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Kleines Bad: Dusche, Badewanne oder beides?

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Schmal, klein, oft ohne Fenster – das Badezimmer ist in vielen Wohnungen das Sorgenkind. Mit den richtigen Tipps lassen sich aber auch kleine Bäder stilvoll und mit genügend Stauraum einrichten.

Ein kleines, einfaches Bad, harmonisch gestaltet durch den Einsatz von viel Holz und weißen Materialien. Foto: photosbysabkapl / stock.adobe.com

7,8 Quadratmeter: So groß ist laut Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) ein durchschnittliches Bad in deutschen Wohnungen. Doch auch kleine Bäder können groß rauskommen, wenn man sie richtig einrichtet – Lösungsvorschläge für die häufigsten Probleme.

Platzsparende Einrichtung für das Minibad

Ein kleines Bad kann schnell beengt aussehen, wenn Sanitärobjekte und Badeinrichtung zu groß oder ungünstig angeordnet sind. Mit einer durchdachten Badeinrichtung erreichen Besitzer eines kleinen Badezimmers, dass der Raum großzügig wirkt.

Badewanne

Das Problem: Eine Badewanne in Standardgröße 170 mal 75 Zentimeter passt in kleine Bäder nicht hinein.

Die Lösung: Vielbader sollten sich über platzsparende Varianten informieren. Sogenannte Raumsparbadewannen schaffen Abhilfe. Bei diesen setzen Hersteller auf besondere Formen:

Eine Eckwanne passt ideal in eine Ecke des kleinen Bades. Foto: keramag.de

Mit Eckwannen lassen sich Raumecken ideal ausfüllen. Rund um die Wanne entsteht zudem viel Ablagefläche.

Diese Badewannen sind in verschiedenen Größen erhältlich. Sie sind zwischen 135 und 180 Zentimeter lang und zwischen 135 und 145 Zentimeter breit. Wie die klassischen Badewannen beträgt die Höhe der Eckwannen 42 bis 50 Zentimeter.

Asymmetrische Badewannen werden zum Fußende hin schmaler. Foto: keramag.de

Asymmetrische Badewannen bieten dem Oberkörper viel Platz und laufen zum Fußende hin schmal zu. So können sie mit der schmalen Seite neben der Eingangstür installiert werden und es bleibt ein ausreichend großer Durchgang bestehen. Typische Maße sind eine Länge von 150 bis 170 Zentimeter, eine Breite von 70 bis 100 Zentimeter und eine Höhe zwischen 42 und 50 Zentimeter.

Extra tiefe Badewannen eignen sich zum Baden im Sitzen. Foto: kaldewei.de

Extra tiefe Badewannen sind für Räume geeignet, in denen eine Länge von höchstens 160 Zentimetern zur Verfügung steht. Diese Wannen eignen sich zum Baden im Sitzen, da sie über eine Höhe von 50 bis 70 Zentimeter verfügen. 

Dusche

Das Problem: In einen Sockel eingelassene Duschwannen mit blickdichtem Duschvorhang verkleinern das Bad optisch.

Die Lösung: Egal ob mit Duschwanne oder ohne - Duschen sollten in kleinen Bädern bodentief verlegt werden, die Duschkabine sollte aus Glas sein. So nimmt das Auge die komplette Fläche als Einheit wahr und das Bad erscheint größer. 

Besonders gut für kleine Bäder eignen sich folgende Duschwannen-Formen:

Quadratische Duschwanne; Foto: keramag.de

Quadratisch: Sie gibt es ab einer Größe von 70 mal 70 Zentimeter. Einzelne Hersteller bieten sie schon ab 65 mal 65 Zentimeter an. Von Vorteil ist, dass die Duschwanne nicht in einem Eck des Raums platziert werden muss, sondern auch seitlich an der Wand installiert werden kann.

Rechteckige Duschwanne; Foto: keramag.de

Rechteckig: Für schmale Bäder empfehlen sich rechteckige Duschwannen, die es bereits ab 75 mal 80 Zentimeter zu kaufen gibt.

