Barrierefrei leben: Tipps für einen barrierefreien Garten

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Treppenlifte, Aufstehhilfen, Duschsitze: Um nicht ständig auf fremde Hilfe angewiesen zu sein, gibt es verschiedene Hilfsmittel. Sie ermöglichen sowohl Rollstuhlfahrern, als auch in ihrer Mobilität eingeschränkten Senioren ein selbständiges, barrierefreies Wohnen. Damit diese Freiheit nicht an der Tür zum Garten endet, empfiehlt es sich, auch diesen barrierefrei zu gestalten.

Nicht nur die Wohnung oder das Haus sollte barrierefrei gestaltet sein. Körperlich eingeschränkte Menschen aber auch Senioren, die nicht mehr gut zu Fuß sind, benötigen einen Garten, der auf ihre Bedürfnisse angepasst ist. Hierfür gibt es einige Anforderungen die es zu beachten gilt. Wer die nachfolgenden Tipps zur Gestaltung des barrierefreien Gartens berücksichtigt, kann diesen trotz der Einschränkungen in vollen Zügen genießen. 

Sicherheit auf dem Gartenweg

Damit sich auch Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Gehhilfen barrierefrei auf dem Gartenweg bewegen können, sollte dieser entsprechend gestaltet sein. Ausreichend Sicherheit bieten Wege, die breit und rutschfest sind.

barrierefreier Garten, Gartenweg, Foto: Andrey Volokhatiuk/Fotolia.com
Barrierefreier Weg im Garten mit ausreichend Breite und Rundweg. Foto: Andrey Volokhatiuk/Fotolia.com

Um genügend Bewegungsfreiheit mit Rollatoren und Rollstühlen zu gewährleisten, liegt die Mindestbreite der Gehwege bei 1,20 Meter. Kurven und rechtwinklige Abzweigungen schränken die Barrierefreiheit ein. Wo sie sich nicht vermeiden lassen, sollte der Gartenweg 1,60 Meter breit sein, da der Wendekreis eines Rollstuhles bereits 1,50 Meter beträgt.

Der Bodenbelag sollte stets rutschfest sein. Als Belag eignen sich beispielsweise wasserdurchlässige Dränsteine. Ihre raue Oberfläche gibt auch rutschigen Schuhen Halt. Zudem versickert bei Dränsteinen Wasser optimal. Auch Natursteinpflaster und Klinker sind eine Alternative. Sie sind jedoch nicht wasserdurchlässig, weshalb ein zusätzlicher Wasserablauf nötig ist.

Gerade im barrierefreien Garten ist es sehr wichtig, dass die Platten oder Steine sorgfältig verlegt werden. Die Ausgleichsschicht aus Splitt sollte genau abgezogen werden, damit die einzelnen Platten oder Pflastersteine bündig verlegt werden können. Eine Wasserwaage ist bei dieser Arbeit unerlässlich. Jede kleine Unebenheit kann eine Stolperfalle darstellen. Deshalb ist es auch notwendig, die Wege regelmäßig auf abgesunkene Pflastersteine oder glattgelaufene Stellen zu überprüfen und eventuelle Schäden sofort zu beheben. Insbesondere Materialien wie Basalt oder Granit bekommen bei häufigem Befahren oder Begehen eine sehr glatte Oberfläche. Lose Gartenwege aus Split oder Kies eignen sich eher weniger, wer dennoch nicht auf sie verzichten möchte, sollte sie einfassen, damit das Material nicht wegrutscht.

Laub, Moos und Unkraut erhöhen die Rutschgefahr bei Nässe. Besonders Teile des Weges, die häufig im Schatten liegen, neigen dazu schnell Moos anzusetzen. Gartenwege sollten – ebenso wie Pflasterfugen – also regelmäßig gereinigt und von Bewuchs befreit werden. Auch Äste von Bäumen oder Büschen sollten nicht in den Weg hineinragen.

Einer der wichtigsten Aspekte beim Gestalten eines barrierefreien Gartens ist das Vermeiden von Treppen. Besser sind Rampen mit seitlichen Handläufen. Dabei darf die Steigung der Rampen nicht mehr als sechs Prozent betragen, andernfalls wäre es schwer, mit dem Rollstuhl eigenständig nach oben oder nach unten zu fahren. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, hebt die Rampen optisch mit helleren oder dunkleren Pflastersteinen vom restlichen Weg ab. 

