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Fünf Probleme bei der Innenwanddämmung

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Um den Anforderungen an die Energieeinsparung nachzukommen, müssen gerade Altbauten oft nachträglich gedämmt werden. Hier bietet sich eine Innenwanddämmung an. Bei unsachgerechter Planung und Ausführung kann diese jedoch viele Probleme bereiten. Wer sich dieser Probleme aber bewusst ist, kann sie bereits im Vorfeld umgehen.

Beim unsanierten Altbau gehen rund 25 Prozent der Heizwärme über die Außenwände verloren. Eine Dämmung begrenzt diesen Wärmefluss von drinnen nach draußen und senkt den Energieverbrauch je nach Art der Außendämmung um 15 bis 30 Prozent. Eine Wärmedämmung der Außenwand, kommt jedoch in manchen Fällen nicht in Frage, zum Beispiel wenn die Fassade unter Denkmalschutz steht oder wenn bei einem Reihenhaus die Nachbarn nicht mitmachen wollen. Dann bietet sich als Alternative eine Innenwanddämmung an. Diese ist relativ kostengünstig und kann vom Heimwerker in Eigenregie angebracht werden. Jedoch reduziert sich mit einer Innendämmung der Energieverbrauch nur um fünf bis 15 Prozent – und es gibt weitere Nachteile und mögliche Probleme, die beachtet werden müssen:

Problem 1: Verlust von Wohnraum

Je effizienter der Dämmstoff, desto schlanker kann der Aufbau sein. So halten sich die Wohnraumverluste in Grenzen. Foto: Rockwool Foto: Rockwool

Je nach Dämmstärke verkleinert die Dämmschicht die Wohnfläche. Im Durchschnitt beträgt der Verlust einen Quadratmeter je zehn Quadratmeter Wohnfläche.

Lösung: Sanierer sollten möglichst effektive Dämmstoffe wählen, die einen niedrigen U-Wert, und somit eine geringe Wärmeleitfähigkeit, haben. Am wirkungsvollsten sind die sehr schlanken, aber teuren Vakuum-Dämmplatten. Eine weitere Alternative ist die Verwendung von Dämmputz, der allerdings eine geringere Dämmwirkung als Platten hat.

Experten-Tipp

Die optimale Dämmstoffstärke für die Innenwanddämmung beträgt acht Zentimeter. Höhere Dämmstärken bringen nur geringe zusätzliche Energieeinsparungen, verkleinern aber weiter den Wohnraum.

Wählt man statt eines Dämmstoffs mit einem U-Wert von 0,04 ein Material mit U-Wert 0,035, verbessert das bei gleicher Stärke die Dämmwirkung um etwa 10 Prozent.

Problem 2: Tauwasser in der Wand

Schon beim Anbringen der Dampfbremsfolie ist Sorgfalt gefragt. Die Membran darf nicht beschädigt werden. Foto: Saint-Gobain ISOVER Foto: Saint-Gobain ISOVER

Die Außenwand bleibt auf der Innenseite kalt, weil sie durch die Dämmung von der warmen Raumluft abgeschirmt wird. Deshalb kann es passieren, dass sich Feuchtigkeit, die aus dem Innenraum durch die Dämmschicht dringt, dort als Kondenswasser niederschlägt. Feuchteschäden und Schimmelbefall sind mögliche Folgen.

Lösung: Wird eine Dampfbremsfolie unter der Verkleidung der Dämmschicht eingebaut, schränkt dies das Eindringen von Wasserdampf ein. Dies ist vor allem bei der Verwendung von Mineralwolle und Zellulosefasern wichtig, die viel Feuchtigkeit aufnehmen. Eine Alternative ist die diffusionsoffene Dämmung mit Materialien, die Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben können, wie zum Beispiel Kalziumsilikatplatten. Nicht eingebaut werden sollte eine Dampfsperre.

Experten-Tipp

Hohlräume zwischen Innendämmung und Außenwand sind unbedingt zu vermeiden.
Abhilfe können Dämmputze oder Faserdämmstoffe schaffen. Die passen sich unebenen Untergründen an.

Problem 3: Verzögerte Trocknung

Dass Wasser von der Fassade weggeleitet werden muss, weiß man schon seit Jahrhunderten. Foto: flori0 - Fotolia.com Foto: flori0 - Fotolia.com

Eine ungedämmte Fassade trocknet nach einem Schlagregen nach beiden Richtungen, also auch zur Raumseite hin. Letzteres ist nach einer Innenwanddämmung nicht mehr möglich, das Mauerwerk trocknet langsamer und kann Schaden erleiden – sowohl durch stehende Feuchte als auch durch Frost.