Fünfeckige Duschwanne; Foto: keramag.de

Fünfeckig: Diese Form eignet sich als Eckdusche und weist eine Grundfläche von 75 mal 90 Zentimeter oder 80 mal 80 Zentimeter auf.

Eckrunde Duschwanne; Foto: keramag.de

Viertelkreis: Diese Duschwannen benötigen in der Länge mindestens 80 Zentimeter Platz, bieten allerdings auch mehr Standfläche für den Duschenden als fünfeckige Duschwannen. Durch die gerundete Form ist eine Duschkabine mit gerundeten Türen nötig. Diese sind in der Regel teurer als eckige Duschkabinen.

Keine Duschwanne: Optimal ist es, auf eine Duschwanne zu verzichten und den Duschboden mit den gleichen Fliesen wie im restlichen Bad zu versehen. So wirkt das Bad größer. Mehr Bewegungsfreiheit bringt zusätzlich eine Duschabtrennung, die weggeschwenkt werden kann. So steht den Badnutzern mehr Fläche zur Verfügung, wenn sie nicht duschen. Das Wasser fließt über eine Duschrinne oder einen bodentiefen Ablauf ab.

Anordnung der Sanitäranlagen

Das Problem: Ältere Sanitärobjekte rauben in kleinen Bädern oft viel Platz. Grund hierfür sind ihre Standardgrößen, die für kleine Räume ungeeignet sind. Zudem wurden meist Dusche, Badewanne, Waschbecken und WC nebeneinander an der Wand entlang montiert, wodurch zusätzlich Fläche verloren geht.

Die Lösung: Die Vorwandinstallation ermöglicht eine neue Anordnung der Sanitäranlagen. Das System ist simpel: Fachmänner befestigen die Wasserleitungen und Abflussrohre an der Zimmerwand entlang. Im zweiten Schritt erfolgt die Verkleidung mit Gipskarton. Spezielle Montageelemente helfen beim Einbau von Waschbecken und WC. Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass keine Wände geöffnet werden müssen, um neue Leitungen zu verlegen.

Auf der halbhohen Vorwandinstallation entsteht Platz für Utensilien und ein Regal. Die raumhohe Vorwandinstallation ist flächenbündig integriert. Foto: Jörg Lantelme/stock.adobe.com

Die Installationsblöcke sind zwischen 17 und 25 Zentimeter tief, ihre Höhe variiert nach Bedarf. So besteht die Möglichkeit, die Vorwand entweder raumhoch oder halbhoch zu installieren. Eine halbhohe Vorwand hat den Vorteil, dass der Wandvorsprung gleich als Ablagemöglichkeit genutzt werden kann.  Bleiben Hohlräume im Vorwandelement frei von Technik und Rohren, ist dieser Platz ideal für flächenbündige Regale. Diese werden in die Vorwand eingelassen.

Mit einem Vorwandelement lässt sich der Grundriss ändern. Grafik: SHK AG

Sogar der Grundriss des Raums lässt sich mit Vorwandelementen verändern. Beispielsweise können Badbesitzer ein T-förmiges Vorwandelement in die Mitte des Raums setzen. Auf der längeren Seite lässt sich das Waschbecken anbringen. Hinter dieser Wand entstehen zwei getrennte Bereiche. In einem befindet sich die Dusche, im anderen das WC. Diese Aufteilung ist aber nur in quadratischen Bädern möglich.

Geschickte Heimwerker können ein Vorwandelement selbst installieren. Bauen.de zeigt, wie die Montage einer Vorwand für ein WC funktioniert.

Möbel: Waschbecken und Waschtisch

Mithilfe von Haken und einem Möbelwaschtisch lässt sich viel Stauraum um das Waschbecken herum schaffen. Foto: Inter IKEA Systems B.V. 2015

Das Problem: Um das Waschbecken herum kann mit einem an der Wand montierten Waschbecken ohne Unterschrank viel Stauraum verlorengehen. Zudem sind die Waschbecken in Standardgröße oft zu ausladend für ein kleines Bad.

