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Der Zaun – Arten, Materialien, Aufbau

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Wer einen Zaun baut, hat die Qual der Wahl, denn die Möglichkeiten sein Grundstück einzufrieden sind heute vielfältiger denn je. Verschiedenste Materialien und Formen lassen individuelle Lösungen zu. Doch einfach drauf los bauen wäre eine schlechte Idee – denn es gilt einige Regeln und bauliche Vorschriften zu beachten.

Die Hauptfunktion eines Zaunes ist, sein Grundstück nach außen hin abzugrenzen. Doch auch der Sichtschutz spielt eine wichtige Rolle – insbesondere bei zu neugierigen Nachbarn. Foto: Rainer Fuhrmann/fotolia.com

Es ist ein Urbedürfnis, das Eigene zu beschützen und vom Fremden abzugrenzen. Als die Menschen vor Jahrtausenden begannen sesshaft zu werden, kamen die ersten Ideen zu Zäunen auf. Die Hauptfunktion von damals, nämlich der Schutz und die Abgrenzung des Eigenen, ist heute noch gültig. So ein Zaun ist nicht nur zum Schutz vor Einbrechern gut, manchmal dient er einfach auch zur Abschottung vor zu neugierigen Nachbarn. Andere nutzen den Zaun als repräsentatives Beiwerk zu ihrem Haus.

Auch wenn die Gründe für einen Zaun seit Jahrtausenden die gleichen sind, optisch können die Einfriedungen sehr unterschiedlich ausfallen. Zahlreiche Materialien und Zaunsysteme machen eine individuelle Lösung möglich. Doch wer einen Zaun bauen möchte, muss nicht nur die Frage der Optik und des Preises für sich entscheiden, sondern sich an Regeln und Gesetze halten.

Holz, Metall oder Kunststoff: Die verschiedenen Materialien eines Zauns

Wer sein Grundstück einzäunen will, muss eine Menge Entscheidungen treffen – denn Zäune gibt es in den unterschiedlichsten Formen und Materialien. Jede Variante hat ihre Vor- und Nachteile. Auch der Pflegeaufwand unterscheidet sich je nach Material stark. In der Regel werden aus folgenden Werkstoffen Zäune hergestellt:

Holz

Holz ist ein klassisches Baumaterial für einen Gartenzaun. Da Holz nachwächst ist es ausgesprochen umweltfreundlich. Foto: Birgit Reitz-Hofmann/fotolia.com

Holz ist das traditionellste Material, um einen Zaun zu bauen und damit der Klassiker unter den Gartenzäunen. Unterschiedliche Hölzer und variable Zaunsysteme lassen individuelle Holzzäune zu. Hinzu kommt, dass es sich hierbei um einen nachwachsenden Rohstoff handelt und dadurch ausgesprochen umweltfreundlich ist. Beliebte Hölzer für Einfriedungen sind beispielsweise Douglasie oder Lärche. Beide sind im Vergleich zu anderen Nadelhölzern außerordentlich robust und zeichnen sich durch eine hohe Beständigkeit und Härte aus. Für natürliche Sichtschutzmatten eignen sich Weidenzweige sehr gut. Sie sind besonders als Terrassensichtschutz beliebt. In Europa vergleichsweise noch recht neu etabliert hat sich der Bambuszaun. Bambus wächst schnell und ist damit extrem nachhaltig. Zudem ist das Holz aus Asien sehr hart und robust.

Wer sich für einen Holzzaun entscheidet, sollte sich darüber klar sein, dass Holz arbeitet. Je nach Feuchtigkeit quillt und schwindet es – vergleichbar mit einem Schwamm. Je stärker das Holz arbeitet, desto wahrscheinlicher sind Spannungen, Verformungen und Risse im Material. Das kann nie komplett verhindert werden. Aber durch verschiedene Maßnahmen ist es möglich, das Arbeiten des Holzes zumindest stark einzudämmen: Wärmebehandlungen oder eine chemische Holzmodifikation können das Quellen und Schwinden stark reduzieren. Eine weitere Möglichkeit, das Holz vor eintretendem Wasser zu schützen, ist, es zu imprägnieren und damit wetterfest zu machen.