Lösung: Hier sollten Sanierer in zwei Schritten vorgehen. Zum einen sollten sie einen Regenschutz, zum Beispiel durch einen Dachüberstand, montieren. Zum anderen ist die Anbringung einer diffusionsoffenen Dämmung empfehlenswert.  Diese unterbindet die Trocknung nach innen nicht vollständig.

Experten-Tipp

Bei Holzdecken muss zusätzliche auf den Tauwasserschutz der Balkenköpfe geachtet werden.

Problem 4: Wärmebrücken

Decken und Innenwände sind im Altbau meist ohne thermische Trennung an Außenwände angebunden. Ist es draußen kalt, erkalten dann nicht nur die Hauswände außen und innen, sondern auch die Übergänge zu Innenwand oder Decke. Wird dann eine Innenwanddämmung angebracht, sammelt sich vor allem an den Schnittpunkten der Dämmung mit der durchbrechenden Wand Feuchtigkeit. Schimmelwachstum ist vorprogrammiert. Ein Problem das auch Fensterlaibungen betrifft.

Lösung: Präventiv sollten Sanierer die Dämmung über Eck fortführen, also Teile der Innenwände und Decken mitdämmen (Flankenschutz). Dafür werden meist Dämmkeile beziehungsweise Dämmstreifen angebracht. Auch die Tür- und Fensterlaibungen sollten gedämmt werden, hier kann die Dämmschicht schmaler sein. Sehr wichtig ist eine luftdichte Verarbeitung. Die Anschlüsse der Dampfbremsfolie müssen sorgfältig mit elastischem Klebeband abgeklebt werden.

Der „Thermowinkel“ aus Aluminium soll Wärmebrücken an den Übergängen zwischen Außenwand und einbindenden Innenwänden reduzieren. Foto: djd/Caparol Foto: djd/Caparol

Die Dämmkeile aus Holzfasern werden mit Kleber oder Spachtel an Decke und Innenwand angebracht und überputzt. Foto: Gutex Foto: Gutex

Um Wärmebrücken zu vermeiden, müssen auch Fensterlaibungen gedämmt werden. Foto: Rockwool Foto: Rockwool

Info

Feuchte- und Schimmelschäden sind nicht Folge der Innendämmung an sich, sondern einer unsachgemäßen Verarbeitung. Richtig ausgeführt, hilft Innenwanddämmung sogar gegen Schimmelschäden: Wenn vormals kalte Flächen auf der Außenwand-Innenoberfläche gedämmt werden, erhöht sich deren Oberflächentemperatur, sodass dort kein Feuchteniederschlag mehr stattfindet.

Problem 5: Störende Installationen

Vorgedämmte Elektroquader sollen helfen, die Wärmeverluste im Bereich der Steckdosen zu vermindern. Foto: djd/Caparol Foto: djd/Caparol

Heiz- und Elektroleitungen sowie Steckdosen durchdringen die Konstruktion und gefährden die Luft- und Dampfdichtheit.

Lösung: Wer diesem Problem vorbeugen möchte, baut die Installationen in eine Installationsebene der Innenverkleidung ein oder verlegt Leitungen in Fußleisten. Mittlerweile sind auch vorgedämmte Elektroquader im Handel, die Wärmeverluste im Bereich der Steckdosen eindämmen sollen.

Gesundheitsgefährdung durch Innenwanddämmung?

Häufig wird befürchtet, dass Schadstoffe aus den Dämmmaterialien in die Raumluft emittieren und die Gesundheit der Bewohner belasten könnten. In Untersuchungen von Polysterol-Dämmstoffen wurden jedoch nur sehr geringe Emissionen nachgewiesen. Die Zusammensetzung von Mineralfaserdämmstoffen wurde verändert, nachdem der Verdacht aufkam, die Fasern könnten krebserzeugend wirken. Beim Einbau mineralischer Dämmmaterialen sollten dennoch Staubmasken getragen werden. In den ersten Monaten nach einer Innendämmung wird häufigeres Lüften empfohlen.

Achtung

Auch ökologische Dämmstoffe aus Naturmaterialien müssen nicht völlig schadstofffrei sein. Schließlich müssen sie gegen Schädlingsbefall und Brandgefahr ausgerüstet werden.

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