Die Lösung: Damit nicht zu viel Platz verloren geht, ist ein Möbelwaschtisch mit einem kleinen Waschbecken empfehlenswert. Möbelwaschtische gibt es in vielen Varianten und Größen. Nutzen auch Gäste das Bad, ist ein geschlossener Schrank empfehlenswert, da dieser alle Döschen und Tuben verbirgt. Ist das Badezimmer nur für die Familie gedacht, ermöglichen offene Regalbretter einen leichten Zugang zu den täglich genutzten Badutensilien.

Das Waschbecken sollte flächenbündig in die Platte eines Waschtischs integriert werden. So entsteht rund um das Waschbecken Stauraum und die Waschtisch-Oberfläche wirkt größer als bei der Installation eines Aufsatzbeckens. Hinsichtlich Form und Größe ist die Auswahl an integrierbaren Waschbecken groß. Genaues Ausmessen ist wichtig, um das optimale Sanitärobjekt zu finden.

weitere Badezimmermöbel

  • Maßanpassungen für Nischen: Speziell angefertigte Regale oder Schränke für kleine Ecken sind optimal.
  • Regalbretter: Auch Regalbretter bieten in kleinen Bädern zusätzlichen Stauraum. Körbchen für Kleinteile werden entweder auf das Regalbrett gestellt oder mit einem Haken daran aufgehängt. 
  • Rollcontainer: Sie sind oft in der Büromöbel-Abteilung zu finden, eignen sich aber auch für das  Badezimmer. Ihr Vorteil: Sie sind mobil und können beliebig verschoben werden.
  • Apothekerauszug: Er ist schmal und ein wahres Raumwunder. Denn sein Aufbewahrungssystem geht in die Tiefe des Schranks. Es gibt ihn in unterschiedlichen Höhen.
  • Spiegelschrank über dem Waschbecken: Dieser erfüllt gleich mehrere Funktionen. Er bietet Stauraum, Spiegelfläche und Beleuchtung.

Fehlenden Stauraum ausgleichen

Das Problem: Für herkömmliche Schränke ist in kleinen Bädern wenig Platz. Deswegen muss Stauraum auf anderem Wege geschaffen werden. 

Lösung: Grundsätzlich gilt es, in kleinen Räumen keine Zentimeter zu verschenken. Statt vieler kleiner Schränke und Regale ist es außerdem besser, ein großes Teil auszuwählen, das genug Stauraum bietet und optisch Ruhe ins kleine Bad bringt.

In Möbelhäusern und Baumärkten gibt es außerdem zahlreiche Utensilien, die sich für das Badezimmer zweckentfremden lassen:

  • Vorhangstangen, die entlang der Decke gespannt sind, bieten beispielsweise Platz für Kleiderbügel und Taschen.
  • Eine Strickleiter im Badezimmer, die an der Zimmerdecke montiert ist, fungiert als Halter für Handtücher und kleine Hängekörbchen.
  • Für selten gebrauchte Utensilien lässt sich ein Korb mit einem Flaschenzugsystem an der Zimmerdecke befestigen. Dieser wird mithilfe eines Seils herabgelassen oder hochgezogen.

Wichtig: Die Badeinrichtung muss wasserfest sein, damit sie durch den Wasserdampf keinen Schaden nimmt.

Die Wand als Stauraum nutzen

  • Wandeinbau: Der Wandeinbau von Spiegelschränken oder Regalen mithilfe eines Unterputzmodells oder als Einbauschrank ist platzsparend. 
  • Wände nutzen: Schmale Hängeschränke über der Toilette oder Regale über der Badezimmertür – die Wand lässt sich an vielen Stellen für mehr Staufläche nutzen. Ein kleiner Trethocker erleichtert den Zugang zu Schränken und Regalen, die höher an der Wand befestigt werden.

Eine Wandnische in der Dusche bietet Platz für Duschgel und Co., der Wandeinbau für Handtücher und Cremes. Foto: Aqua Cultura / GOLDMANN Badmanufaktur

Problemfälle: Heizkörper und Waschmaschine

Das Problem: Der klassische Rippenheizkörper ist in Höhe und Breite ungünstig für kleine Bäder, da er viel Platz an der Wand verbraucht und in den Raum hineinragt.

