Einzelne Fliesen selbst austauschen
Fliesenbruch kommt immer wieder vor. Mit relativ wenig Aufwand können Heimwerker den Boden reparieren, indem sie einzelne Fliesen selbst austauschen und so die makellose Optik von Wand oder Boden wiederherstellen.
Mit dem Zahnspachtel wird der Fliesenkleber aufgetragen. Foto: Ceresit Foto: Ceresit
Schäden an gefliesten Flächen, zum Beispiel in Küche oder Bad, sind kein großes Problem, denn einzelne Fliesen selbst austauschen kann fast jeder: Man braucht dazu ein wenig handwerkliches Geschick, das entsprechende Werkzeug und eine unbeschädigte Fliese, die zur gefliesten Fläche passt. Wir zeigen, wie das geht.
Ursachen für Fliesenbruch
Schwere Gegenstände, die auf den Boden fallen, gehören zu den Hauptursachen, wie einzelne Fliesen beschädigt werden. Auch eine Fliese mit Bohrloch soll manchmal ausgetauscht werden. Zum Teil ist der Bruch jedoch schon durch eine unsachgemäße Verlegung vorprogrammiert: Wird zum Beispiel der Fliesenkleber nicht gleichmäßig aufgetragen und ist der Untergrund dadurch uneben, kann es bei Belastung zu Spannungen in der Fliese und schließlich zum Fliesenbruch kommen. Auch ein nicht tragfähiger Untergrund oder der falsche Fliesenkleber können dazu führen, dass einzelne Fliesen brechen.
Fliesen selbst austauschen – Schritt für Schritt
Das Werkzeug
Für den Fliesentausch benötigt man einen Winkelschleifer, ein elektrisches Multitool oder einen elektrischen Fliesenschneider.
Die Fliese ohne Beschädigung entfernen
- Als erstes müssen Heimwerker mit dem Fliesenschneider die Fuge um die beschädigte Kachel aufschneiden. Zu beachten ist, dass die Fliese komplett getrennt werden muss, da es sonst beim nachfolgenden Entfernen mit dem Hammer zu Kraftübertragungen und damit zu Schäden an weiteren Fliesen kommen kann!
- Ist die Fliese vollständig freigelegt, kann sie entfernt werden. Dazu benutzt man Hammer und Meißel und klopft vorsichtig die Fliese frei. Anschließend werden alle Fliesen- und Mörtelreste sorgfältig entfernt, am besten mit einem Staubsauger.
Fliesen austauschen und neu verlegen
- Umliegende Platten mit Klebeband abkleben, damit sie nicht in Kontakt mit Fliesenkleber oder Mörtel kommen.
- Boden grundieren und trocknen lassen.
- Im nächsten Schritt wird Fliesenkleber mit einem Zahnspachtel vollflächig auf den freigelegten Untergrund aufgetragen. Gut geeignet sind hier fertig gemischte Dispersionskleber, die in kleinen Mengen gekauft werden können.
- Nun wird die Fliese eingelegt und gleichmäßig in das Kleberbett gedrückt. Leichtes Schieben sorgt dafür, dass die ausgetauschte Fliese an der richtigen Stelle sitzt und die Fugen an allen Seiten etwa gleich breit sind. Mit Hilfe einer Wasserwaage darauf achten, dass die Platte dieselbe Höhe wie die umgebenden Fliesen hält.
- Fliesenkleber, der aus den Fugen quillt, muss sofort herausgekratzt werden.
- Wenn der Fliesenkleber ausgehärtet ist, kann verfugt werden. Mit dem Fugengummi wird der Fugenmörtel diagonal eingebracht. Bildet sich auf den Fliesen ein staubig wirkender Belag, dann beginnt der Fugenmörtel zu trocknen. Überschüssiger Mörtel kann jetzt abgewaschen werden.
Bis zur vollständigen Trocknung sollte die Fliese nicht betreten werden. Sind Kleber und Mörtel komplett ausgehärtet, ist oft kaum noch zu sehen, dass an dieser Stelle eine beschädigte Fliese ausgetauscht wurde.