dort fällt das Gerät am wenigsten auf und die Luft läßt sich über die Diagonale optimal absaugen. Foto: Steffen Malyszczyk Foto: Steffen Malyszczyk

In der Tat ist ein innenliegendes Bad ein baulicher Kompromiss, den die Wenigsten gerne eingehen. Bei hoch wärmegedämmten Gebäuden ist richtiges Lüften ohnehin eine Kunst; in Feuchträumen ist geregelter Luftaustausch umso mehr gefragt. Haben Eigentümer ein zweites Bad, ein Gäste-WC oder eine zusätzliche Dusche müssen sie nach einer geeigneten Lösung für die notwendige Luftzirkulation suchen. Baut man das nur einmal, ist eine Einzel-Entlüftungsanlage das Richtige. Hat man früher oder später mehr Räume zu versorgen, lässt man die einzelnen Rohre meist in eine gemeinsame Abluftleitung münden, um den baulichen Aufwand zu reduzieren.

Wenn es nicht anders geht, muss die feuchte oder verbrauchte Luft zum Beispiel bei einem Bad ohne Fenster durch eine Außenwand ins Freie geleitet werden; dort endet die Leitung in einem Außenwandgitter. Dessen Klappe kann selbsttätig oder geregelt schließen. Bei Räumen im Obergeschoss können die Abluftrohre möglicherweise durch das Dach geführt werden und münden dann in eine Dachhaube. Da auch bei älteren Häusern oft zwei bis drei Schonsteinzüge angelegt wurden, ist es am einfachsten, einen davon zur Entlüftung zu nutzen.

Für jeden Heimwerker das Passende dabei

In den Baumärkten werden komplette Systeme angeboten, die samt Zubehör nahezu jede bauliche Variante abdecken: Es gibt feste Rohre aus Kunststoff in den Nennweiten 100, 125 und 150 Millimeter. Auch Flexrohr aus Aluminium ist gebräuchlich, das man leicht biegen und auseinander ziehen kann. Darüber hinaus sind so genannte Flachkanäle mit rechteckigem Querschnitt erhältlich. Weitere Materialien, beispielsweise Wickelfalzrohre, sind für Heimwerker weniger leicht zu handhaben.

Ventilator: Auf Lautstärke, Leistung, Überlastungsschutz achten

Für alle Systeme gibt es die notwendigen Eckverbindungen und Befestigungsschellen; alles ist steckbar und somit leicht zu montieren. Während die Kanäle oder Rohre aus Kunststoff durchaus auch sichtbar bleiben können, sollte Flexrohr möglichst verborgen werden, beispielsweise in der Zwischendecke. Hat sich der Heimwerker für ein System entschieden und die Streckenführung geklärt, muss er sich nun dem Ventilator und seiner Steuerung zuwenden. Dabei ist auf einige Kriterien zu achten: Läuft er leise genug? Muss man ihn horizontal oder vertikal  installieren? Lässt sich die Drehzahl des Motors  regeln oder hat er wenigstens zwei Leistungsstufen? Verfügt das Gerät über einen Überlastungsschutz? Besteht das Gehäuse aus  vergilbungsfreiem Material?  Benötige ich die Aufputz- oder die Unterputzvariante? Ist ein Wand- oder Deckeneinbau vorteilhafter? Und vor allem: Welche Leistung benötige ich?

Vor dem Kauf sollte man deshalb den Rauminhalt des Bades oder WCs ermitteln oder die gesetzlichen Vorgaben nachschlagen [DIN 18017, Teil 3]. Für ein leiseres Gerät mit größerer Leistung und zusätzlichen Funktionen sollte man ab 100 Euro einplanen.

Steuerung: Lichtschalter oder Sensor?

Für die Steuerung des Abluftventilators gibt es mehrere Möglichkeiten. Die häufigste und deshalb bekannteste ist die über den Lichtschalter: Betritt jemand das fensterlose Bad oder WC, muss  er den Schalter betätigen; damit schaltet er gleichzeitig das Gebläse zu; wird nach dem Verlassen des Örtchens das Licht gelöscht, läuft der Lüfter noch geraume Zeit nach und schaltet sich dann automatisch ab. Diese Nachlaufzeit von etwa fünf bis 25 Minuten ist vorgeschrieben und deshalb unverzichtbar.

Insbesondere bei Bädern und Duschen kann es praktischer sein, für die Steuerung des Ventilators einen Sensor vorzusehen, der die Luftfeuchtigkeit misst. Die Anlage arbeitet dann so lange, bis der gewünschte Wert (zum Beispiel 90 Prozent relative Luftfeuchte) erreicht ist. Wer seine Entlüftung lieber über eine Zeitschaltung fest programmieren und gegebenenfalls auch das Licht steuern will, kann Bewegungssensoren einbauen. Wenn gewisse Familienmitglieder ständig vergessen, das Licht in Bad und WC auszuschalten, wird diese Lösung vorteilhaft sein.