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Beleuchtung für den barrierefreien Garten

Eine Wegbeleuchtung ist in jedem Garten sinnvoll. Dabei sollten Gartenplaner darauf achten, dass die Beleuchtung im Garten die Wegführung widerspiegelt und tatsächlich den Weg weist. Entlang der Gartenwege sollte das Licht gleichmäßig verteilt sein und ineinander übergehen, ohne Schatten zu werfen. Als Gartenlampen eignen sich abgeschirmte Leuchten, die nicht blenden. Bestenfalls lassen sie sich dimmen; das reduzierte Licht reicht bei Dämmerung und schlechtem Wetter meist aus. Bewegungsmelder oder Zeitschaltuhr sind sinnvolle Ergänzungen. Die Technik sollte für körperlich eingeschränkte Menschen leicht zu bedienen, Lichtschalter, Dimmer oder Zeitschaltuhr einfach zu erreichen sein. Eine Fernbedienung erleichtert die Handhabung.

Barrierefreier Garten, Außenbeleuchtung, Foto: Tomasz Lenard/Fotolia.com
Nach oben abgeschirmte Gartenlampe. Foto: Tomasz Lenard/Fotolia.com
barrierefreier Garten, Gartenlampe, Foto: rodrusoleg – Fotolia.com
Gartenleuchte mit Sonnenkollektor. Foto: rodrusoleg – Fotolia.com
barrierefreier Garten, Gartenlampe, Foto: dbrus – Fotolia.com
Gartenlampe in schlichtem, edlem Design. Foto: dbrus – Fotolia.com
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Sinnvolle Bewässerungssysteme

Gießkannen zu schleppen oder den prall gefüllten Wasserschlauch über den Rasen zu ziehen, setzt eine gewisse Kraft und Beweglichkeit voraus. Das Bewässern des Gartens stellt für körperlich eingeschränkte Menschen folglich eine Herausforderung dar. Ein barrierefrei gestalteter Garten ist daher im besten Fall mit einem automatischen Bewässerungssystem ausgestattet. Dieses besteht aus einzelnen Sprenklern, die gezielt in Beeten, Blumenkästen und Pflanzkübeln gesteckt werden, sowie aus ausgeklügelten Systemen für große Rasenflächen. Wichtig ist dabei, dass das Bewässerungssystem einfach zu bedienen ist und sich die Bewässerungsintervalle am besten per Zeitschaltuhr regeln lassen. Hobbygärtner sollten darauf achten, dass die Düsen nicht auf die Gartenwege spritzen. Diese können so leicht zur rutschigen Stolperfalle werden.

 

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Rollstuhlgerechte Hochbeete

Hobbygärtner, die aufgrund ihres Rollstuhls oder ihrer Gehhilfe auf eine barrierefreie Gestaltung des Gartens angewiesen sind, können mithilfe von unterfahrbaren Hochbeeten Pflanzen, Kräuter und Gemüse in Sitzhöhe anbauen. Diese Hochbeete aus Holz, Metall oder Stein gibt es als Selbstbausatz oder maßgefertigt von Gartenbauern und Schreinereien. Um das Beet mit einem Standard-Rollstuhl bequem zu erreichen, benötigt es eine Höhe von 65 Zentimetern, bei elektrischen Krankenfahrstühlen oder Sonderanfertigungen sind es etwa 78 Zentimeter. Einige Hochbeete haben Einbuchtungen. So erreichen Hobbygärtner im Rollstuhl oder auf einem Stuhl sitzend leicht alle Ecken des Beetes. Eine Ablage für Gartenwerkzeuge ist ebenso sinnvoll wie eine gut erreichbare Halterung für einen Gartenschlauch.

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Pflegeleichte Pflanzen für den barrierefreien Garten

Wie aufwendig die Gartenpflege ist, ist auch abhängig von der Bepflanzung. Aus diesem Grund eignet sich nicht jedes Gewächs für körperlich eingeschränkte Menschen. Besser als einjährige Pflanzen, die man austauschen muss oder Geranien, die regelmäßig Blüten und Blätter abwerfen, sind krankheitsresistente und pflegeleichte Pflanzen.

