Einfachverglasungen sind heute nur noch in unsanierten Altbauten zu finden und als Teil einer historischen Fassade dürfen sie unter Umständen auch nicht ausgetauscht werden. Sofern dahinter Wohnraum liegt, werden dann aber andere Lösungen gefunden und beispielsweise ein zweites Fenster dahinter gesetzt.
Zweifachverglasung oder Dreifachverglasung?
Bei der Zweifachverglasung handelt es sich im Endeffekt um eine Verglasung mit zwei Scheiben hintereinander. Der Zwischenraum von knapp einem Zentimeter ist entweder Vakuum oder mit einem Gas gefüllt. Solche Fenster haben oft einen U-Wert von 3,0 W/m²K, moderne Fenstergläser können auch 1,0 W/m²K erreichen.
Das leistungsfähigste Fensterglas ist derzeit eine Dreifachverglasung. Der Unterschied zwischen modernen Drei- und Zweifachgläsern ist nicht mehr sehr groß, U-Werte von 0,6 W/m²K sind möglich. Wer ein Haus neu baut, setzt statt Dreifachverglasung oftmals lieber auf Zweifachverglasung. Letztendlich ist es auch eine Preisfrage, für welche Verglasung sich der Bauherr entscheidet. Der Preis eines Fensters ist natürlich nicht nur von der Verglasung, sondern auch vom Material des Fensterrahmens sowie der Größe und der Form des Fensters.
Verglasung: Sonderfunktionen möglich
Für die meisten Haushalte reicht normales Fensterglas mit einer guten Wärmedämmung. Doch in manchen Fällen sollte das Fensterglas bestimmte Sonderfunktionen erfüllen.
Wer beispielsweise an einer vielbefahrenen Straße wohnt, wünscht sich möglicherweise Fenster, die den Lärm aussperren. Genau das leisten Schallschutzfenster, mit zwei oder drei Lagen Fensterglas. Eine dieser Lagen besteht aus dickeren, miteinander verleimten Scheiben. Die Verglasung kann insgesamt eine Dicke von drei Zentimetern oder mehr erreichen.
Wenn eine Scheibe zerbricht, bleiben oft scharfkantige Ränder übrig. Sicherheitsglas zerbricht dagegen in kleine Glaswürfel, das Verletzungsrisiko ist deutlich geringer. Solches Glas wird beispielsweise bei Innentüren aus Glas verwendet. Auch Glasscheiben, die vor Einbrechern oder vor Gewalteinwirkung schützen sollen, gehören zum Sicherheitsglas. Das Prinzip ist immer ähnlich: Glasscheiben werden übereinandergelegt und verklebt, zum Teil mit Folie zwischen den einzelnen Lagen. Bei Fensterglas gibt es dennoch eine zweite oder dritte Scheibe, um den Wärmeschutz zu gewährleisten.
Manch einer möchte sich vielleicht nicht vor Gegenständen schützen, sondern vor neugierigen Blicken, die von außen nach innen gelangen könnten. Besonders einfach ist es, sich schlichtwegeine Gardine aufzuhängen. Doch eine Alternative ist Spiegelglas. Dann kann man von innen ungestört nach draußen blicken, von außen sehen Beobachter dagegen nur sich selbst. Diese Funktion kann relativ einfach mit entsprechender Folie nachgerüstet werden. Wenn es draußen allerdings Dunkel ist und jemand innen Licht anmacht, verliert Spiegelglas allerdings seine Sichtschutzfunktion.
Neben Blicken, Gegenständen und Lärm möchte manch einer möglicherweise die Sonnenstrahlen draußen lassen. Und zwar deshalb, weil eine Fensterscheibe den Treibhauseffekt ermöglicht: Obwohl draußen Minusgrade herrschen, ist es hinter der Scheibe und im direkten Sonnenlicht schnell sehr warm. Während sich Passivhäuser diesen Effekt zu Nutze machen, um günstig zu heizen, kann es gerade in Bürogebäuden unangenehm werden. Der einfachste Weg ist, das Fenster von außen zu verschatten. Wenn das aber nicht geht, ist die einzige Möglichkeit, Sonnenschutzglas einzubauen. Die Fenster sind dann beschichtet und reflektieren einen Teil der Sonnenstrahlung.
Eine ganz andere Funktion erfüllt Ornamentglas oder geschliffenes Glas. Dadurch wird Glas etwas teurer – was man auch sehen kann. Insofern erfüllt es in erster Linie optische und repräsentative Zwecke.