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Sockelputz selbst erneuern

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Der Sockel eines Hauses beginnt dort, wo das Fundament aufhört. Haussockel sind erhöhtem Verschleiß ausgesetzt und müssen häufiger instandgesetzt werden als die restliche Fassade. Eine Arbeit, die geübte Heimwerker durchaus selbst erledigen können.

Die Sockelzone eines Hauses wird stark belastet. Risse und Löcher im Putz müssen geschlossen werden. Heimwerker können ihren Sockelputz selbst erneuern. Eine Abdeckung sowie eine intakte Putzschicht schützen die Sockelzone doppelt. Foto: bildlove – fotolia.com Foto: bildlove – fotolia.com

Schäden am Sockelputz: Ursachen und Schadensbilder

Eindringende Feuchtigkeit oder ein sich setzendes Mauerwerk verursachen verschiedene Putzschäden in der Sockelzone des Hauses. Da solche Schäden bauwerksbedingt sein können, sollte am besten ein Fachmann überprüfen, woher der Schaden kommt und wie man ideal dagegen vorgeht.

Zu den typischen Schadbildern gehören:

  • Abplatzen und Blasenbildung – Wenn sich Untergrund und Putzschicht voneinander lösen, entstehen zuerst Blasen, dann platzt der Putz großflächig vom Sockel ab.
  • Risse – Sie sind teils putzbedingt, oftmals entstehen sie aber auch, wenn sich das Mauerwerk setzt. Daher sollten Hausbesitzer Risse immer im Blick behalten. Breiten sie sich aus, heißt es schnell zu handeln.
  • Absanden –  Dazu neigen vor allem Kalkputze aus denen der Kalk- oder Zementanteile mit der Zeit vom Spritzwasser herausgewaschen wird. Der Putz bröckelt ab.
  • Ausblühungen – Salze lösen sich in Wasser und wandern mit der Feuchtigkeit ins Mauerwerk. Wenn das Wasser verdunstet, kristallisieren die Salze, Ausblühungen entstehen. Diese verursachen Risse im Putz oder sprengen ihn ganz ab.

Häufige Ursache für Putzschäden im Sockelbereich sind Baufehler, verdeutlicht Udo Schumacher-Ritz, Sachverständiger des Vereins zur Qualitäts-Controlle am Bau e.V. „Meist wird von den bauausführenden Handwerkern der Fehler gemacht, dass das eingearbeitete Gewebe aus dem Putz heraus in das Erdreich ragt. Im Laufe nur weniger Monate zieht dieses Gewebe Feuchtigkeit in den Sockelputzbereich hinein.“ In der Folge sind auf der Putzfassade Salzausblühungen zu sehen, der Putz wird zerstört. Auch eine schlecht ausgeführte Horizontal- oder Vertikalsperre lässt zu, dass Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringt. Doch auch ganz normale Alterungserscheinungen führen dazu, dass der Sockelputz reißt oder ganz abplatzt.

In jedem Fall gilt: Schäden im Außenputz sollten unbedingt beseitigt werden. Nur so lassen sich Folgeschäden zum Beispiel an der Bausubstanz oder Schimmelbildung im Wohnbereich vermeiden.

Sockel ist nicht gleich Sockel

Schaut man sich die Sockel insbesondere von Eigenheimen an, fällt auf, dass es höchst unterschiedliche Ausführungen gibt; sie sind so individuell wie die Häuser selbst. Drei Typen lassen sich unterscheiden:

Gerade bei Altbauten werden Sockelzone und restliche Fassadenfläche oftmals durch ein Gesims, also einen kleinen Vorsprung abgetrennt. Foto: djd/dena Foto: djd/dena

Der vorspringende Sockel ist dicker als die Fassade. Diese Form war früher recht häufig, um den Sockel von der Fassade abzusetzen. Heute ist das meist nur noch bei Baudenkmalen anzutreffen. Nachteil: Die Oberkante des Vorsprungs ist der Witterung besonders ausgesetzt. Ein Abdeckblech bietet zwar Abhilfe, sieht aber selten gut aus.

Durch einen leichten Überhang werden Fassade und Sockelzone voneinander getrennt. Beim Sockelputz sanieren erleichtert das die Arbeit. Foto: Steffen Malyszczyk Foto: Steffen Malyszczyk

Der zurückgesetzte Sockel ist dünnwandiger als die Fassade. Der Rücksprung trennt beide optisch und technisch voneinander. Das hat Vorteile: Reparaturen am Sockel lassen sich leichter ausführen, weil kein Eingriff in die Fassade erforderlich wird. Ihr leichter Überstand führt zu einer Tropfkante, die gewährleistet, dass Regenwasser abtropfen kann und nicht den Sockel zusätzlich belastet.