Die Lösung: Stattdessen eignen sich Handtuchheizkörper. Durch ihre schmale, flache Bauform passen sie auch in kleine Ecken des Badezimmers. Zusätzlich bieten sie Platz, um Handtücher darüber zu hängen. Bei Handtuchheizkörpern gilt: Je größer die Heizleistung, desto höher der Heizkörper. Die Modelle sind ab einer Höhe von 50 Zentimeter erhältlich.

Geübte Heimwerker können den Heizkörper im Bad selbst austauschen.

Waschmaschine

Das Problem: In einem kleinen Bad nimmt eine Waschmaschine wertvollen Stauraum weg und sieht wenig dekorativ aus.

Die Lösung: Wer eine Waschmaschine im Bad unterbringen muss, kann einen doppeltürigen Küchenschrank als Waschtisch und Stauraum für die Waschmaschine umfunktionieren. In diesem Fall wird das Waschbecken nicht mittig, sondern auf einer Seite des Waschtischs eingelassen. Die Waschmaschine kommt im Schrank der zweiten Hälfte des Waschtischs unter. Das passt perfekt, denn Küchenschränke sind mit 60 Zentimetern Tiefe in der Regel genauso tief wie Waschmaschinen.

Steht die Waschmaschine hinter der Tür oder beispielsweise zwischen Wand und Duschkabine, bietet sie meist keinen schönen Anblick. Mithilfe von Faltwänden oder Jalousien lässt sie sich verbergen. Diese werden nach Gebrauchsanleitung vor der Waschmaschine angebracht. Auf diese Weise können Badbesitzer auch über der Waschmaschine befestigte Regale und Hängeschränke verstecken.

5 Tipps: Kleine Bäder größer wirken lassen

Neben der Auswahl geeigneter Badmöbel und Sanitäranlagen gibt es weitere Möglichkeiten, um das kleine Bad größer wirken zu lassen.

Tipp 1: Mehr Ordnung schaffen

Viele Badutensilien lassen sich leicht an der Wand befestigen. Foto: Inter IKEA Systems B.V. 2015

Bei kleinen Bädern lohnt es sich, um jeden Zentimeter freie Fläche zu kämpfen. Daher steht das Platz sparen an oberster Stelle.

Damit regelmäßig genutzte Gegenstände nicht herumstehen, können Behältnisse dafür an die Wand montiert werden. Das betrifft beispielsweise Seifenspender, Fönhalter oder Zahnbürstenbecher.
Zur Befestigung dieser Halterungen brauchen Heimwerker keine Löcher in die Fliesen bohren. Es gibt sie mit speziellen Klebestreifen, die sich leicht entfernen lassen, oder mit Saugnäpfen zu kaufen.

Auch hier gilt: Nischen nutzen. Das schmale Wandstück hinter der Tür oder zwischen den Sanitärobjekten bietet sich als Ort für zusätzliche Haken an. Daran lassen sich Körbchen oder Hängevorrichtungen mit mehreren kleinen Taschen befestigen. So entsteht neuer Platz für Kleinteile.

Tipp 2: Keine optische Gliederung

In großen Bädern bietet es sich an, einzelne Bereiche optisch voneinander zu trennen. In kleinen Bädern ist es besser, die Einheit des Raums zu betonen. Quer in den Raum gestellte Möbel in langen, schmalen Bädern oder verschiedene Fliesenfarben und Fliesenformen wirken wie optische Barrieren. Stattdessen ist es besser, das Bad einheitlich zu fliesen.

Tipp 3: Farbgestaltung

Gezielte farbige Akzente sind erlaubt. Dies gelingt beispielsweise durch Accessoires im gleichen Farbton. Foto: Aqua Cultura/ FRICKBadezimmer

Farben beeinflussen die Raumwirkung maßgeblich. Wer das kleine Bad groß aussehen lassen möchte, nutzt am besten helle Farben oder Farben aus der gleichen Farbfamilie für Fliesen und Badeinrichtung. Beispielsweise eignen sich die Kombinationen Beige und Braun, Weiß und Gelb oder verschiedene Grautöne. Je weniger Kontraste und harte Übergänge die farbliche Gestaltung beinhaltet, desto ruhiger und größer wirkt das Bad. Der Badklassiker Weiß bleibt nach wie vor beliebt, da das Auge in einer weißen Umgebung weniger Umrisse erkennt und der Raum dadurch weitläufiger wirkt.

