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Passive Kühlung – temperierte Räume ohne Klimaanlage

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Systeme zur passiven Kühlung klimatisieren Räume ganz ohne die Nachteile einer Klimaanlage. Teilweise kann die Kühlung in vorhandene Systeme integriert werden.

Wer Strom sparen will, sollte zur Kühlung der Innenräume auf passive Systeme setzen. Foto: Marccophoto/fotolia.com Foto: Marccophoto/fotolia.com

Klimaanlagen regulieren Temperatur und Luftfeuchtigkeit in Räumen. Das schafft auch im Sommer ein angenehmes Klima. Allerdings ist dieser Komfort mit hohen Stromkosten, möglicher gesundheitlicher Belastung, einer verstärkten Belastung der Umwelt und anderen Nachteilen verbunden. Kostengünstiger sind Systeme für die passive Kühlung der Innenräume. Hierzu lassen sich vergleichsweise einfache Systeme nutzen, zusätzliche Energiekosten fallen dabei kaum an.

Passive Raumkühlungssysteme im Überblick

  • Die Verdunstungskühlung ist ein sehr einfaches System, bei dem die Tatsache genutzt wird, dass beim Verdunsten von Wasser Kälteenergie frei wird. Die Wärme, die für die Verdunstung nötig ist, wird entweder aus den Innenräumen oder der Außenluft bezogen. Die warme Luft wird über ein feuchtes Milieu geleitet. Durch die Wärme verdunstet die Feuchtigkeit, die entstehende Verdunstungskälte wird in die Räume zurückgeleitet und sorgt für eine Kühlung der Luft. Die laufenden Kosten liegen um etwa 90 Prozent niedriger als bei einer vergleichbaren Klimaanlage.
  • Wärmepumpen können als Heizungsanlagen, aber auch zur Raumkühlung verwendet werden. Durch wenige Umbaumaßnahmen werden Pumpe und Wärmetauscher genutzt, um die Flüssigkeit im Heizkreislauf über die Kollektorfläche im Erdreich abzukühlen. Die gekühlte Flüssigkeit durchläuft anschließend die Heizflächen und kühlt so die Räume.
  • Erdluftbrunnen funktionieren in Kombination mit passiven Lüftungssystemen. Außenluft wird im Luftbrunnen abgekühlt, gereinigt und anschließend über die Lüftungsanlage in die Räume verteilt. Das Erdreich bildet in diesem Fall das Speichermedium. Im Winter können Erdluftbrunnen zum Vorheizen der Räume genutzt werden.
  • Latentwärmespeicher werden heute vermehrt eingesetzt. Im Bereich der Raumkühlung wird das Phasenwechselmaterial, das Wärme speichern und abgeben kann, zum Beispiel mit Gipskartonplatten oder Putz kombiniert. Die Wirkung basiert auf der Eigenschaft des Materials, seinen Aggregatszustand bei bestimmten Temperaturen zu verändern. Steigt die Temperatur, wird dadurch Wärme gebunden, die beim Absinken des Temperaturniveaus wieder frei wird.

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Was Hausbewohner selbst für zusätzliche Kühlung tun können

Ein wichtiger Aspekt der passiven Kühlung von Innenräumen ist das Nutzerverhalten der Bewohner. Besonders effektiv ist es, die Phasenverschiebung der Wärmedämmung zu nutzen. Die am Tag in der Dämmung gespeicherte Wärme wird nachts über geöffnete Fenster aus dem Haus gelüftet. Eine besonders hohe Phasenverschiebung und damit einen guten sommerlichen Wärmeschutz weisen zum Beispiel Zellulosedämmstoffe oder Holzfaserplatten auf. Ebenfalls wichtig ist ein effektiver Sonnenschutz. Lässt man die Rollläden tagsüber geschlossen, bleiben die Räume kühl. Innenliegender Sonnenschutz ist dabei weit weniger effektiv als außenliegende Jalousien. Gerade im Sommer sollte das Augenmerk auch auf die Nutzung von elektrischen und elektronischen Geräten gerichtet sein. Um zusätzliche Wärmeentwicklung zu vermeiden, sollten Computer, Lampen und andere Geräte nur bei Bedarf genutzt werden.