Danach kann es in allen möglichen Farben gestrichen werden. Wer die Maserung des Holzes sichtbar halten will, sollte sich für eine Lasur entscheiden. Auch die gibt es in den unterschiedlichsten Farbtönen. Damit der Zaun lange Freude bereitet, muss der Anstrich von Zeit zu Zeit erneuert werden. Wie oft das nötig ist, hängt zum einen von der Qualität der Farbe ab und zum anderen von der Art des Holzes. Denn das Aufnahmeverhalten der verschiedenen Hölzer variiert stark und dadurch schwankt die Aufnahme von Farbpigmenten. Selbst hochwertige Lasuren können daher keine vollständig gleichmäßige Einfärbung garantieren. Durch mehrere Anstriche kann das Ergebnis aber ausgebessert werden. Außerdem verhindert der Anstrich das Eindringen von Schädlingen in das Holz.

Die unterschiedliche natürliche Farbgebung und die Struktur der einzelnen Hölzer können als Vor- und Nachteil gesehen werden. Äste und Maserungen gehören zum natürlichen Erscheinungsbild des Holzes und können selbst innerhalb einer Baumsorte sehr unterschiedlich ausfallen. Ob das nun gefällt, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ebenfalls natürlich, aber in der Regel unerwünscht, sind Harzaustritte, die immer wieder auftreten können. Doch mithilfe eines Lösungsmittels, beispielsweise Terpentin, lassen sich die störenden Flecken entfernen.

Kunststoff

Was von Weitem wie ein Holzzaun wirkt, ist in Wahrheit aus Kunststoff. Der Vorteil gegenüber Holz: PVC ist pflegeleichter. Foto: Fotoschlick/fotolia.com

Ein Zaun aus Kunststoff ist pflegeleicht und in der Regel sehr langlebig. Schlechtes Wetter macht dem Kunststoff nichts aus und er braucht normalerweise keine regelmäßigen, neuen Anstriche. Es reicht, den Zaun von Zeit zu Zeit mit Wasser und Seife abzuwaschen, damit er wieder aussieht wie neu. Ein weiterer Vorteil: Kunststoff kann viele verschiedene Optiken annehmen. Bei Zäunen ist die natürliche Holzoptik sehr beliebt – diese lässt sich mit Kunststoff leicht nachempfinden.

In der Regel haben Kunststoffzäune einen Stahlkern, der für die Stabilität sorgt. Das macht die Zäune auch als Sicht- und Windschutz nutzbar. An der Oberfläche sind die Zaunelemente dann oftmals mit einer strapazierfähigen Folie überzogen. Diese sorgt für eine Schlag- und Stoßfestigkeit und macht Verkratzen oder ein Abplatzen der Farbe nahezu unmöglich.

WPC, BPC und Resysta

WPC vereint die positiven Eigenschaften von Holz und Kunststoff in sich. Foto: butus/fotolia.com

Eine Alternative zu reinem Kunststoff sind Kunststoffe, die teilweise aus natürlichen Produkten hergestellt werden. Der Begriff WPC kommt aus dem Englischen und heißt Wood Plastic Composite (Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff). WPC wird zu gleichen Anteilen aus Holz – meist Holzmehl oder Holzfasern – und Kunststoff hergestellt. Es vereint also die positiven Eigenschaften beider Materialien. WPC-Zäune haben meist eine gleichmäßigere Oberfläche als es bei reinen Holzprodukten der Fall ist. Dennoch wirken sie durch die Verbindung mit den Holzfasern in der Farbgebung natürlicher als ein reiner Kunststoffzaun. Zudem wird durch die Verbindung mit den Polymeren eine Rissbildung und Splitterung des Holzes verhindert. Auch das Quellen und Schwinden ist bei diesem Produkt kein Problem mehr. Gerade für umweltbewusste Menschen kann diese äußerst witterungsbeständige Zaunvariante eine Alternative sein, denn die Zaunteile lassen sich über den Hausmüll entsorgen und sind zu 100 Prozent recycelbar. WPC ist zudem sehr pflegeleicht und es ist kein weiterer Schutzanstrich notwendig.