Tipp 4: Geschickte Wand- und Bodengestaltung

In einem kleinen Badezimmer eignen sich große Fliesen. Denn durch die geringe Anzahl der Fugen zwischen den Fliesen entsteht eine ruhige Fläche. Durch das Verlegen von Fliesen mit geschliffenen Kanten verkleinert sich die Fugenbreite.

Darüber hinaus empfiehlt es sich, die Fliesen bereits in geeigneter Größe für die Wände zu kaufen. Das bedeutet, dass eine Fliesenreihe an die Wand geklebt werden kann, ohne dass die Fliesen zugeschnitten werden müssen. Durch das Zuschneiden würden dicke Fugenränder an den Raumecken entstehen und die Wandflächen kleiner wirken. Wer Fugen gänzlich vermeiden möchte, sollte die kompletten Badezimmerwände wasserabweisend verputzen. Damit entsteht eine homogene, ruhige Fläche ohne Fliesen.

Wem die Wand- und Bodengestaltung mit einfarbigen Fliesen zu eintönig ist, kann etwas Luxus in sein Bad bringen. Akzente mit glänzenden Mosaikfliesen oder Fliesen mit einem Blattgoldanteil sind echte Hingucker. Durch die Reflexion des Lichts hellen sie den Raum zusätzlich auf.

Mit schimmernden Mosaikfliesen erhält das Bad einen raffinierten Hingucker. Foto: elements-show.de

Tipp 5: Freier Boden

Freie Flächen lassen Räume weitläufiger wirken. Daher ist eine wandhängende Badausstattung optimal. Darüber hinaus lohnt es sich, alles aufzuräumen, was auf dem Boden liegt. Dazu gehören Körperwaagen, Föne oder Handtücher. Auch Badteppiche sind sparsam einzusetzen. Statt mehreren kleinen ist ein großer Teppich empfehlenswert.

Beispielgrundrisse fürs kleine Traumbad

Wie unterschiedlich ein rechteckig geschnittenes, 6,7 Quadratmeter großes Badezimmer gestaltet werden kann, zeigen diese Grundrisse:

Selbst auf wenigen Quadratmetern gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, ein kleines Bad zugestalten. Grafik: SHK AG

Kosten für eine Sanierung des Minibads

Die Gesamtkosten für ein kleines Bad hängen von den Ansprüchen an die Ausstattung und dem Anteil der Eigenleistung ab. Die Quadratmeterzahl spielt nur eine kleine Rolle. Der Preis von Sanitärartikeln fällt je nach Marke, Form und Qualität unterschiedlich aus. Standardprodukte in weißer Keramik sind günstiger als farbige Sanitärprodukte. Auch solche mit speziellen Ausstattungsmerkmalen – wie beispielsweise eine Badewanne mit  Whirlpool-Funktion – sind hochpreisiger. Sonderanfertigungen wie Duschwände jenseits der Standardgrößen schlagen genauso zu Buche.

Es macht auch einen preislichen Unterschied, ob beispielsweise die Wand bis zur Decke oder nur halb gefliest wird. Denn wenn die Fliesen halbhoch verlegt werden, muss ein Maler den Rest der Wand verputzen und streichen. Hier lohnt es sich zu vergleichen, welche der beiden Varianten günstiger ist.

Daher ist es nicht möglich, einen festen Richtwert für die Sanierung eines kleinen Badezimmers anzugeben. Besitzer eines acht Quadratmeter großen Bades müssen aber mit Kosten ab 9.500 Euro für eine solide Einrichtung rechnen. Eine hochwertige Badausstattung ist ab 18.000 Euro zu haben, eine luxuriöse Badeinrichtung ab 28.000 Euro.

Egal ob kleinere Reparaturen und der Austausch der Armaturen oder eine komplette Badsanierung: Eine Modernisierung des Badezimmers ist mit jedem Budget möglich.

