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Bohrmaschine und Bohrhammer – was sie können und worauf man beim Kauf achten sollte

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Welches Material bohrt man mit welcher Maschine? Bauen.de verrät was Schlagbohrmaschine und Bohrhammer können, worauf man beim Kauf einer Bohrmaschine achten sollte und wie ein perfektes Bohrloch gelingt.

Wer nicht für jedes kleine Loch in der Wand die Bohrmaschine des Nachbarn, Schwiegervaters oder besten Freundes ausleihen will, der schafft sich am besten eine Eigene an. Ein echter Allrounder ist die Schlagbohrmaschine. Dank ihres Schlagwerks wird sie – im Gegensatz zur einfachen Bohrmaschine – auch mit harten Materialien fertig.
Wofür sie geeignet ist und wann doch besser ein Bohrhammer zum Einsatz kommt, erklärt bauen.de. Außerdem verrät der Ratgeber Kniffe zum richtigen Bohren und gibt Tipps worauf man beim Kauf achten sollte.

Schlagbohrmaschine – Der Allrounder für alle Fälle

Lochziegel, Porenbeton, Gipskarton oder Holz – ein Schlagbohrer wird mit den meisten Materialien problemlos fertig. Selbst die ein oder andere Schraubarbeit können Heimwerker mit ihr erledigen. Aus diesem Grund gehört sie zur Basisausstattung eines jeden Heimwerkerhaushalts. Onlineversandhändler bieten einfache Schlagbohrmaschinen teilweise extrem günstig bereits ab  20 Euro an. Markengeräte beginnen bei etwa 50 Euro in der Basisausführung und kosten in der Profi-Heimwerkervariante um die 200 Euro. Wer sich für leistungsstarke Geräte aus der Profi-Linie der Markenhersteller interessiert, sollte deutlich mehr einplanen.

Leistung und Drehzahl bei Bohrmaschinen

Das Leistungsspektrum der gängigen Heimwerker-Modelle liegt zwischen 500 und 1000 Watt. Als Faustregel gilt: Je höher die Wattzahl, desto mehr Kraft hat die Bohrmaschine. Ein leistungsstarkes Gerät kommt also mit härteren Materialien besser zurecht. Um für die meisten Bohrarbeiten gut gerüstet zu sein, ist es sinnvoll ein Gerät mit mindestens 650 Watt zu wählen.

Leistungsstarke Bohrmaschinen verfügen in der Regel über zwei Gänge. Foto: Kress Foto: Kress

Ein separates Steuerrad an der Bohrmaschine hilft, die gewünschte Drehzahl exakt einzustellen. Foto: Bosch Foto: Bosch

Schlagbohrer mit einer hohen Wattzahl verfügen in der Regel über zwei Getriebestufen: Der erste Gang hat dank seiner niedrigen Drehzahl die meiste Power. Er eignet sich deshalb besonders gut zum Bohren großer Löcher. Der zweite Gang bohrt schnell aber weniger kraftvoll, er ist für kleine und mittlere Durchmesser am besten geeignet. Eine starke Leistung sorgt aber auch immer für ein höheres Gewicht der Maschine. Am Gewicht scheiden sich meist auch günstige von teuren Geräten: Noname-Produkte wiegen bei gleicher Leistung fast immer mehr als hochwertige Bohrmaschinen.

Die Schlagzahl gibt an, wie oft pro Minute ein Schlag ausgelöst wird. Doch dabei ist nicht nur die Anzahl relevant sondern vor allem auch die Kraft, mit der diese Schläge ausgeführt werden.

Ab und zu findet sich noch eine weitere technische Angabe in Produktbeschreibungen: Das Drehmoment oder die Drehmomentstufen. Bei Akkuschraubern ist diese Angabe üblich, bei Bohrmaschinen weniger, sinnvoll ist sie tendenziell bei beiden. Sagt diese Zahl doch aus, wie viel Drehkraft die Maschine entwickelt. Über ein Drehrad können Heimwerker die Drehmomentstufe einstellen und damit, welche Kraft aufgewendet wird. Je härter das Material, desto mehr Kraft wird benötigt.

Schrauben mit der Bohrmaschine

Wer die Schlagbohrmaschine ausschließlich zum Bohren verwenden möchte, sollte in erster Linie auf die Leistung achten. Wer vorhat, mit dem Gerät öfter Mal zu schrauben, benötigt ein Gerät mit einer variablen Drehzahlregelung. An die Präzision und Handlichkeit eines guten Akkuschraubers reichen die meisten Bohrmaschinen jedoch nicht heran – besonders bei feinen Schraubarbeiten.

