Der richtige Bodenbelag für die Einfahrt
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Die Haus-, Hof- oder Garageneinfahrt muss im Alltag allerlei Belastungen aushalten und soll außerdem einen guten Eindruck abgeben. Bei der Wahl des richtigen Bodenbelags kommt es in erster Linie auf den jeweiligen Anspruch an. Neben der Optik und Stabilität können weitere Kriterien beispielsweise eine leichte Pflege oder Umweltfreundlichkeit sein.

Eine Einfahrt kann auf verschiedene Arten befestigt werden. Neben Schotter, Kies oder Splitt eignen sich auch Pflastersteine, Beton oder Asphalt als Bodenbelag. Meist bedarf es bei der Verlegung des jeweiligen Bodenbelags nur etwas handwerklichen Geschicks, sodass sich jeder Laie selbst daran versuchen kann.
Splitt, Kies und Schotter

Schüttgüter sind die wohl einfachste Art, die Hofeinfahrt zu gestalten. Das Material kann man lose oder in sogenannten Big Bags mit 500 bis 1.500 Kilo Inhalt anliefern lassen. Man kann die genannten Stoffe zwar auch ohne große Vorarbeiten ausbringen, doch es empfiehlt sich immer, zuvor wenigstens den Mutterboden abzutragen. Eine Randbefestigung ist nicht zwingend notwendig, jedoch dringend angeraten, da ansonsten die Übergänge zwischen Einfahrt und angrenzenden Wiesen und Beeten mit der Zeit verschwinden. Als Wegeinfassung eignen sich beispielsweise Pflaster- oder Rasenkantensteine, die zwischen 15 und 20 Zentimeter hoch sind und sich leicht eingraben, bei Bedarf auch einbetonieren lassen. In Baumärkten werden auch Streifen aus starkem Blech oder Kunststoff angeboten. Diese sind zwar praktisch, aber nicht unbedingt schön. Wer sauber arbeitet und diese Streifen fast vollständig in der Erde verschwinden lässt, kann saubere, aber nahezu unsichtbare Kanten herstellen.
Vorteile:
- die angeführten Materialien sind preiswert und lassen sich leicht ausbringen
- Regenwasser versickert problemlos im Boden
Nachteile:
- im Herbst und Winter erschwert der unebene und lose verlegte Bodenbelag die Beseitigung von Laub oder Schnee und vor allem Eis
- da die Kiesel und feinen Bruchsteine nur lose aufliegen, also einen ungebundenen Belag bilden, sind Fahrrinnen und Verwerfungen unvermeidlich. Für Abhilfe sorgen Wabenplatten, die Kies, Splitt oder Schotter dauerhaft fixieren
- auch Unkraut kann bei losen Belägen leicht wachsen. Dem beugt man mit einem sogenannten Geotextil vor. Das sind unverrottbare Gewebe, die unter dem Schüttgut und nach Abtragung des Mutterbodens verlegt werden
Beton

Beton im Heimwerkersinne ist nichts anderes als mit Zement und Wasser angerührter feiner oder grober Kies. Noch vor wenigen Jahrzehnten war er für Einfahrten ein bevorzugter Baustoff.
Vorteile:
- leicht zu verarbeiten
- sehr günstig
Nachteile:
- monotone, triste Betonflächen
- vergleichsweise schnelle Verwitterung
- der Boden wird versiegelt
Betonierte Fahrtstreifen oder auch ganze Einfahrten können dennoch beeindrucken, wenn ihre Oberfläche eingefärbt und geprägt wird. Dieses Verfahren wird nachstehend beschrieben.
Stempelbeton

Er wird bezeichnenderweise auch Dekorbeton oder genannt. Bei der Herstellung einer Einfahrt wird üblicherweise der Boden 30 bis 40 Zentimeter abgetragen. Denn werden entweder nur zwei Fahrstreifen oder ganze Flächen auf herkömmliche Weise betoniert. Es folgt eine kapillarbrechende Schicht aus Schotter, Split oder Betonrecyclingmaterial, die Frostschäden verhindert. Dann folgt der eigentliche Bodenbelag, eine mindestens zehn Zentimeter starke Schicht aus eingefärbtem Beton, die schließlich gestempelt wird: Mit großen Matrizen werden Muster eingedrückt, nicht tief, aber deutlich sichtbar. Nach dem Aushärten sorgt eine Versiegelung aus Acryl dafür, dass die Oberfläche über Jahre geschützt ist. Mit weiteren Techniken wie Bürsten, Wischen, Spachteln oder Besprühen lässt sich nahezu jedes beliebige Oberflächenmuster erzielen. Auch Pflastersteine und Natursteinplatten lassen sich täuschend echt nachahmen.
Ältere, aber noch tragfähige Betonflächen können verschönert werden, indem ein dünner, nur etwa zehn bis 25 Millimeter dicker Stempelestrich aufgezogen wird. Dieser Überzug, auch Overlay genannt, wird dann ebenfalls gestempelt und imprägniert. Der betagte Beton darunter verrichtet weiterhin seinen Dienst, ist aber nicht mehr zu erkennen.
Vorteile:
- im Vergleich zur normalen Betoneinfahrt individueller
Nachteile:
- teurer und aufwändiger als die schlichte Betoneinfahrt
Pflastersteine