Farblich zwar abgesetzt, aber dennoch bündig mit dem restlichen Fassadenputz. Gut zu sehen auch die Abdichtung zum Erdboden. Foto: mvPhoto – fotolia.com Foto: mvPhoto – fotolia.com

Der bündige Sockel liegt mit der Fassade auf einer Ebene, sodass keinerlei Absatz entsteht. Der Außenputz wird durchgehend ausgeführt. Voll verklinkerte Häuser weisen meist ebenfalls eine solche einheitliche, homogene Außenhaut auf. Das hat ausschließlich optische Gründe, empfiehlt sich aber nur bei großen Dachüberständen oder geringer Spritzwassergefährdung im Sockelbereich. Es liegt auf der Hand, dass Schäden im Sockelbereich meist nur von Fachleuten korrigiert werden können, insbesondere dann, wenn ein Vollwärmeschutz und eine Perimeterdämmung aufgebracht wurden.

Putzsanierung: Sockelputz selbst erneuern

Wer handwerklich geschickt ist, kann selbst seinen Sockel verputzen, muss aber verschiedene Punkte beachten. Besonders wichtig ist, dass der durchfeuchtete Putz gründlich entfernt wird. Denn nur auf einem trockenen und sauberen Untergrund lässt sich die neue Abdichtungsschicht tragfähig aufbauen.

1. Sockelzone vorbereiten

Den Putz in der kompletten Sockelzone abschlagen oder mit einem Bohrhammer und einem Flachmeißel abstoßen. Besondere Sorgfalt verdient der Übergang zur Fassade. Anschließend entfernt man mit einem schmalen Meißel den lockeren Mörtel aus den Fugen der Mauersteine. Vor dem Verputzen fegt man außerdem den Sockelbereich mit einem harten Besen gründlich ab, um die Oberfläche vom lockeren Staub zu befreien.

Man kann den Sockelputz je nach Ausmaß des Schadens zwar auch stellenweise ausbessern, bei größeren Abplatzungen oder Feuchtigkeit empfiehlt sich jedoch immer eine komplette Erneuerung.

Praxis-Tipp

Bei vorspringenden oder zurück gesetzten Sockeln bedient man sich am besten eines Winkelschleifers mit Trennscheibe für Stein und zieht eine Nut entlang des Überganges. So wird vermieden, dass der Fassadenputz beim Abschlagen des schadhaften Sockelputzes beschädigt wird.

2. Mauerwerk prüfen

Das Mauerwerk auf Feuchtigkeit und Versalzung prüfen und entsprechend reagieren:

  • Lässt sich aufsteigende Nässe beobachten oder ist gar das Mauerwerk durchfeuchtet, muss der Sockelputz warten, weil erst die Ursache des Schadens beseitigt werden muss. Im Zweifelsfall einen Fachmann hinzuziehen; er kann beurteilen, ob die Horizontalsperrung defekt ist.
  • Ist das Mauerwerk hingegen nur von Spritzwasser betroffen oder haben sich oberflächliche Salzausblühungen gebildet, schafft ein Sanierputz Abhilfe.

3. Materialwahl

Die Wahl des passenden Putzes ist abhängig vom Schadensverursacher und von den örtlichen Gegebenheiten. Für die Sockelzone eignen sich Zementputz, Kalkputz oder ein spezieller Sanierputz.

  • Zementputz ist wasserabweisend, frostbeständig und hält auch erhöhtem Druck stand. Das macht ihn in vielen Fällen zum idealen Sockelputz.
  • In die preiswerteren, reinen Kalkputze können Feuchtigkeit und Salze ungehindert eindringen und entweichen. Dadurch trocknet das Mauerwerk nach und nach aus. Vor allem im Denkmalschutz werden Kalkputze daher gerne eingesetzt. Allerdings kann eventuell nach einiger Zeit eine Erneuerung erforderlich werden.
  • Sanierputze sind diffusionsoffen, haben ein geringes Saugvermögen und können bauschädliche Salze im Mauerwerk binden und einlagern. Geprüft sind Sanierputze mit dem WTA-Zertifikat (Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege).

Leicht feuchtes Mauerwerk kann für gewöhnlich mithilfe von Sanier- oder Kalkputz saniert werden. Nicht geeignet für den Sockelbereich sind mineralische Edelputze.
Der klassische Sockelputz besteht aus Kalk- oder Zementmörtel. Man kann ihn selbst anrühren oder fertig im Baumarkt kaufen. Hier muss man auf die Güte achten:

  • Ein Sack einfacher Zementputz zu 25 Kilogramm ist schon für unter drei Euro zu haben. Diese Qualität ist jedoch nur gering wasserabweisend (W 1) und der getrocknete Putz muss noch mit einem Anstrich (z. B. einer Silikonharzfarbe) oder einer Beschichtung (z. B. mit einem Kunstharzputz) versehen werden.
  • Ein Zementputz speziell für Sockel kostet dagegen rund acht Euro. Bei einer Schichtdicke von nur einem Millimeter würde er für 16 bis 17 Quadratmeter reichen. Pro Lage werden allerdings 15 Millimeter Dicke empfohlen. Verarbeiten kann man den Mörtel nur bei einer Temperatur zwischen fünf und 30 Grad Celsius; er härtet sonst kaum oder trocknet vorzeitig.
  • Sanierungsputze im 25-Kilo-Sack kosten ab 20 Euro aufwärts. Bevor sie aufgetragen werden können, muss ein Sanierungs-Vorspritzmörtel her. Er enthält ein sulfatresistentes Bindemittel, ist salzbeständig und dient dem nachfolgenden Putz als Haftvermittler.