Info

Auch wenn sich die Abkürzung WPC international durchgesetzt hat, sind in Deutschland die Begriffe HKV (Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff), TPF (Thermoplastischer Faserstoff), Holzkunststoff oder High-Tech-Holz gebräuchlich.

Der große Unterschied zwischen WPC und BPC ist die Holzsorte: Bei Bamboo Plastic Composite wird ausschließlich Bambus als natürliche Komponente benutzt. Zudem ist die Zusammensetzung etwas anders: Während WPC zu je 50 Prozent aus Holz und PVC besteht, liegt bei BPC der Anteil an Bambus bei 60 Prozent.

Der Verbundwerkstoff Resysta hingegen wird aus Reishüllen, Steinsalzen und Mineralölen hergestellt. Damit wird eine Tropenholz-Optik geschaffen, die kaum von der echten zu unterscheiden ist. Resysta ist umweltverträglich, pflegeleicht und enorm widerstandsfähig gegenüber äußeren Einflüssen. Sowohl Resysta als auch BPC sind wie WPC recyclebar.

Metall

Metallzäune überzeugen oft durch ihre schlichte Eleganz. Sie können aber auch sehr raffiniert gearbeitet sein. Foto: Dariusz Jarzabek/fotolia.com

Metallzäune haben mitunter den Ruf, nicht besonders hübsch auszusehen. Dabei sind sie nicht nur wesentlich robuster als ein Holzzaun, sie bestechen oftmals mit einer modernen und zeitlosen Eleganz. Mit Metall – eingesetzt werden vor allem Schmiedeeisen, Stahl oder Aluminium – kann viel gemacht werden. So können die Metalle gedreht, geschwungen oder zu Ornamenten gebogen werden. Dadurch eröffnen sich viele Designmöglichkeiten.

Außerdem sind Metallzäune in der Regel wesentlich pflegeleichter als andere Zaunsysteme, zumindest wenn sie veredelt sind. Unbehandelte Metallzäune fangen ansonsten irgendwann zu rosten an. Je nach Ausgangsmaterial kann das Metall unterschiedlich veredelt werden. Aluminium beispielsweise bekommt meist eine Kunststoffbeschichtung verpasst. Stahl wird zusätzlich noch feuerverzinkt. Ob nun kunststoffbeschichtet oder verzinkt – beides macht das Metall darunter wetterbeständiger.

Verschiedene Zaunsysteme lassen individuelle Lösungen zu

Nicht nur die Materialien für Zäune sind vielfältig, die Zaunsysteme sind ebenso abwechslungsreich. Doch optisch passt nicht jede Zaunart zu jedem Objekt. Ein kleiner naturbelassener Garten wirkt mit einem sterilen Betonzaun gleich weniger gemütlich. Ein einfacher Jägerzaun sieht vor einer Luxusvilla eher deplatziert aus. Das sind die Vor- und Nachteile der verschiedenen Zaunarten:

Lattenzaun

Staketenzäune sind die wohl ursprünglichste Form der Lattenzäune. Fast verschwunden, sind sie heute wieder öfter in Deutschland zu sehen. Foto: DoraZett/fotolia.com

Der Lattenzaun – auch Bretterzaun genannt – ist wahrscheinlich die einfachste Form einer Einfriedung. Dabei werden an den Zaunpfosten zwei oder drei Querverbindungen angebracht, an die dann im gewünschten gleichmäßigen Abstand die Holz- oder Kunststofflatten angenagelt oder angeschraubt werden. Ob die Latten dabei halbrund oder flach sind, kann der Besitzer je nach Geschmack entscheiden. Preislich liegt das Zaunfeld eines Lattenzauns im unteren zweistelligen Bereich.

