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Dezentrale Wohnraumlüftung: Funktionsweise und Möglichkeiten

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Moderne Häuser werden mit immer dickeren Wärmedämmungen versehen, die Fenster erhalten Drei-Scheiben-Verglasungen und auch die letzte Ritze im Gebäude ist abgedichtet. Die Kehrseite des konsequenten Energiesparens: Man würde letztlich im eigenen Mief sitzen, gäbe es keine kontrollierte Wohnraumlüftung.

Ein gut eingestelltes und optimal auf das Gebäude abgestimmtes Lüftungssystem verhindert Feuchtigkeits- und Schimmelbildung. Die meisten Wohnraumlüftungen lassen sich mit Filtern gegen Staub oder Pollen ausstatten. Foto: Vaillant

Systeme zur Wohnraumlüftung kontrollieren neben der Luftmenge auch die Luftqualität, Viele Lüftungssysteme sparen durch Wärmerückgewinnung gleichzeitig Energie. Grafik: Vaillant

Bei einer zentralen Lüftungsanlage steht ein größeres Aggregat beispielsweise im Keller oder Hauswirtschaftsraum und versorgt über ein ganzes Netz von Kanälen das komplette Haus mit Frischluft. Bei Neubauten mit besonders hohem Dämmstandard werden diese Geräte von vornherein mit eingeplant. Eine dezentrale Lüftungsanlage findet sich demgegenüber nur  in einzelnen Räumen; sie ist also eine punktuelle Lösung, die sich vorwiegend für die Modernisierung von Altbauten eignet. Diese Technik nimmt keinen Stellplatz weg und es müssen kaum Lüftungskanäle gezogen werden.

Es gibt je nach Anspruch drei Ausführungen:

1. Die Abluftanlage

Eine Abluftanlage ist in finanzieller und baulicher Hinsicht die schlichteste Variante, denn sie führt nur verbrauchte Luft weg. Folglich werden solche Anlagen vornehmlich in Küche, Bad oder WC installiert. Bei innenliegenden Bädern oder fensterlosen WCs ist die Zwangsentlüftung nach DIN 18017-3 sogar vorgeschrieben. Ein Abluftventilator, der mindestens zwei Regelstufen haben sollte, wird meist parallel zum Licht eingeschaltet und bläst die abgestandene Luft über ein Rohr, einen Kunststoffkanal oder einen unbesetzten Schornstein ins Freie. Es entsteht somit ein leichter Unterdruck und frischere Luft fließt aus dem Inneren der Wohnung über die Tür oder deren Spalt nach. Bei gut schließenden Türen ist es erforderlich, sie mit so genannten Lüftungssieben zu versehen oder einen Zuluftkanal anzulegen. Der Verlust an Wärme ist bei solchen Anlagen zwar ein Nachteil, muss aber bei den meist recht kleinen Räumen, in denen eine Abluftanlage installiert ist, als Kompromiss hingenommen werden.

2. Die dezentrale Zu- und Abluftanlage

Wer einen stärkeren Luftaustausch wünscht, setzt ein kompaktes Gerät ein, das gleichzeitig Frischluft von außen ansaugt und die verbrauchte Luft abführt. Während eine zentrale Lüftungsanlage etliche tausend Euro kostet, kommt bei einer dezentralen Wohnraumlüftung mit 400 bis 600 Euro aus. Das Herz der Anlage ist die Steuerung, die auf Sensoren zurückgreift. Für Küche und Bad empfehlen sich Feuchtigkeits-, für Aufenthaltsräume CO²-Sensoren. Sie sorgen dafür, dass die Anlage erst arbeitet, wenn der vom Betreiber gewünschte Wert erreicht wird. Zusätzlich kann man diverse Filter vorschalten, die beispielsweise Staub und Pollen fernhalten. Das Gerät sitzt in der Außenwand. Dazu sollte ein Fachmann eine passende Öffnung ins Gemäuer bohren. Wer sich das selbst zutraut, sollte den notwendigen Kernbohrer verwenden, weil Aufmeißeln keine pfiffige Lösung ist. Trotz ausgefeilter Technik geht auch beim Betrieb dieser Geräte mit der Abluft kostbare Wärme verloren.

3. Die dezentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung

Auch eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ist kompakt gebaut und wird in die Außenwand eingelassen; auch sie verfügt über die oben beschriebene Regelung und ist mit verschiedenen Filtern ausstattbar; sie besitzt jedoch ein entscheidendes, zusätzliches Bauteil: den Wärmetauscher. Er besteht aus Metall oder Keramik und hat zwei Aufgaben: Er entzieht der verbrauchten, nach draußen strömenden Luft Wärme und überträgt sie auf die frische, einfließende Luft. So kann man schätzungsweise 80 Prozent der ansonsten verlorenen Wärme zurück gewinnen. Mit drei bis sechs Watt hält sich der Stromverbrauch für den Lüfter in Grenzen. Auch der Preis zwischen 600 und 800 Euro ist noch überschaubar. Erst mit einem solchen Gerät erscheint es sinnvoll, die Einzelraumlüftung auch für einen luftdichten Neubau vorzusehen. Wer sein Schlafzimmer damit bestücken will, sollte jedoch bedenken, dass die Geräte zwar leise, aber keineswegs lautlos arbeiten.

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