Sie sind heutzutage das mit Abstand am häufigsten verwendete Material für Einfahrten und Wege rund ums Haus. Insbesondere Pflastersteine aus grauem oder eingefärbtem Beton sind beliebt. Sie sind in zahllosen Mustern erhältlich und werden auf Wunsch auf Paletten angeliefert. Ein Zuschnitt ist nur erforderlich, wenn nicht mehrere Breiten lieferbar sind, aus denen sich parallele Ränder zusammensetzen lassen. Jede Einfahrt lässt sich somit in Form und Farbe individuell gestalten.
Vorteil:
- relativ günstig
- relativ einfach zu verlegen
Für natürliches Pflaster bevorzugt man bei Einfahrten die zugeschnittenen, härteren Gesteine, beispielsweise Basalt, Granit, Grauwacke oder Porphyr, aber auch Sand- und Kalkstein sind möglich. Wie der Name schon sagt, sind sie von Natur aus weniger maßhaltig als Betonpflaster und meist auch lebhafter eingefärbt. Doch gerade darin besteht der gewünschte Effekt: sie wirken abwechslungsreicher und meist edler.
Vorteil:
- witterungsbeständig
- lebhafte Muster
- gebrauchte Pflastersteine einsetzbar
Nachteil:
- teurer als Betonpflaster
Rasengittersteine

Sie werden auch Rasenkammersteine genannt und stellen im Grunde einen mehrfach durchbrochenen Betonblock dar. Die regelmäßigen, gitterartig angelegten Durchbrüche können mit Mutterboden gefüllt werden und erlauben es somit, Rasen zu säen, der die Ansicht deutlich verschönt.
Bei Pflaster- und Rasenkammersteinen ist ein Fundament wichtig. Um eine möglichst stabile Garageneinfahrt zu erhalten, folgt nach dem Aushub des Erdreichs um mindestens 20 Zentimeter eine Schicht Feinsplitt auf eine Schicht Kies. Beide Beläge werden separat mit einer Rüttelplatte verdichtet. Erst dann wird begonnen, zu pflastern.
Vorteil:
- die Fugen zwischen den Steinen sorgen dafür, dass Regenwasser abfließen kann
Nachteil:
- die Pflege dieses Bodenbelags ist aufwendig. Gräser und Pflanzen können problemlos in den Fugen wachsen – ein Geotextil oder so genannter „Fugendsand unkrautfrei“ sorgen für Abhilfe
- die Fugen und teils unebenen Steine erschweren es, Schnee und Laub zu beseitigen
Natursteinplatten und Pflasterklinker

Natursteinplatten können wie Pflastersteine verlegt werden. Eine weitere Möglichkeit ist, die Platten auf ein Zementmörtelbett aufzubringen. Falls gewünscht, können die Fugen mit feinem Sand oder speziellem Fugensand aufgefüllt werden.
Ein weiterer Bodenbelag sind Pflasterklinker. Sie werden aus Ton oder Lehm gebrannt und sind äußerst robust und widerstandsfähig. Pflasterklinker werden ähnlich verlegt wie Pflastersteine. Der Boden wird nach dem Erdaushub zunächst mit einem Kies-Sandgemisch und anschließend mit Splitt verdichtet. Darauf werden die Pflasterklinker gesetzt.
Vorteil:
- individuellere Gestaltung möglich
Nachteil:
- oftmals etwas teurer als Standardbetonpflaster
Sie möchten selber pflastern? In diesen Artikeln lesen Sie, wie das beim Hauseingang und auf der Terrasse funktioniert und worauf Sie ganz allgemein achten sollten.
Asphalt
Asphalt als Bodenbelag ist besonders haltbar und robust. Vor allem bei Einfahrten, die oft befahren werden, sollte daher Asphalt gewählt werden. Jedoch sind die Vorarbeiten aufwendig:
In einem knappen Meter Tiefe müssen mehrere Schichten Kies verdichtet werden. Um ein möglichst optimales Ergebnis zu erzielen, sollte die Oberseite mit Mineralgranulat abgeschlossen werden. Erst dann sollte der Boden asphaltiert werden. Allerdings ist bei einer asphaltierten Einfahrt eine Entwässerungsrinne erforderlich, da ansonsten Regenwasser nicht abfließen kann.
Die Kosten sind bei Gußasphalt höher als bei Kies, Splitt, Schotter oder Pflastersteinen. Dies hat einen einfachen Grund: Für die Asphaltierung werden in der Regel spezielle Maschinen benötigt. Einfahrten dieser Art sind in Gewerbegebieten und im Geschosswohnungsbau vorzufinden, in Gegenden mit Einfamilienhäusern dagegen selten anzutreffen.
Vorteil:
- besonders haltbar und robust
Nachteil:
- vergleichsweise teuer …
- … insbesondere weil Asphaltierung keine Arbeit für Heimwerker ist
Alle Bodenbeläge auf einen Blick
Unkraut- anfällig | Leicht von Schnee und Laub zu befreien | Entwässerungs- rinne nötig | Bauaufwand | Kosten | |
---|---|---|---|---|---|
Asphalt | nein | ja | ja | hoch | hoch |
Beton | ggfs. in Fugen | ja | ja | niedrig | niedrig |
Betonplatten | ja | ja | nein, aber vorteilhaft | mittel | mittel |
Natursteinplatten (auf Kiesbett) | ja | ja | nein | mittel | mittel |
Natursteinplatten (auf Zementmörtelbett) | nein | ja | ja | hoch | mittel |
Pflasterklinker (auf Kiesbett) | ja | ja | nein | mittel | niedrig |
Pflastersteine (auf Kiesbett) | ja | ja | nein | mittel | niedrig |
Rasenkammersteine | ja | nein | nein | niedrig | niedrig |
Splitt, Kies, Schotter | ja | nein | nein | niedrig | niedrig |
Stempelbeton | nein | ja | nein, aber vorteilhaft | hoch | hoch |