Der Bohlenzaun ist eine spezielle Form des Lattenzauns, bei dem die Latten jeweils versetzt vor und hinter dem Querbalken angebracht werden. Damit wird der Lattenzaun blickdicht. Diese Variante ist etwas kostenintensiver als die einfache Form, aber immer noch im mittleren zweistelligen Bereich.

Eine weitere Variante ist der Staketenzaun. Das ist eine ältere Form des Lattenzauns, die heute wieder vermehrt in Deutschland zu finden ist. Dabei werden dünne Äste mit Draht verbunden und an den Pfosten befestigt. Diese flexible Form macht das Zaunfeld rollbar und passend für jedes Gelände. Der Staketenzaun wirkt sehr natürlich, da die Holzstreben nicht gleichmäßig sind, sondern so, wie der Ast gewachsen ist. Traditionell wird Ess- oder Edelkastanie verwendet. Der Preis hängt von der Höhe und vom Abstand der Staketen ab, liegt aber generell eher im unteren zweistelligen Bereich.

Friesenzaun

Charakteristisch für den Friesenzaun sind die Unter- oder Oberbögen der einzelnen Zaunfelder. Foto: parallel_dream/fotolia.com

Der Friesenzaun ist, wie der Name schon vermuten lässt, besonders im Norden Deutschlands ein beliebtes Zaunsystem und eine besondere Form des Lattenzauns. Charakteristisch für diese Zaunart sind die Ober- und Unterbögen. Die eher schlichte Eleganz macht ihn zu einem zeitlosen Klassiker. Friesenzäune sind in der Regel aus Holz, können aber auch aus Kunststoff oder Metall gefertigt werden. In der Regel können die Breite der Zaunlatten individuell bestimmt werden.

Die Kosten des Friesenzauns sind von der Wahl des Materials abhängig. So kann der laufende Meter aus Lärchenholz um die 25 Euro kosten, während ein ein Meter langes Zaunfeld aus Douglasie mit ungefähr 150 Euro zu Buche schlägt.

Jägerzaun

Obwohl er für viele der Inbegriff der Spießigkeit darstellt, ist der Jägerzaun noch immer sehr beliebt. Foto: sonne_fleckl/fotolia.com

Der Jägerzaun gehört wohl zu den üblichsten Zäunen in Deutschland. Charakteristisch für den robusten Holzzaun sind seine kreuzweise vernagelten, halbrunden Latten, die nach oben in der Regel spitz zulaufen. Durch diese spezielle Bauweise wird der Jägerzaun auch Kreuzzaun genannt. Zudem hat er eine einzigartige Besonderheit: Durch die spezielle Anordnung der ineinandergeschobenen Holzlatten lassen sich einzelne Zaunelemente wie eine Ziehharmonika zusammenschieben. Das macht es möglich, die einzelnen Elemente, je nachdem wie stark sie auseinandergezogen sind, in der Höhe zu variieren. Im Vergleich mit anderen Zaunarten ist der Jägerzaun mit einer Höhe von 45 bis 120 Zentimetern relativ niedrig.

Auch wenn der Jägerzaun für einige als Inbegriff der Spießigkeit gilt, zählt er in Deutschland zu den beliebtesten Gartenzäunen. Das kann unter anderem an den vergleichsweise günstigen Anschaffungspreisen liegen. Häufig wird für den Jägerzaun Fichten- oder Kiefernholz verwendet. Im Baumarkt gibt es ein Jägerzaunfeld von einer Länge von 2,50 Meter und Höhe von 60 Zentimetern schon ab zehn Euro zu kaufen. Je nach Qualität des Holzes und der Verarbeitung kann der Preis noch steigen.