Statt riesiger Obstbäume lohnt es sich, kleine Säulen- und Zwergobstbäume anzupflanzen. Sie zeichnen sich durch ihren schmalen und niedrigen Wuchs aus, sind winterfest und ertragreich. So können auch körperlich beeinträchtigte Hobbygärtner mit wenig Aufwand in den Genuss von Apfel, Birne, Kirsche oder Pfirsich kommen. Zudem reicht es aus, die Bäumchen einmal im Jahr zu Frühlingsbeginn zu düngen. Weitere geeignete Pflanzen, Sträucher und Bäume sind beispielsweise Folgende:

Die Eberesche, auch Vogelbeere. Foto: M. Schuppich / Fotolia.com
Die Eberesche, auch Vogelbeere. Foto: M. Schuppich / Fotolia.com
Der Sommerflieder. Foto: Konrad Fotodesign / Fotolia.com
Der Sommerflieder. Foto: Konrad Fotodesign / Fotolia.com
Die große Sternmiere. Foto: Ingwio / Fotolia.com
Die große Sternmiere. Foto: Ingwio / Fotolia.com
Die Strahlenanemone. Foto: Emer / Fotolia.com
Die Strahlenanemone. Foto: Emer / Fotolia.com
Das Waldveilchen. Foto: SC-Photo / Fotolia.com
Das Waldveilchen. Foto: SC-Photo / Fotolia.com
Die Waldrebe. Foto: Fotoknips / Fotolia.com
Die Waldrebe. Foto: Fotoknips / Fotolia.com
Gelber Winterjasmin. Foto: Emer / Fotolia.com
Gelber Winterjasmin. Foto: Emer / Fotolia.com
Die Baum-Haselnuss. Foto: M. Schuppich / Fotolia.com
Die Baum-Haselnuss. Foto: M. Schuppich / Fotolia.com
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Tipps vom Experten

Interview mit dem Gartenbau-Ingenieur Ralph Hertle

barrierefreier Garten, Foto: Ralph Hertle
Gartenbauingenieur Ralph Hertle. Foto: Ralph Hertle

Ralph Hertle – ein Experte in Sachen barrierefreier Garten

Der Gartenbauingenieur Ralph Hertle ist Geschäftsführer der Gärtnerei Salix in Hildesheim. Für die 2009 gegründete Gärtnerei plant und baut er gemeinsam mit Menschen mit Behinderung barrierefreie Gärten.

barrierefreier Garten, Gartenweg, Foto: xy / Fotolia.com
Rollstuhlgerechter, breiter Gartenweg mit großen Steinplatten und schmalen Fugen. Foto: xy / Fotolia.com

Wie sollten rollstuhlgerechte Gartenwege gestaltet sein und welche Bodenbeläge eignen sich am besten?

Bei der Gartenweggestaltung gibt es viele Dinge zu beachten. Zum einen sollte der Weg breit genug sein, um mit dem Rollstuhl darauf fahren zu können. Zum anderen sollten die Kanten gut zu erkennen sein, damit man nicht versehentlich vom Weg abkommt. Für den Bodenbelag scheiden glatte Oberflächen und Steine mit großen Unebenheiten aus. Unbefestigte Wege, zum beispiel mit Schotter oder Rindenmulch, sollten selbst bei feuchter Witterung so befahrbar sein, dass sich keine Rillen bilden. 

barrierefreier Garten, Foto: Dave William / Fotolia.com
Rollstuhlgerecht Gärtnern. Foto: Dave William / Fotolia.com

Welche Tipps haben Sie für die Gestaltung eines unterfahrbaren Hochbeetes?

Ein Hochbeet sollte weder zu hoch noch zu tief sein. Die Höhe des Rollstuhls ist dabei entscheidend. Zudem darf das Einfassungsmaterial keine hervorstehenden Kanten oder Schrauben haben, an denen man sich verletzen könnte. Rollstuhlfahrer tun sich beim Einpflanzen und Pflegen leichter, wenn das Hochbeet Buchten hat, in denen der Rollstuhl stehen kann. Außerdem ist es hilfreich, wenn Ablagen für Arbeitsmaterial seitlich oder auf dem Beet mit eingeplant sind. 

barrierefreier Garten, Geißblatt, Foto: Emer / Fotolia.com
Das starkduftende Geißblatt. Foto: Emer / Fotolia.com

Welche Pflanzen/Bäume eignen sich am besten für einen barrierefreien Garten?

Die Bepflanzung variiert nach den Bedürfnissen der Menschen: Wer sich mit der Motorik schwertut, sollte auf dornige Pflanzen verzichten. Bei einer geistigen Beeinträchtigung sollten besser keine Giftpflanzen angepflanzt werden. Um die Sinneswahrnehmung zu fördern, sollten Duftpflanzen oder Pflanzen für Tast-Erlebnisse eingeplant werden. Auch Pflanzen, deren herabfallende Früchte unter Reifen von Rollstühlen und Gehilfen hängen bleiben können, sollten vermieden werden oder so platziert werden, das sie keine Wege behindern. 

barrierefreier Garten, Gartentor, Foto: etfoto / Fotolia.com
Beim barrierefreien Garten entscheidend: ein leichtgängiges Gartentor. Foto: etfoto / Fotolia.com

Was sollte bei der Planung eines barrierefreien Gartens außerdem noch beachtet werden?

