Die wichtigsten Nebenkosten beim Grundstückskauf

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Für künftige Eigenheimbesitzer ist eine sorgfältige Finanzplanung entscheidend. Nebenkosten werden dabei allzu oft übersehen. Um böse Überraschungen zu vermeiden, sollte man die wichtigsten Nebenkosten beim Grundstückserwerb kennen und einkalkulieren.

Wer den Bau eines Eigenheims plant, weiß, dass hierfür einiger finanzieller Aufwand nötig ist. Während man die größten Kosten wie Grundstückspreis und Baukosten meist noch gut im Blick hat, werden andere Kostenpunkte oft vergessen. Gerade Ausgabenposten wie die Nebenkosten beim Grundstückserwerb können dann die gesamte Finanzierung ins Wanken bringen. Wer sich jedoch gut informiert, ist mit einer soliden Finanzplanung für den Start ins Eigenheim gerüstet.

Kaufnebenkosten, ein Paar hält Modellhaus in die Kamera, Foto: djd/Deutsche Vermögensberatung
Wer über alle Kosten beim Grundstückserwerb – inklusive Nebenkosten – informiert ist, kann die Finanzierung des Eigenheims realistisch planen. Foto: djd/Deutsche Vermögensberatung

Grundbucheintragung und Notarkosten beim Grundstückskauf berücksichtigen

Das Traumobjekt ist gefunden und der Kaufentschluss gefallen – nun müssen nur noch die Eigentumsverhältnisse geklärt werden. Zunächst muss ein Notar einen Kaufvertrag zwischen altem und neuem Eigentümer aufsetzen und beurkunden. Der Notar veranlasst auch den nächsten Schritt: Denn Grundstückseigentümer wird man erst durch die Eintragung in das Grundbuch, das vom Grundbuchamt oder dem Amtsgericht verwaltet wird. Feste Kostensätze gibt es bei Notar und Grundbuchamt dabei nicht, die Höhe der Rechnung richtet sich nach der Höhe des Kaufpreises. Als Faustregel gilt, dass Käufer für Notar und Grundbuch rund 1,5 Prozent des Kaufpreises einplanen sollten.

Grunderwerbsteuer

Sobald der Immobilien- oder Grundstückskauf getätigt ist, folgt der Steuerbescheid vom Finanzamt. Die Grunderwerbsteuer beträgt je nach Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 Prozent und wird auf den Gesamtkaufpreis fällig, also auf das Grundstück sowie gegebenenfalls das darauf vorhandene Gebäude. Dies ist gerade für Bauträgerkunden wichtig, denn sie müssen durch den Erwerb einer kompletten Immobilie bei diesen Nebenkosten besonders tief in die Tasche greifen.

Maklergebühren

Zum Verkauf stehende Grundstücke werden manchmal nich vom Eigentümer selbst, sondern von beauftragten Maklern angeboten. Diese erheben für die Grundstücksvermittlung eine Gebühr, die auch Courtage oder Provision genannt wird. Auch diese richtet sich nach dem Gesamtkaufpreis und kann variieren. Ab dem 23. Dezember 2020 ist in Deutschland die geteilte Provision gesetzlich verpflichtend, die vorsieht, dass sich Käufer und Verkäufer die Provision teilen. Käufer sollten mit rund 3,57 Prozent Provision inklusive Mehrwertsteuer rechnen. Die Höhe der Maklergebühr ist trotz dieses neuen Gesetzes Verhandlungssache und hängt auch von Vertragsmodalitäten ab. Die Vereinbarung darüber sollte deshalb vor dem Kauf unbedingt schriftlich festgelegt werden. Sind diese Nebenkosten einkalkuliert, ist mit einer realistischen Kostenplanung bereits der Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft im Eigenheim gelegt.

Link-Tipp

Mit unserem Finanzierungsrechner lässt sich der finanzielle Aufwand eines Immobilienerwerbs – inklusive der vom Standort abhängigen Kaufnebenkosten – berechnen.