Maschendrahtzaun

Der Maschendrahtzaun gehört zu den günstigsten Lösungen für eine Einfriedung. Foto: PhotographyByMK/fotolia.com

Der Maschendrahtzaun erlangte Ende der 90er Jahre eine neue Welle der Berühmtheit. Und alles nur, weil Stefan Raab die Aussprache von Maschendrahtzaun einer sächsischen Hausfrau urkomisch fand und daraus ein Lied bastelte. Doch so ein Maschendrahtzaun ist nicht nur unterhaltend, sondern auch praktisch. Das Maschengeflecht aus dem meist feuerverzinkten und kunststoffummantelten Metalldraht wirkt oftmals eher funktional als schick, kann aber durch Kletterpflanzen begrünt werden. Dann bietet der Maschendrahtzaun auch mehr Sicht- und Windschutz als ohne. Wird der Maschendrahtzaun so belassen, wie er ist, fügt er sich recht unauffällig in die Umgebung ein. Die Maschengröße des Drahtgeflechts reicht von fein- bis grobmaschig. Dadurch sind sie vielseitig einsetzbar.

In Baumärkten kann man meist komplette Sets zum Aufbau kaufen. Der Maschendraht selbst wird in der Regel in 25-Meter-Rollen angeboten und kostet bei einem Meter Höhe etwa 50 Euro.

Stabmatten-Zäune

Stabmattenzäune gibt es in zwei Varianten: Wie hier als Einstabmattenzaun oder die etwas stabilere Variante des Doppelstabmattenzauns. Foto: hcast/fotolia.com

Stabmattenzäune bestehen in der Regel aus Metall. Es gibt sie in den Varianten Einstabmattenzaun und Doppelstabmattenzaun. Generell bestehen Stabmatten immer aus vertikalen und horizontalen Stäben, die miteinander verschweißt sind. Daraus ergibt sich ein stabiles Gitter. Der Unterschied zwischen Einstabmatten und Doppelstabmatten ist die Anzahl der Stäbe. Wie die Namen vermuten lassen, werden bei Einstabmatten immer einzelne waagerechte und senkrechte Stäbe verschweißt. Bei Doppelstabmatten sind es hingegen immer zwei waagerechte Stäbe. Dadurch wird die Verbindung noch stabiler und ein Rahmen, wie er bei Einstabmatten notwendig ist, wird unnötig.

Die etwas geringere Stabilität der Einstabmatten kann aber durchaus von Vorteil und erwünscht sein. Wenn Druck ausgeübt wird, schwingen sie nach – das macht zum einen das Überklettern schwieriger und zum anderen springen Hunde nicht so häufig gegen den Zaun, weil sie die Schwingungen nicht mögen.

Stabmattenzäune sind aus verzinktem Stahl, der mit einer Kunststoffhülle vor Korrosion geschützt wird. Durch diese Beschichtung sind die Zäune in allen möglichen Farben erhältlich. Meist sieht man sie in grün, anthrazit oder silbern. Außerdem gelten Stabmattenzäune als äußerst pflegeleicht, da eine gelegentliche Reinigung ausreicht.

Einstabmattenzäune sind in der Regel etwas günstiger als Doppelstabmattenzäune. Beide kosten je nach Höhe einen mittleren zweistelligen Eurobetrag.

Info

Wem Stabmattenzäune nicht hübsch genug sind, der kann sie mit speziellen Sichtschutzstreifen verschönern. Die Streifen können einfarbig eingefädelt werden. Wer kreativ ist und etwas Geschick mitbringt, kann mit mehreren Farben ein Muster herstellen. Ebenso sind ganze Bilder möglich. Meist sind die Rollen aus PVC, es gibt sie aber auch als Kunstpflanzenteppich.