Warum die Schlagbohrmaschine bei Beton an ihre Grenzen stößt

Trotz seiner Vielseitigkeit kommt der Schlagbohrer nicht nur beim Schrauben an ihre Grenzen: Wer mit der Maschine schon einmal Löcher in harte Materialien wie Beton, Vollziegel oder Granit gebohrt hat, weiß, dass dies selbst mit einem leistungsstarken Gerät viel Mühe macht. Um ein sinnvolles Bohrergebnis zu erzielen, muss mit enorm hoher Andruckkraft gearbeitet werden.  Die laute, vibrierende Maschine konstant fest an die Wand zu pressen, ohne sie dabei zu überhitzen,  ist besonders für unerfahrene Heimwerker eine ziemliche Herausforderung. Auch wird die Mechanik der Maschine dabei auf das Äußerste belastet. Schlagbohrmaschinen, die häufig Beton und Co. Bohren, verschleißen deshalb deutlich schneller. Für solche Arbeiten ist der Bohrhammer wesentlich besser geeignet.

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Bohrhammer – Das Kraftpaket für harte Wände

Wer in einem Plattenbau wohnt und gelegentlich zum Bohrer greift weiß, wie schwer es sein kann, Löcher in die stahlharten Wände zu bekommen. Der Beton bringt nicht nur Schlagbohrmaschinen, sondern auch den Heimwerker an die Belastungsgrenze. Leichter tut sich, wer beim Bohren in massive Werkstoffe wie Beton, Vollziegel oder Granit einen Bohrhammer verwendet.

Mit wenigen aber energiereichen Schlägen arbeitet sich der Hammer in das Mauerwerk vor. Seine Kraft bezieht er aus dem pneumatischen Schlagwerk, das – anders als das Getriebe einer Schlagbohrmaschine – mit Druckluft arbeitet. So benötigt man zum Bohren viel weniger Kraft beim Andrücken als mit einer herkömmlichen Bohrmaschine. 

Schlagen und Drehbohren mit dem Bohrhammer

Einige Hersteller bieten Bohrhämmer mit einem Wechselbohrfutter an. So gelingen auch präzise Arbeiten ohne Schlag. Foto: Bosch Foto: Bosch

Damit die Schlagkraft des Hammerwerks effektiv auf den Bohrer übertragen wird, verfügen Bohrhämmer über ein sogenanntes SDS-plus Bohrfutter. Sie geben dem Bohrer ein seitliches Spiel im Schaft, das eine effektive Schlagbewegung ermöglicht, präzises Arbeiten ohne Schlag jedoch schwierig macht. Einige Hersteller bieten für das Bohren in weichere Materialien daher ein Adapterbohrfutter an, das lediglich auf das SDS-Bohrfutter aufgesteckt wird. Besser sind allerdings Bohrhämmer, die über ein zusätzliches Schnellspannbohrfutter verfügen, das komplett gegen das SDS-Bohrfutter ausgetauscht werden kann.Es wird direkt an der Getriebewelle angebracht. So liefert das Gerät auch bei feineren Bohrarbeiten gute Ergebnisse ohne die Löcher auszufransen. Geräte mit einem extra Schnellspannbohrfutter sind außerdem mit einem zweiten Gang für das hochtourige Bohren ohne Schlag ausgestattet.
Ein einfacher Bohrhammer ist ab etwa 40 Euro im Baumarkt erhältlich. Geräte mit einem Adapterbohrfutter kosten um die 130 Euro. Ein Bohrhammer mit einem zusätzlichen Schnellspannbohrfutter kostet rund 250 Euro.

Das perfekte Bohrloch – So gelingt es garantiert

Bohren ist kein Hexenwerk. Wer ein paar Dinge beachtet, dem gelingen garantiert perfekte Bohrungen. Bevor es losgeht, ist es sinnvoll zu überlegen, welche Bohrmaschine die richtige ist. Hat man das geeignete Gerät zur Hand, sollte die geplante Bohrstelle auf Strom- und Wasserleitungen überprüft werden. Auch auf die richtige Bohrlochgröße und -tiefe sowie die korrekte Bohrtechnik gilt es zu achten.

Wahl der Maschine und des Bohraufsatzes

Welches Gerät das Richtige ist, hängt vom Material ab. Wer nicht regelmäßig Löcher in Beton bohrt, macht mit einer Schlagbohrmaschine in der Regel nichts verkehrt. Entscheidend ist hier vor allem der richtige Bohraufsatz. Zum Schlagbohren in harte Wände eignen sich Stein- oder Betonbohrer. Holz und Metall werden ebenfalls mit den entsprechen Spezialaufsätzen gebohrt.
Wer einen Bohrhammer zu Hand nimmt, muss auf spezielle Aufsätze für das SDS-Bohrfutter achten.

Strom und Wasserleitungen aufspüren

Wer Löcher in die Wand bohren möchte, sollte vorher unbedingt sicherstellen, dass an der gewünschten Stelle keine Strom-, Gas- oder Wasserleitungen verlaufen. Dabei hilft ein Ortungsgerät. Ein solcher Leitungsfinder ist für etwa 15 Euro online oder im Baumarkt erhältlich.