Musterrechnung – Kaufnebenkosten von Familie Berger

Gisela Pitsch / Isabella Haag 17.11.2020

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4 Kommentare

o0Julia0o am 05.02.2019 16:59

Man kann den Zins ja auch bei 2,5% festschreiben lassen. Trotzdem natürlich heftig teuer. Vor allem die Makler nehmen vom Ganzen.

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Zweifler am 22.01.2018 08:45

Die Banken geben heute irrwitzige Kredite. Z.B. bei 100.000,-- Eigenkapital sind 400.000,-- Kredit kein Problem und das bei schlappen 1% Zins und z.B. 1% Tilgung, das sind dann 2% von 400.000,-- also 8000,--/Jahr oder 670,--/Monat, ganz schön viel. Dazu kommen dann noch Versorgung und Rücklagen und dann sind das schon mal 1200;--/Monat. Der Kredit läuft 10 Jahre, alles kein Problem. In 10 Jahren liegt dann der Zins nur um 2% höher, also bei 3% + 1% Tilung und somit sind das dann 16.000,--/Jahr oder 1330,--/Monat, dazu noch die Unterhaltskosten von ca. 450,-- , Gesamtkosten = 1800,--/Monat und da sieht es für die meisten Familien sind ziemlich mau aus. Sodele, kann also das geliebte Heim nicht mehr bezahlt werden, dann muss die Bank heut zu Tage nicht mehr klagen sondern sie braucht einfach den vollstreckbaren Titel aus dem Grundbuch einreichen und dann wird die Hütte versteigert. Für die Bank ziemlich einfach, sie braucht nur eine Preis um die 400.000,-- zu erzielen, da ja die Familie einen Eigenanteil von 100.000,-- hatte. Wird der veranschlagte Preis von 400.000,-- nicht erreicht und davon ist bei einer Zinssteigerung auszugehen, so bleibt die Familie eben auf einem Restkredit von z.B. 100.000,-- sitzen. Den stottert sie dann zu bei 3% Zins und 1% Tilgung bis zum Sanktnimmerleinstag ab (4000/Jahr oder 330/Monat) und bei einem eventuellen Kauf einer billigeren Alternative wird diese Belastung einen neuen Kredit ziemlich sicher verhindern und somit all diejenigen, die sich heute mit so einem, von der Bank angespornten, Kredit übernehmen auf alle Zeit Mieter und nicht Hauseigentümer. Die Banken freut es, da sie auf jeden Fall gewinnen. Banken haben trotz des Gejammers noch nie so viel verdient wie im Moment gerade!!!!

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mithi am 25.04.2016 20:56

Die Bergers, steht doch da.

Was kostet die Welt! Lang lebe der Niedrigzins! Und wenn alles krachen gegangen, der Leerstand überhand nimmt, dann schlägt der normalo zu :D

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Der Grüffelo am 07.08.2015 16:43

684.000 €??? Welche normale "Familie" soll sich sowas bitte leisten können???

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Julia S. am 28.03.2020 15:45

Habe ich mich auch eben gefragt. Das Grundstück das wir dieses Jahr erwerben möchten kostet (auf dem Land, aber 30km zur nächsten 120.000 Einwohner-Stadt und 15km zur Kleinstadt) 43.000 €. Wir rechnen für das Haus gute 250.000 €, aller maximal 300.000 €.

Wir arbeiten beiden im öff. Dienst und verdienen durchschnittlich gut. Das Doppelte könnten wir uns niemals leisten.

LG Julia


Oguz am 18.08.2020 10:30

Wo gibt es denn noch so günstig Land zu erwerben ? Ähnliches haben wir gefunden für 170€/qm... billiger gehts hier nicht.


blabla am 18.10.2016 18:57

[Kommentar gelöscht. Bitte keine Beleidigungen. Die Redaktion]