Gabione

Eine Gabione ist eine Sonderform der Stabmattenzäune, bei der die einzelnen Zaunfelder zu einem Käfig verschweißt und mit Steinen aufgefüllt werden. Foto: ThomBal/fotolia.com

Gabionen sind eine Erweiterung zum gebräuchlichen Stabmattenzaun. Für eine Gabione werden Stabmatten zu einem Käfig zusammengeschweißt. Diese Körbe können dann mit Steinen befüllt oder mit Pflanzen begrünt werden. Letztlich gibt es unendlich viele Möglichkeiten, die Gabione zu gestalten. Mit verschiedenen Steinen werden unterschiedliche Optiken erreicht. Ebenso können, mit ein wenig Geschick, Muster gelegt werden. Neben dem ansprechenden Design überzeugt die Gabione mit ihrer Funktionalität. Sie kann nicht nur als Sichtschutz dienen, sondern auch als Stützwand oder Abfangelement an Hängen.

Preislich kommt es stark auf die gewünschte Befüllung an. Je nach Länge können die Kosten schnell einen vierstellen Betrag erreichen. Der Korb ohne die Füllung liegt je nach Höhe im unteren dreistelligen Bereich.

Betonzaun

Betonzäune können sehr steril wirken. Doch mit etwas Farbe kann das geändert werden. Außerdem können die einzelnen Elemente auch mit speziellen Mustern gegossen werden. Foto: iStock/RonFullHD

Bei Betonzäunen geht der erste Gedanke eher zu einer Mauer. Doch das muss nicht sein: Einzelne Betonplatten können als moderner Zaun gestaltet werden. Gerade an vielbefahrenen Straßen lässt man so nicht nur die Blicke draußen, sondern auch die Geräusche. Außerdem bieten Betonzäune einen besonderen Schutz vor Einbrechern, da sie sich weder aufschneiden noch eindrücken lassen. Ein weiterer Vorteil von Beton: Er verrostet und verrottet nicht, wie es bei Metall und Holz der Fall ist. Beton hält – egal bei welcher Witterung. Wird er ab und zu mit dem Dampfstrahler abgespritzt, sieht er auch nach Jahren noch aus wie neu.

Und keine Sorge: Wer glaubt, mit einem Betonzaun auf eine graue Wand schauen zu müssen, der irrt. Die Betonelemente gibt es in verschiedenen Optiken zu kaufen. Beliebt sind besonders die Schiefer-, Holz- oder Steinoptik. Oder die Wand wird in der Wunschfarbe angestrichen – das kann dann nach Belieben wieder geändert werden. Dabei aber auf eine wetterfeste Farbe achten, sonst verwäscht sie schnell, worunter dann die Optik des Betonzauns leidet.

Die Betonplatten sind meist etwa zwei Meter lang, zwischen 30 und 50 Zentimetern hoch und rund drei Zentimeter stark. Eine einzelne geprägte Platte ohne Prägung kostet etwa 25 Euro. Als Sichtschutz sollte der Zaun ungefähr zwei Meter hoch sein. Demnach braucht man für ein einzelnes Zaunfeld vier bis fünf solcher Platten. Je nach Länge des gewünschten Zauns kann das daher recht teuer werden.

Mixzäune

Wer sich nicht auf ein Material beziehungsweise eine Zaunart beschränken will, kann je nach Geschmack auch kombinieren – wie hier Lattenzaun und Gabione. Foto: ThomBal/fotolia.com

Bei Mixzäunen werden verschiedene Werkstoffe miteinander kombiniert. So können Zaunfelder aus Holz oder Metall beispielsweise immer wieder durch eine Hecke unterbrochen werden. Auch eine Gabione kann bei einem Mixzaun eingesetzt werden. Bei dem Mix verschiedener Materialien kann der Kunde meist kreativ werden und eine individuelle Lösung für sich und sein Grundstück finden.