Wer Geld sparen will, hat folgende Möglichkeiten:

  • Es lohnt sich, möglichst viele Arbeiten im Vorfeld selbst zu übernehmen, auch wenn Handwerker für die Gestaltung des neuen Bades beauftragt wurden. Dazu gehören die Demontage und Entsorgung der alten Sanitäranlagen, Möbel und Fliesen. Darüber hinaus können Heimwerker Boden und Wände für den neuen Belag vorbereiten: Nach dem Entfernen der alten Fliesen und der Fliesenkleberreste gilt es Gipsplatten oder den Putz zu grundieren, damit die neuen Fliesen gut daran haften. Empfehlenswert ist ein Abdichtanstrich rund um Spritzwasserbereiche wie Dusche und Badewanne.
  • Je nach Hersteller existierengroße Unterschiede bei den Lieferkosten der Sanitärprodukte. Vergleichen lohnt sich.
  • Die Installation neuer Leitungen und Rohre birgt zunächst Mehrkosten, doch langfristig gesehen ist dies in älteren Gebäuden sinnvoll. Dort ist der Verbrauch von Strom und Wasser oft bedeutend höher als in neuen Gebäuden, in denen sparsamere Sanitäranlagen installiert wurden.
  • Arbeiten wie Streichen oder Fliesen können erfahrene Heimwerker selbst durchführen.

Barrierefreiheit auch in kleinen Bädern

Eine barrierefreie Badewanne mit Duschmöglichkeit lässt sich frühzeitig einbauen. Foto: Aqua Cultura / Hans Schramm GmbH

Hinsichtlich der Lebensdauer einer Badezimmer-Einrichtung empfiehlt es sich, bei der Neugestaltung auf Barrierefreiheit zu achten. Auf diese Weise sorgen Bauherren vor und müssen ihr Badezimmer später nicht aufwändig umbauen. Es reichen dann kleinere Anpassungen wie das Anbringen von Haltegriffen oder eines Duschsitzes. 

Wer sein Badezimmer altersgerecht umbaut, erhält unabhängig von Alter und Gesundheitszustand einen zinsgünstigen Kredit der KfW-Förderbank. Zudem unterstützen Bundesländer und Kommunen durch Wohnraumförderprogramme den barrierefreien Badausbau.

Info

Für die Gestaltung eines barrierefreien Badezimmers ist unter anderem die DIN-Vorschrift 18040-1 zu beachten. Diese legt die Flächenmaße fest, die Rollstuhlfahrer und gehbehinderte Menschen mit Krücken oder Rollatoren benötigen, um sich in einem Bad frei bewegen zu können. Weitere Planungsgrundlagen für ein barrierefreies Bad.

Die Installation folgender Vorkehrungen ist bereits vor der Notwendigkeit eines barrierefreien Badezimmers möglich:

  • Ebenerdige Duschen sind nicht nur modern, sondern auch barrierefrei. Der Eingang zur barrierefreien Dusche sollte 150 Zentimeter breit sein. Ein rutschfester Bodenbelag dient der Sicherheit beim Duschen und ist für alle Generationen hilfreich.
  • Komfortable Armaturen wie elektronische Duschsteuerungen sind in einem barrierefreien Bad sehr nützlich. Mit ihnen lassen sich Wassermenge und Wassertemperatur leicht per Knopfdruck einstellen. Auch Kinder können diese gut erreichbaren Drucktasten einfach bedienen.
  • Die Installation höhenverstellbarer Waschtische und WCs nach den Richtlinien der DIN 18040 sind mit mehr Arbeitsaufwand verbunden. Im Alter jedoch ist ein Waschtisch, der im Sitzen erreichbar ist, oder ein erhöhtes WC für leichteres Aufstehen und Hinsetzen hilfreich. Sollen diese Sanitäranlagen per Funkfernbedienung oder Knopfdruck bedienbar sein, empfiehlt sich eine entsprechende Vorwandinstallation während der Badsanierung. So sind alle Versorgungsleitungen, Entsorgungsleitungen und Sanitäranschlüsse vorhanden, um zu einem späteren Zeitpunkt schnell höhenverstellbare Sanitäranlagen installieren zu können.