Bevor man ans Werk geht, muss der Untergrund geprüft werden. Zementmörtel hat sich zwar seit Jahrzehnten als Sockelputz bewährt, eignet sich aber keinesfalls für alle Untergründe. Tragfähig sind beispielsweise Wände aus gebrannten Ziegeln, Kalksandstein, Natursteinen, Beton und Klinkern. Nicht geeignet sind weiche Wandbaustoffe wie beispielsweise Porenbeton, Poroton, und Oberputze eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS). Hierfür verwendet man ausschließlich so genannte Sockel-Leichtputze.

4. Sockelzone vorbereiten

Da der Sockelputz für gewöhnlich an der Oberkante des Geländes (OKG) endet, also dort wo das Erdreich beginnt, markiert diese OKG die untere Putzlinie. An diese Linie legt man am besten ein Brett; es gestattet einen geraden Abschluss und fängt zudem abgefallene Putzreste auf.

5. Wand gegebenenfalls vornässen

Bei sehr warmem Wetter oder stark saugendem Sockelmauerwerk die Wand vornässen. Dafür wird das Mauerwerk mit einer großen Malerbürste mit Wasser benetzt. Der Unterputz hält dann besser, weil ihm nicht gleich das Wasser entzogen wird.

6. Putz anrühren

Der Putz wird nach Herstellerangaben angerührt, Wasser und Behälter sollen dabei möglichst sauber sein.

7. Putz auftragen

Versierte Heimwerker werfen den Putzmörtel mit einer Maurerkelle an und streichen ihn dann mit einer Glättekelle glatt. Diese Unterputzschicht sollte zwei bis drei Millimeter dick sein. Sie dient dazu Unebenheiten auszugleichen, größere Vertiefungen zu schließen und ausgekratzte Fugen zu füllen.

Weniger geübte Heimwerker können den Unterputz auch mit der Kartätsche auftragen und verreiben.

8. Armierungsgewebe auflegen

Auf die noch feuchte erste Putzschicht wird ein Armierungsgewebe gelegt.

Dann muss man warten, bis der Putz angezogen hat. Das heißt, er muss soweit antrocknen, dass er nicht mehr glänzt, sondern stumpf aussieht, sich bei Berührung nicht mehr verschiebt und Druck standhält. Das kann je nach Witterung etliche Stunden dauern. Stocktrocken sollte der Unterputz jedoch nicht werden.

9. zweite Putzschicht auftragen

Auf die erste wird eine zweite Putzschicht aufgetragen. Gearbeitet wird nass in nass. Besonders die Übergangsbereiche müssen dabei sorgfältig geglättet werden. Dieser Oberputz sollte feinkörniger sein als der Unterputz. Man trägt ihn mit der Kelle dünn auf und reibt ihn dann unter Druck mit der Kartätsche oder einem Kunststoffreibebrett glatt. Um Risse durch Plattenbewegungen zu vermeiden, wird der Putz am unteren Rand mit der Kelle abgeschnitten.

Ist der Putz nach zwei bis drei Tagen durchgetrocknet, kann er mit einem mineralischen Anstrich oder einem Buntsteinputz verschönert werden.

Übergangsfläche gestalten

Der Übergang zwischen Wand und Boden wird häufig mit einem Streifen aus Schotter oder Kies gestaltet. Foto: Fotoschlick – fotolia.com Foto: Fotoschlick – fotolia.com

Jeder Sockel schließt selbstredend an irgendein Gelände an, sei es ein Gartenbeet, ein Fußweg, Rasen, eine gepflasterte Einfahrt oder ein Betonstreifen. Jede dieser Flächen sollte so angelegt sein, dass es eine Neigung vom Haus weg gibt. Das Gefälle sollte mindestens zwei Prozent betragen, also auf einen Meter Fläche zwei Zentimeter abfallen.

Für die Übergangsfläche zwischen Hauswand und Boden bewährt und beliebt sind Streifen aus größeren Kieseln oder farbigem Schotter rund um den Haussockel. Dafür eignet sich beispielsweise grober Rheinkies, der etwa zehn Zentimeter hoch aufgeschüttet wird. Die Steine dürfen keinesfalls auf dem ständig feuchten Mutterboden liegen, sondern müssen auf eine mindestens 20 bis 25 Zentimeter tiefe Drainageschicht aus grobkörnigem Kies oder auf Splitt gebettet werden. Wer beide Schichten trennen will, legt ein wasserdurchlässiges Vlies dazwischen.

Diesen Steinstreifen kann man beispielsweise mit Rasenkantensteinen einfassen. Er sieht dann gut aus, reduziert Spritzwasser und lässt Regenwasser leichter versickern. Pflastersteine sollten nie direkt am Sockelputz anliegen; hier wird eine Noppenfolie als Trennstreifen zwischengefügt.

Bei Platzmangel, häufigem Schlagregen oder Gefälle zum Haus hin kann es hilfreich sein, unmittelbar am Haussockel eine Entwässerungsrinne zu verlegen.