Selbst-Aufbau leicht gemacht: In vier Schritten zum neuen Zaun

Baumärkte und andere Anbieter von Zaunsystemen bieten in der Regel einen kostenpflichtigen Aufbauservice an. Doch wer über etwas Geschick verfügt, kann den Aufbau auch in die eigene Hand nehmen. Je nach Zaunart ist der Aufwand unterschiedlich hoch. Ebenso variiert der Schwierigkeitsgrad. Im Großen und Ganzen sind es immer diese vier Schritte:

Schritt 1: Verlauf planen

Ist die Entscheidung für die Art des Zauns gefallen, sollte nicht blind losgelegt werden. Der erste Schritt des Bauvorhabens ist das Planen des Verlaufs des Zauns. Hierbei müssen verschiedene Faktoren einbezogen werden. Wichtig ist dabei vor allem die Grundstücksgrenze. Diese darf auf keinen Fall überschritten werden. Außerdem sollten Bauwillige prüfen, ob es im geplanten Verlauf irgendwelche Hindernisse gibt, die zuerst beseitigt werden müssen. Ist der geplante Platz frei, kann der Verlauf markiert werden.

Schritt 2: Ausmessen und kalkulieren

Erst wenn die Markierung steht, ist ein präzises Ausmessen möglich. Mit diesen Werten kann dann kalkuliert werden. Je nach Länge des gewünschten Zaunfeldes wird die benötigte Menge an Pfosten ausgerechnet. Manchmal stellt sich erst nach dem Ausmessen heraus, dass der geplante Zaun teurer ist als erwartet und eine günstigere Alternative nötig ist. Deshalb sollte nie vor dem Ausmessen schon Material gekauft werden.

Schritt 3: Pfosten setzen

Vorm Setzen der Pfosten sollte der Verlauf des Zauns gekennzeichnet und der Abstand der einzelnen Pfähle ermittelt werden. Foto: iStock/ftwitty

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Zaun im Boden zu verankern. Welche Montageart für das Zaunprojekt die Richtige ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die beiden Wichtigsten sind die Art des Zauns sowie die Beschaffenheit des Bodens.

Die Art des Bodens bestimmt beispielsweise, ob ein Betonfundament für ausreichend Halt notwendig ist oder ob bereits Einschraub- beziehungsweise Einschlag-Bodenhülsen ausreichen. Früher wurden die Zaunpfähle einfach so in den Boden geschlagen oder eingegraben. Doch je ausgefeilter die Zaunsysteme wurden, desto weniger reichte das aus. Ein hoher Zaun ist zum Beispiel windanfälliger als die traditionell niedrigeren Holzzäune. Hier gilt die Faustregel: Je höher der Zaun, desto besser muss er im Boden verankert werden. Generell sollten Zäune ab einer Höhe von einem Meter einbetonierte Pfosten haben.

Beim Einbetonieren von Pfosten ist die Frosteindringtiefe ein entscheidender Wert. Sie gibt an, wie weit der Frost in den Erdboden eindringen kann. Die Löcher für das Betonfundament sollten bis zur maximalen Frosteindringtiefe ausgehoben werden. Damit wird verhindert, dass sich das Fundament im Winter durch den Frost setzt und damit womöglich den Zaun aus dem Lot bringt. Die durchschnittliche Frosteindringtiefe liegt in Deutschland zwischen 80 und 120 Zentimeter. Sie ist stark von den lokalen Bedingungen abhängig: der Neigung des Bodens, des örtlichen Bewuchses und der Bodenart.

Der Vorteil von Einschraub- oder Einschlag-Bodenhülsen ist, dass Schwitz- oder Regenwasser besser ablaufen kann und sich nicht am Betonfundament sammelt. Außerdem lassen diese Bodenhülsen Metallpfosten nicht so schnell rosten und Holzpfosten nicht so schnell verwittern.

Die tragenden Pfosten und ihre Verankerung im Boden sind immer der Angelpunkt beim Zaunbau. Lesen Sie, wie man Zaunpfähle richtig setzt: Pfostenverankerung - So setzt man Zaunpfähle richtig.

