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Vergilbte Heizkörper: streichen oder reinigen?

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Auch an Heizkörpern nagt der Zahn der Zeit: Sie verstauben und vergilben und manchmal blättert sogar der Lack ab. Solche Abnutzungserscheinungen lassen sich jedoch meist beheben. Je nach Bauart des Heizkörpers kann das allerdings mal mehr, mal weniger Aufwand verursachen – in Härtefällen wird schon mal ein neuer Anstrich nötig, manchmal reichen bereits Wasser und Seife.

Mit ein bisschen Farbe und Fleißarbeit wird ein alter, vergilbter Heizkörper wieder ansehnlich. Foto: duh84/fotolia.com

Besonders bei älteren Modellen ist es ein bekanntes Bild: Der Heizkörper erscheint schon lange nicht mehr strahlend weiß – so wie es eigentlich mal war – sondern hat einen mehr oder weniger stark ausgeprägten Gelbstich. Das hat nichts damit zu tun, dass er generell verschmutzt ist oder über Jahre hinweg nicht ordentlich gereinigt wurde. Der Grund für diese Vergilbung ist ein ganz natürlicher Prozess, bei dem Moleküle im Lack mit der Zeit zersetzt werden. Durch die ständige Hitzeentwicklung oxidieren bestimmte chemische Bestandteile und hinterlassen einen gelblichen Film auf der Oberfläche. Wie schnell ein Heizkörper vergilbt, hängt von den Materialien und Lacken ab, die zum Einsatz kommen.

So beseitigt man Vergilbungen

Hat ein Heizkörper lediglich einen Gelbstich, aber sonst keine Macken oder Lackschäden, kann man ihn wieder schnell und einfach aufhübschen. Dafür sind nur ein Lackreiniger und ein Tuch notwendig. Der Reiniger wird sorgfältig auf der Heizung verrieben. Dabei löst er mithilfe feiner Schleifpartikel die Oxidationsrückstände, die den Vergilbungseffekt verursachen. Danach müssen die gelösten Rückstände mit klarem Wasser entfernt werden.

Allerdings funktioniert diese Methode nur, wenn der Lack noch vollständig intakt ist. Blättert er hingegen stellenweise ab, wird die Verjüngungskur schon etwas aufwendiger.

Lack beschädigt? Dann abschleifen und streichen

Ist der Lack beschädigt, sollte der Heizkörper an den betroffenen Stellen oder sogar vollständig neu gestrichen werden. Beim Lack sollte man darauf achten, speziellen Heizkörperlack zu verwenden. Der ist nämlich bis rund 100 Grad hitzebeständig und neigt mittlerweile auch kaum noch zum Vergilben.

Achtung

Heizkörper sollten nur im kalten Zustand gestrichen werden. Daher muss die Heizung rechtzeitig vor dem Streichen abgedreht werden.

Heizkörper lackieren: So geht‘s

  1. Abschleifen
    Zum Abschleifen von Rost und buckeligen Unebenheiten eignet sich am besten feinkörniges Schleifpapier. Die Körnungsnummer liegt idealerweise zwischen 100 und 220 – je größer die Zahl, desto feiner das Schleifkorn. Besonders rostige Stellen sollten bis auf das Metall weggescheuert werden. Ansonsten genügt es, lediglich den Lack anzuschleifen, bis er stumpf ist.
  2. Reinigen
    Krümel und Staubkörner können später nach dem Lackieren als Unebenheiten auftauchen. Außerdem kann der Lack auf einem verschmutzen Untergrund nicht ausreichend haften. Daher sollte der Heizkörper gründlich abgestaubt und danach noch mit Schwamm und Spülwasser abgewaschen werden. So entfernt man die letzten Fett- und Schmutzpartikel.
  3. Grundieren
    Abgeschliffene Stellen sollten mit einer Grundierung mit Rostschutz vorbehandelt werden. Die Grundierung dazu dünn und nur auf den betroffenen Stellen auftragen. Bereiche, die nicht mit dem Lack in Kontakt kommen dürfen, wie das Thermostat, müssen sorgfältig mit Kreppband abgeklebt werden. Die direkte Umgebung, also Wände und Böden, sollten außerdem mit Abdeckfolie oder alten Zeitungen vor Farbtropfen geschützt werden.
  4. Lackieren
    Sind die angeschliffenen Stellen klein, kann die neue Farbe durchaus mit einem feinen Pinsel aufgetragen werden. Beträgt die Fläche aber mehrere Quadratzentimeter, sollte entweder zur Sprühflasche oder zur Lackrolle gegriffen werden. Für Ecken und schwer erreichbare Kanten eignen sich abgewinkelte Pinsel.
    Mit einer zweiten Lackierung wird der Lack am Heizkörper besonders widerstandsfähig. Dafür sollte der Heizkörper vor dem Streichen noch einmal vorsichtig angeschliffen und anschließend abgestaubt werden.

Antike Gussheizkörper – edel, aber anspruchsvoll

Hier ist dringend ein neuer Anstrich nötig: Besonders Gussheizkörper neigen zum Vergilben, Verrosten und zu abplatzendem Lack. Foto: Seroma72/fotolia.com

Heizkörper aus Gusseisen sind besonders robust und hitzebeständig, werden aber mittlerweile kaum noch verbaut. Wenn, dann findet man sie meist in Altbauten, wo sie zum nostalgischen Bau- und Wohnstil passen oder weil sie aus historischen Gründen erhalten werden sollen.

Die standardmäßige Lackierung solcher antiken Heizkörper tendiert sehr zum Vergilben. Daher wurden sie in vielen Fällen bereits mehrfach überpinselt – mit dem Ergebnis, dass die Farbe regelmäßig wieder abblättert. Ein permanentes Überstreichen zahlt sich hier also nicht wirklich aus, da die Farbe einfach keinen Halt findet.

Wer seinem altehrwürdigen Gussheizkörper eine Verjüngungskur verpassen möchte, steht daher vor der mühevollen Aufgabe, die alten Farbschichten restlos zu entfernen. Hier lohnt es sich durchaus, eine Sandstrahlerei aufzusuchen. Der neue Lack wird für ein ebenmäßiges Bild dann am besten mit der Sprühpistole aufgetragen.

Moderne Heizkörper besonders pflegeleicht

Moderne Heizkörper bestehen mittlerweile meist aus geprägtem Stahlblech. Ihre Oberflächen sind vorwiegend pulverbeschichtet. Das heißt, die Farbe wird nicht flüssig, sondern pulverförmig aufgetragen und anschließend bei 140 bis 200 Grad eingebrannt.

Heizkörper mit einer solchen Oberfläche haben einige entscheidende Vorteile: Sie sind sehr widerstandsfähig, verkratzen nur schwer und vor allem – sie vergilben kaum. Bei ihnen geht es meist nur darum, die unvermeidliche Staubschicht zu beseitigen. Und dafür reicht in der Regel eine gründliche Reinigung mit Wasser und Seife. Bekommt man es doch mal mit hartnäckigen Ablagerungen zu tun, kann man auch auf Backofenspray zurückgreifen.

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