Die richtige Bohrlochgröße und -tiefe

Grundsätzlich muss das Bohrloch denselben Durchmesser haben, wie der Dübel. Vorsicht ist aber bei weichen Materialien wie Gips geboten: Hier ist es sinnvoll zunächst einen etwas kleineren Bohrer zu nehmen, da Löcher in weichen Werkstoffen schnell größer werden als geplant. Die richtige Bohrlochtiefe entspricht der Länge des Dübels plus zehn Millimeter. Um diese nicht zu verpassen sollte der Tiefenanschlag beziehungsweise der Bohrtiefenbegrenzer entsprechend eingestellt werden. Besitzt die Bohrmaschine keinen Tiefenanschlag, kann er oftmals nachgerüstet werden.

Bohren wie ein Profi

Wer auf Anhieb ein perfektes Bohrergebnis erzielen möchte, sollte zunächst auf die korrekte Haltung achten: Die Bohrmaschine auf Brusthöhe halten und senkrecht zur Wand aufsetzen. Zunächst lieber ohne Schlag zu bohren. Hat die Maschine Halt gefunden, kann bei Bedarf das Schlagwerk hinzugeschaltet werden. Um den Bohrer vor Überhitzen zu schützen, sollte er immer wieder ein Stück weit aus dem Bohrloch gezogen werden. Das Bohrmehl wird so effektiver abransportiert und es gelangt wieder kühlende Luft an das Gewinde. Achtung: Den Bohrer immer im sich drehenden Zustand aus dem Loch ziehen, steht er still, verkantet er sich leicht.

Den richtigen Gang wählen

Verfügt eine Bohrmaschine über zwei Gänge, gilt folgende Regel:
Bohrlöcher mit einem kleinen und mittleren Durchmesser im zweiten Gang bohren. Für große Löcher und zum Schrauben den ersten, langsamen Gang wählen.

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Worauf Sie beim Kauf einer Bohrmaschine achten sollten

Wer im Baumarkt vor einer langen Regalreihe voller Schlagbohrmaschinen und Bohrhämmer steht, der kann beim Kauf leicht den Überblick verlieren. Damit Ihnen das nicht passiert, hat die bauen.de-Redaktion einige Eckpunkte zusammengefasst, die es beim Kauf zu beachten gilt.

Was soll gebohrt werden – und wie häufig?

Überlegen Sie vor dem Kauf, welche Materialien Sie am häufigsten bohren. Für gelegentliche Bohrarbeiten mit weichen Materialien genügt eine einfache Schlagbohrmaschine. Wer häufiger verschiedene Materialien bohrt, tut gut daran, in ein leistungsstarkes Gerät zu investieren. Für extrem harte Materialien ist ein Bohrhammer unerlässlich. 

Leistung

Die Leistung einer Bohrmaschine wird in Watt gemessen. Je höher die Wattzahl ist, desto besser kommt das Gerät mit harten Materialien zurecht. Wer nur weiche Werkstoffe wie Holz oder Gipskarton bohrt, dem genügen 650 Watt. Zum Bohren verschiedener, etwas härterer Materialien, lohnt es sich, mindestens 850 Watt zu wählen. 

Zu- und Abschalten des Schlagwerks

Bei fast allen angebotenen Schlagbohrmaschinen lässt sich das Schlagwerk zu- und abschalten. Auf diese Funktion sollten Sie keinesfalls verzichten. Das Drehbohren ohne Schlag ist für weiche Materialien wie Holz oder Gipskarton wichtig. Diese fransen sonst aus. Auch Fliesen werden niemals mit Schlag gebohrt, da sie sonst brechen können. Gegen harte Werkstoffe ist allerdings ohne Schlagwerk nichts auszurichten.
Wer einen Multifunktions-Bohrhammer kauft, mit dem auch feinere Arbeiten erledigt werden sollen, der sollte ebenfalls darauf achten, dass das Schlagwerk zu- und abschaltbar ist.

Zwei Getriebestufen

Leistungsstarke Bohrmaschinen verfügen in der Regel über zwei  Getriebestufen. Diese Funktion ist für Heimwerker, die häufiger zur Maschine greifen Gold wert – denn Dank der besser abgestimmten Drehzahl lassen sich besonders präzise Bohrergebnisse erzielen. Der erste Gang eignet sich für das langsame Bohren großer Durchmesser und zum Schrauben. Kleine Löcher werden mit einer höheren Drehzahl im zweiten Gang gebohrt.

Gewicht

Machen Sie sich das Leben nicht unnötig schwer: Besonders günstige Geräte haben häufig ein deutlich höheres Gewicht als Markenprodukte. Wer oft bohrt, sollte in leichtes Handwerkszeug investieren.  

Kabellänge

Ein zu kurzes Kabel sorgt schnell für Frust: Wer nicht immer und überall ein Verlängerungskabel parat halten möchte, sollte darauf achten, dass die gewählte Maschine über eine Zuleitung von mindestens drei Metern verfügt.