Doch Pfosten müssen nicht nur Wind und Wetter, sondern auch den Zugkräften und dem Gewicht der Zaunfelder standhalten. Da die Zaunarten sehr vielfältig sind und unterschiedliche Ansprüche haben, gibt es verschiedene Pfosten. Sie unterscheiden sich in Form und Material. Die Pfähle können aus Holz, Kunststoff, Metall oder Beton bestehen und rund oder eckig sein. Bei Metallpfosten gibt es eine T-förmige Variante. In der Regel werden je nach Material der Zaunfelder die passenden Pfosten ausgewählt. Es ist aber durchaus möglich, Zaunfelder aus Holz oder Metall an Betonpfosten zu befestigen. Sollen Werkstoffe kombiniert werden, ist darauf zu achten, dass die ausgewählten Pfosten nicht nur optisch zu den Zaunfeldern passen. So würde ein Betonzaun mit großer Wahrscheinlichkeit einen schmalen Rundrohrpfosten aus Metall in die Knie zwingen. Diese Pfosten sind innen hohl und damit sehr leicht. Sie eignen sich eher für Maschendrahtzaun.

Schritt 4: Zaunfelder anbringen

Sind die Pfosten gesetzt, können die Zaunfelder montiert werden. Wer nicht jede Latte einzeln anbringen will, kann sich vormontierte Zaunelemente kaufen. Foto: bellan/fotolia.com

Sind die Pfosten gesetzt, kann es mit den Zaunfeldern losgehen. Wer nicht jedes einzelne Holzbrett vernageln oder jede Kunststofflatte einzeln verschrauben will, kann vormontierte Zaunfelder kaufen. Das erleichtert die Montage und garantiert ein gleichmäßiges Ergebnis. Heute werden für nahezu alle Zaunarten vorgefertigte Teile angeboten, die nur noch an den Pfosten angebracht werden müssen.
Ein Vorteil der vormontierten Zaunfelder ist in der Regel der Preis. Die Felder werden meist in großer Stückzahl produziert, was sich im vergleichsweise günstigen Preis widerspiegelt. Einige Unternehmen bieten auch an, Zaunfelder individuell herzustellen. Solche besonderen Zaunfelder kosten dann meist mehr als die standardisierten.

Noch einfacher wird es beim Maschendrahtzaun, der nicht aus einzelnen Modulen besteht, sondern mit einer Länge von bis zu 25 Metern aufgewickelt ist. Daher lässt sich der Maschendrahtzaun auch in großen Längeneinheiten gut transportieren.

Rechtliche Vorschriften beim Zaunbau

Wer einen Zaun errichten will, muss vorher abklären, welche rechtlichen Vorschriften es zu beachten gilt. Die Gestaltung, Höhe und Breite von Grundstückseingrenzungen sind den örtlichen Baubestimmungen unterworfen. In der Regel sind Zäune nur bis zu einer bestimmten Höhe baugenehmigungsfrei. Jedoch gelten dabei in jedem Bundesland andere Richtwerte. Genauere Informationen zu den landesrechtlichen Vorschriften einer ordnungsgemäßen Einfriedung gibt es in der jeweils zuständigen Baubehörde.

Ebenso müssen nachbarschaftsrechtliche Fragen geklärt werden. Im jeweiligen Nachbarschaftsgesetz der einzelnen Bundesländer gibt es beispielsweise Angaben, wie nah an der Grundstücksgrenze eine Einfriedung gesetzt werden darf. Dies ist insbesondere bei natürlichen Zäunen wie Hecken wichtig.

Doch nicht nur die Länder stellen Regeln für den Bau eines Zaunes auf, auch in der jeweiligen Gemeinde- beziehungsweise Stadtordnung können Vorschriften festgeschrieben sein. Darin ist oftmals geregelt, welche Zäune überhaupt aufgestellt werden dürfen. Dabei geht es darum, dass der Zaun ortsüblich ist, damit das äußere Erscheinungsbild der Gemeinde nicht gestört wird.

Kommunen stellen Bebauungspläne auf, um die städtebauliche Entwicklung und Ordnung im Gemeindegebiet zu steuern. So soll ein einheitlicher Siedlungscharakter gewahrt werden. Lesen Sie, was es rund um den Bebauungsplan zu beachten gibt: Bebauungsplan: was auf ein Grundstück gebaut werden darf.