Besonders ältere Gartentore lassen sich häufig nur schwer öffnen. Eine Alternative sind Tore mit elektrischem Antrieb, die sich mit einer kleinen Fernbedienung oder einem Taster öffnen lassen. Wenn ein Taster verwendet wird, sollte dieser in etwa in 85 Zentimeter Höhe angebracht sein, je nach Größe des Benutzers.

Wer einen sehr großen Garten besitzt, sollte an ausreichend Sitzplätze und Ruhezonen denken. Lehnen und Handläufe an stabilen Gartenmöbeln oder Sitzbänken erleichtern das Aufstehen und Hinsetzen.

In einem barrierefreien Garten sollten sämtliche Elemente wie Lichtschalter, Steckdosen oder Wasserhähne in der richtigen Höhe sein. Auch hier gilt eine Höhe von mindestens 85 bis zu 105 Zentimeter. 

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Ergonomische Gartengeräte

Gartenarbeit ist anstrengend – nicht nur für körperlich eingeschränkte Menschen. Aus diesem Grund sollten Hobbygärtner besonders darauf achten, dass ihre Gartengeräte ergonomisch sind. Mit schwer handhabbaren Schaufeln, Harken und Rechen verkrampfen sich die Muskeln und die Gelenke ermüden. Ergonomische Gartengeräte erleichtern die Arbeit im eigenen Garten dauerhaft. Sie sind geschwungen geformt, leicht und bieten einen komfortablen, häufig sogar verstellbaren, Griff. Viele Werkzeuge sind mit Teleskopstielen ausgestattet, sodass man sie auch sitzend bequem benutzen kann.

barrierefreier Garten, Gartengerät, Spaten, Foto: Tanja Isabel Späth / stadtgarten-spaeth
Ergonomisch geformter Spaten. Foto: Tanja Isabel Späth / stadtgarten-spaeth
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Ergnomische geformter Umpflanzer. Foto: Tanja Isabel Späth / stadtgarten-spaeth
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Ergonomische geformte Gartenschere. Foto: Tanja Isabel Späth / stadtgarten-spaeth

Ergonomisch geformte Spaten zeichnen sich durch ihr geringes Gewicht aus. Der Griff des Spatens bietet rund viermal mehr Grifffläche als herkömmliche Gartengeräte, was die Handhabung erleichtert.

Mit einem ergnomischen geformten Umpflanzer wird die Gartenarbeit besonders schonend für das Handgelenk. Er wiegt wenig und sein gerundeter Griff passt sich ideal an die Hand an.

Eine ergonomische Gartenschere ermöglicht es Hobbygärtnern ihre Pflanzen mit wenig Aufwand zu beschneiden. Die Klinge ist aus extrafestem Kohlenstoffstahl, damit das Schneiden auch nach mehrfacher Nutzung leicht von der Hand geht und die Gelenke schont.

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Das Gütesiegel der Aktion Gesunder Rücken (AGR) e.V. Foto: Tanja Isabel Späth / stadtgarten-spaeth

Beim Kauf bietet das Gütesiegel der Aktion Gesunder Rücken (AGR) e.V. „geprüft und empfohlen“ eine Orientierung. Geräte mit dieser Kennzeichnung entlasten bei korrekter Anwendung Schulter und Handgelenke optimal und lassen sich individuell einstellen. 

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Infografik: 6 Tipps für den barrierefreien Garten

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Franziska Schönbach 13.03.2014

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4 Kommentare

Lebendige Blumen 386 am 04.10.2022 14:44

Wir sind auf der Suche nach einer Firma die den Außenbereich komplett barrierefreie gestaltet. Wäre es möglich das Sie mal vorbeikommen und sich das ganze mal angucken wie was umgebaut werden kann?

Es geht um den Garten an sich, allgemein die Treppen und Bordsteine. Habe eine muskelschwäche bin deshalb im Rollstuhl kann mich aber draußen im Garten schlecht bewegen da alles mit Barrieren verbunden ist. Habe leider keine email oder Telefonnummer gefunden sonst wollte ich direkt anfangen. Freue mich über eine Antwort. Mit freundlichen Grüßen Lebendige Blume 386

auf Kommentar antworten

Redaktion bauen.de am 10.10.2022 13:10

Hallo Lebendige Blume,

wir sind leider keine Gartenbaufirma, sondern ein Informationsportal rund um den Hausbau. Am besten, Sie suchen nach GaLaBaufirmen in Ihrer Umgebung.

