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Energetische Sanierung: Schwachstellen mit der Wärmebildkamera erkennen

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Thermografie: Eine Wärmebildkamera zeigt, wo die energetischen Schwachstellen eines Hauses sind.

Thermografie: Eine Wärmebildkamera deckt energetische Schwachstellen auf. Foto: Verband Privater Bauherren (VPB) Foto: Verband Privater Bauherren (VPB)

Wer sein Haus energetisch sanieren möchte, sollte sich zunächst über die größten Schwachstellen des Gebäudes kundig machen. Zuverlässige Ergebnisse, welche Gebäudeteile besonders schlecht gedämmt sind, liefert zum Bespiel die Thermografie.

Bei dieser Methode werden mittels einer Wärmebildkamera Fotos vom Gebäude gemacht. Aufgezeichnet wird aber nicht ein fotorealistisches Bild in Echtfarben. Vielmehr werden die für Menschen nicht sichtbaren infraroten Wärmestrahlen dargestellt. Besonders warme Bereiche erscheinen bei den meisten Thermografie-Systemen auf dem Bild in rot, kühle Stellen in blau. Der mittele Bereich wird in den Farben gelb (etwas wärmer) und grün (etwas kühler) dargestellt.

Thermografie nicht bei jedem Wetter

Der Thermograf, der mit seiner Wärmebildkamera Aufnahmen anfertigt und diese dann mit speziellen Programmen auswertet, muss dabei einiges beachten. So macht es beispielsweise keinen Sinn, bei strahlendem Sonnenschein und warmen Temperaturen ein zu diesem Zeitpunkt unbeheiztes Haus zu knipsen. Die Farbdarstellung der Temperaturen an der Gebäudehülle würden in diesem Fall keine energetischen Schwachstellen darstellen sondern lediglich die in der Gebäudehülle gespeicherte Wärme der Sonne. Um zu aussagekräftigen Ergebnissen zu kommen, muss eine Differenz zwischen Innen- und Außentemperatur bestehen. Idealerweise sollte eine Thermografie bei Dunkelheit und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt bei trockenem Wetter angefertigt werden. Dann ist eine ausreichend große Temperaturdifferenz gegeben und Einflüsse aufgrund von Regen oder der Sonne sind ausgeschlossen.

Viele rote Stellen

Bei älteren und ungedämmten Gebäuden, bei denen feststeht, dass sie energetisch nicht mehr zeitgemäß sind, reichen laut Experten Temperaturdifferenzen von rund zehn Grad Celsius. Denn hier ist der Wärmedurchgang durch die Hülle relativ groß, so dass er sich mittels Thermografie gut darstellen lässt: Die Wärmebildkamera wird hier in der Regel viele rote Stellen aufweisen. Bei Häusern, die bereits über ein gewisses Maß an Wärmeschutz verfügen, sollte die Temperaturdifferenz größer sein. Im Allgemeinen trifft das auf Gebäude zu, die nach Inkrafttreten der zweiten Wärmeschutzverordnung im Jahr 1984 errichtet wurden.

Wärmebildkamera hilft beim Aufspüren energetischer Schwachstellen

Mittels Thermografie können Schwachstellen der Gebäudehülle zielgerichtet aufgespürt werden. Zwar gibt es auch rechnerische Methoden, bei denen die einzelnen Bauteile eines Gebäudes analysiert werden. Bei der Thermografie werden die Schwachstellen aber genau da angezeigt, wo sie auch tatsächlich sind. Auf diese Weise werden nicht nur Schwachstellen, sondern auch schadhafte Stellen erkannt: So dämmt feuchtes Mauerwerk schlechter als trockenes, weil Wasser Wärme besser leitet als eine poröse, Luft enthaltende Steinstruktur.

Thermografie zu Beginn und Ende einer energetischen Sanierung

Thermografie ist nicht nur dann von Vorteil, wenn eine komplette energetische Sanierung ansteht: Hausbesitzer, die knapp bei Kasse sind, können mit dem Ergebnis auch herausfinden, welche Maßnahmen am dringlichsten sind, um somit über das höchste Einsparpotential verfügen. Bei einer Komplettsanierung empfiehlt es sich allerdings, sowohl vor als auch nach den Arbeiten eine Thermografie anfertigen zu lassen. Die abschließenden Aufnahmen zeigen an, ob die Sanierung erfolgreich war oder ob sich Fehler eingeschlichen haben.