Was ist eine Zentralheizung?

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Heutzutage ist eine Zentralheizung schon deshalb beliebt, weil kaum jemand seine diversen Zimmer noch mit einzelnen Öfen zu erwärmen gedenkt.

Zentralheizung, Hornbach
Wichtigster Vorteil einer Zentralheizung: Viele Räume gleichzeitig beheizen, aber den baulich-technischen Aufwand nur einmal betreiben. Foto: Hornbach Foto: Hornbach

Der wichtigste Vorteil eines zentralen Ofens liegt auf der Hand: Man kann ganze Gebäude mit noch so vielen Räumen gleichzeitig heizen, muss aber den baulich-technischen Aufwand für die Wärmegewinnung nur einmal betreiben. Eine Zentralheizung ist im Grunde also nichts anderes als eine Sammelheizung. Diese hat  drei herausragende Vorteile:

1. Eine Zentralheizung kostet in aller Regel erheblich weniger, als das Vorhaben, alle einzelnen Zimmer jeweils mit einem Wärmeerzeuger zu bestücken. Zudem ist es technisch leichter, Wärme im Haus über Leitungen zu transportieren als jeweils einzeln zu gewinnen.
Außerdem fällt der finanzielle Aufwand für die Steuer-und Regelungstechnik sowie für Abgasleitungen nur einmal an.

2. Eine Zentralheizung  spart sehr viel Zeit, erleichtert uns den Alltag und sorgt zuverlässig für ein behagliches Zuhause,  weil sie das Heizen ganzer Gebäude automatisiert. Dafür ist sie längst zur komplexen, ausgetüftelten Anlage geworden. Sie ist also nur noch über komplizierte elektronische Steuerungen verlässlich  zu beherrschen.

3. Sie spart nicht zuletzt auch Platz; ein Heizkessel benötigt selten mehr als einen Quadratmeter Stellfläche, eine Therme, die man aufhängen kann, gar keine. Werden Energieträger verbrannt, benötigt man in manchen Fällen nicht einmal mehr einen Schornstein – es reicht ein Abgasrohr.

Der – allerdings verschmerzbare - Nachteil einer zeitgemäßen Zentralheizung besteht darin, dass der verwendete Energieträger technisch möglichst einfach zu handhaben sein muss. Der Verbrennungsraum einer Holzheizung lässt sich nur umständlich mit Holzscheiten beschicken. Eine Zentralheizung, die Holz verbrennt, kann diesen Rohstoff aber auch einfacher nutzen: als Pelletheizung, die Schüttgut in Form von Pellets oder Hackschnitzeln verwendet, oder sie vergast grob zerkleinertes Holz, ist also eine Holzvergaserheizung.

Öl-Zentralheizung

Eine Öl-Zentralheizung hat den Vorteil, dass man das Heizöl über das Jahr einkaufen kann, wenn es gerade am günstigsten ist. Ihr Nachteil besteht darin, dass die Öltanks viel Platz wegnehmen und gegen Auslaufen zusätzlich gesichert sein müssen.

Kohle-Zentralheizung

Eine Kohle-Zentralheizung war noch vor wenigen Jahrzehnten weit verbreitet. Ihre oft armdicken Stränge für Vor- und Rücklauf benötigten meist keine Umwälzpumpe, denn die Wärmeverteilung zu den meist gusseisernen Heizkörpern besorgte die Schwerkraft. Solche Heizungen sind zwar höchst robust, aber nach heutigem Maßstab zu träge, zu materialaufwendig schlecht regelbar und alles andere als umweltfreundlich.

Mini-Blockheizkraftwerk

Im Kommen sind für Eigenheime und kleinere Mehrfamilienhäuser so genannte Mini-Blockheizkraftwerke, die nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung arbeiten. Sie produzieren Heizwärme und Warmwasser (rund 65 Prozent Anteil) sowie Strom (rund 35 Prozent) aus Öl oder Gas. Sie sind nicht ganz billig und müssen auch im Sommer laufen, wenn sie Strom produzieren sollen.

Zentralheizung und Wärmepumpe

Zukunftsträchtig, insbesondere im Neubau, sind Zentralheizungen, die auf einer Wärmepumpe beruhen: Ein Kreislauf mit einer speziellen Flüssigkeit entzieht der Umgebungsluft, dem Grundwasser oder dem Erdreich Wärme;  ein Verdichter komprimiert diese Energie und führt sie über einen zweiten Kreislauf den Wohnräumen zu – sehr umweltfreundlich, aber Tiefenbohrungen sind teuer und werden nicht überall genehmigt.

Zeolith-Gas-Wärmepumpe

Eine Novität ist die Zeolith-Gas-Wärmepumpe. Sie kombiniert ein Gasbrennwert-Gerät mit Solarkollektoren und einem Bauteil, das zerkleinertes Zeolith enthält (ein schwammartiges Gestein, das Wärme abgibt, wenn es von Wasser benetzt wird). Nach Herstellerangaben soll damit die ohnehin schon hohe Energieausbeute aus einem Brennwertprozess um 20 Prozent übertroffen werden.

Gas-Zentralheizung

Die heute verbreitetste Form ist die Gas-Zentralheizung. Sie ist sehr kostengünstig und ihre Sicherheitstechnik gilt als  ausgereift. Eine Gas-Brennwert-Therme spart den meisten Platz, weil sie an der Wand hängt. Im Dachgeschoss oder Spitzboden angebracht, kann ihr Abgasrohr auf kürzestem Wege durch die Dachhaut geführt werden. Über eine Vorrangschaltung produziert auch eine Therme jederzeit warmes Wasser und ihre elektronische Steuerung lässt keine (Regel-)Wünsche offen.

Steffen Malyszczyk11.01.2022

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1 Kommentar

Motzy am 01.12.2018 12:56

Meine Frau und ich sind keine Heizungsmonteure! Wo geht der Wasserdruck in der Oelheizung hin. Wir haben schon so oft Wasser nachgefuelt! Es waren auch schon Heizungsmonteure, einen ganzen Tag lang taetig.

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Hans Beyhs am 29.11.2020 23:24

Das gleichen Phänomen hatte ich ebenfalls.

Bis ich dann feststellen musste, dass es einige kleine Undichtigkeiten in den Heizungsrohren gab. Dort ging das Wasser verloren, verdunstete aber großflächig über die Wand, in der die Rohre lagen.


Redaktion bauen.de am 03.12.2018 10:06

Hallo Motzy,

wir sind leider auch keine Heizungsmonteure und können Ihnen aus der Ferne nicht sagen, um welchen Defekt es sich handelt. Da müssten Sie erneut Monteure kommen lassen, am besten andere als beim ersten Mal.

Herzliche Grüße,

die Redaktion von bauen.de