Herzliche Grüße,

die Redaktion von bauen.de

Schmuka am 06.06.2021 21:59

Hallo, nich stehen wir vor dem Neubau eines barrierefreien Hause. Und trotz alledem überlege ich schon immer wie die Außenanlage bzw der Garten aussehen könnte und müsste um Rollstuhlgerecht zu sein. Unser Problem ist, daß das Grundstück von gut 1000 qm ein Gefälle von 1,80 hat. Einfahrt ist mit 6% Gefälle geplant, so das das Haus fast mittig auf dem Grundstück stehen wird. Der Weg ums Haus ist mit 1,50 Breite geplant. Soweit so gut. Aber der Garten macht mir Kopfzerbrechen. Terrassenförmig anlegen? Dann entstehen fast zu viele Rampen und Wege, um überall hin zu kommen. Für Tipps bin ich dankbar

Liebe Grüsse

auf Kommentar antworten

Redaktion bauen.de am 07.06.2021 11:24

Hallo Schmuka,

eine Möglichkeit wäre, einen Teil des Grundstücks aufzuschütten. Dazu sollten Sie herausfinden, in welchem Umfang das überhaupt vom Bauamt erlaubt wird. Schütten Sie einen Meter auf, beträgt der Höhenunterschied noch 80 Zentimeter, was auf beispielsweise 30 Meter einem Gefälle von lediglich 3 Prozent entspricht.

Herzliche Grüße,

die Redaktion von bauen.de

Fragefrau am 23.02.2021 09:31

Hallo! Wir sind zurzeit in der Planung der Außenanlage unseres barrierefreien Hauses.

Unsere Tochter hat eine Muskelschwäche und wird in den nächsten Jahren wahrscheinlich auf einen Rolli angewiesen sein. In der Baugenehmigung ist aufgrund der GRZ leider nur ein 80cm breiter Weg ums halbe Haus eingeplant gewesen. Das ist uns damals nicht aufgefallen, weil wir so auf den Grundriss fixiert waren. Wir möchten unser Kind aber fördern, sodass sie möglichst selbstständig leben und sich bewegen kann.

Nun haben wir überlegt, ob wir barrierefreie Wege & eine Terrasse aus Holz/WPC anlegen könnten/dürften. Hier kann mit dem richtigen Unterbau Regenwasser zu 100% versickern, bzw. fließt von den Bohlen direkt in den Rasen (Es ist alles ebenerdig aufgeschüttet). Jetzt sind wir uns unsicher, ob wir mit einem Befreiungsantrag schlafende Hunde wecken möchten oder nicht.

Hätten Sie vielleicht einen Tipp/Erfahrungswert für uns?

Viele Grüße

auf Kommentar antworten

Redaktion bauen.de am 01.03.2021 12:27

Hallo Fragefrau,

am besten ist es natürlich, wenn alles ordnungsgemäß erledigt wird. Andernfalls braucht nur mal ein schlecht gelaunter Nachbar beim Bauamt anrufen, dann müssten Sie bestimmte Bauten oder Anlagen womöglich entfernen.

Allerdings brauchen Sie sich vermutlich keine großen Sorgen zu machen: Terrassen, Gartenhäuser, Wegeflächen rund ums Haus usw. zählen als Nebenanlage, mit denen die GRZ um bis zu 50 % überschritten werden darf. Weitere Gartenwege zählen dagegen nicht als Nebenanlage und spielen bei der Berechnung der GRZ keine Rolle.

In Ihrem Fall wären möglicherweise auch Ausnahmen drin, denn für diese haben Sie ja gute Argumente.

Eisvogel am 01.07.2019 20:27

Als Rollstuhlfahrer stehe auch ich vor der Frage, wie und womit ich einen Gartenweg anlege. Am liebsten würde ich so etwas wie Paddock Platten benutzen, dass sie für Rasen und Wildkräuter kein Hindernis darstellen – andererseits sollten die Waben klein genug sein, damit ich nicht ständig mit meinen Rollstuhl hängen bleibe.

auf Kommentar antworten

Redaktion bauen.de am 04.07.2019 08:47

Hallo Eisvogel,

Paddockplatten wären sicherlich möglich, ansonsten auch einfach Rasengitter aus Beton oder Plastik. Da gibt es jede Menge unterschiedlicher Varianten, auch Baumärkte haben da üblicherweise verschiedene Ausführungen im Angebot.

Herzliche Grüße,

die Redaktion von bauen.de