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Modulhaus bauen: die wichtigsten Infos zur Planung und Umsetzung

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Das Modulhaus ist begehrter denn je. Es gilt als cool, flexibel und preisgünstig. Vor allem Menschen, die minimalistisch wohnen und leben möchten, passen zu diesem seriell konzipierten Bau. Modulhäuser eignen sich aber auch für neue Lebenssituationen, beispielsweise nach der Familienphase.

Ein Modulhaus für eine Person oder ein Paar. Die Fassadengestaltung kann sich der Kunde aussuchen. Foto: Onoxo Home

Das Modulhaus …

  • … bietet ein optimales, fest kalkuliertes Preis-Leistungsverhältnis.
  • … kommt fertig gebaut per Tieflader aufs Grundstück.
  • … braucht eine Baugenehmigung und ein Fundament.
  • … kann flexibel erweitert oder verkleinert werden.

Die Bauweise: Das Modulhaus als kleines Wohnwunder

Vorreiter schätzen das Modulhaus seit den 70er-Jahren als kostengünstige, effiziente und flexible Hausvariante. Es besteht aus serienmäßig hergestellten Wand-, Decken- und Boden-Elementen, die zu einem Haus zusammengefügt werden können. Durch verschiedene Hausmodule sind unterschiedliche Hausgrößen und -varianten denkbar. Anders als das Containerhaus – das dem gleichen Prinzip folgt – ist das Modulhaus auf ein langfristiges Wohnen ausgerichtet.

Meist werden Modulhäuser aus holzbasierten Platten oder aus massivem Holz gefertigt. Aber auch andere Materialien wie Stahl, Stein oder Beton kommen zum Einsatz. Das Einzelelement eines klassischen Modulhauses hat die Form eines Quaders. Die Wohnfläche einer einzelnen Einheit beträgt 20 bis 50 Quadratmeter. Häuser mit mehr Fläche entstehen durch die Kombination mehrerer Module.

Das Modulhaus wird als fertiger Bau geliefert

Ein Modulhaus wird angeliefert und muss nur noch aufgestellt werden. Sogar die Fenster sind schon drin. Foto: jordi2r / stock.adobe.com

Oft wird das Modulhaus in einem Atemzug mit anderen Haustypen genannt. Harry Keinath, Geschäftsführer von Onoxo Home in Jungingen, weiß: „Es herrscht eine große Begriffsverwirrung auf dem Markt. Wir bekommen oft Anfragen nach einem Containerhaus, einem Tiny House oder einem mobilen Haus. Wir erklären dann immer erst einmal, dass wir keine Containerhäuser oder Tiny Houses bauen, sondern hochwertige kleine Häuser.“

Die Definition des Experten: „Das Modulhaus ist eine seriell gefertigte und montierte Wohneinheit beziehungsweise -box mit Boden, die komplett per Tieflader angeliefert und aufgestellt wird.“

Schnell neuen Raum gewinnen

Viele Bauherren spielen mit dem Gedanken, ein Modulhaus an ihre bestehende Immobilie anzubauen. Dies gestaltet sich aufgrund der unterschiedlichen Bauweise der Bestandsimmobilie zum gewünschten Anbau schwierig. Da die Modulhäuser seriell gefertigt werden, können sie im optimierten Format nur bedingt an einen bestehenden Bau angepasst werden.

Dennoch sind sie dazu geeignet, schnell neuen Wohnraum zu schaffen – als für sich stehendes Bauwerk:  Modulhäuser sind gut planbar, schnell lieferbar und kostenoptimiert und damit als separat auf dem Grundstück platziertes Home Office, Gästehaus oder als Unterkunft für das Aupair-Mädchen einsetzbar.

Auf Wunsch umzugsfähig

Als eine spezielle Form des Modulhauses gibt es mobile Modelle, die man auch wieder abbauen und transportieren kann. Hier müssen aber die hohen Transportkosten in das Gedankenspiel mit einbezogen werden – und die Kosten für das Fundament, das anders als der Rest des Gebäudes nicht mobil ist, sondern abgerissen und entsorgt werden muss.

Ein Modulhaus braucht ein Fundament

Dieses kleine Haus steht auf einem Betonfundament, eine Bodenplatte wird nicht benötigt. Foto: iStock.com / Hollandfoto

Gerne stellt man sich vor, dass das Modulhaus problemlos auf eine Fläche gestellt wird. „So einfach ist das aber nicht“, sagt Kristina Wiese, Architektin aus Berlin. Sie hat mehrfach mit Modulhäusern und Wohnmodulen gearbeitet und weiß: „In der Regel sind Modulhäuser den gleichen Gesetzen unterworfen wie andere fest stehende Bauten.“

Zwar wird das Modul mit Boden angeliefert, sodass keine Bodenplatte nötig ist. Ein Fundament aber eben schon. Das Haus wird erhöht und je nach Baugrund und Vorlieben auf ein Streifenfundament oder Punktfundament gestellt werden.

Ohne Baugenehmigung darf das Modulhaus nicht bewohnt werden

Sofern das Modulhaus fest verbaut ist und dauerhaft bewohnt werden soll, braucht es eine Baugenehmigung. Soll das Modulhaus dagegen als Gartenhaus, Ferienhaus oder Nutzbau verwendet werden, liegt die Rechtslage je nach Bundesland und Ort anders. Ein Gartenhaus in Bayern kann zum Beispiel bis zu einer Größe von 75 Kubikmeter verfahrensfrei aufgestellt werden. Voraussetzung: Man hält sich an alle geltenden Vorschriften, die wiederum je nach Gemeinde und Aufstellort variieren können.

Für viele Grundstücke liegen beispielsweise Bebauungspläne vor, die bestimmte Bauformen vorschreiben. Das Modulhaus wird manchen Vorschriften nicht gerecht – zum Beispiel, wenn zwingend Satteldächer gebaut werden müssen. Auch darf nicht überall auf einem Grundstück ein Modulhaus aufgestellt werden.

Harry Keinath empfiehlt deshalb: „Wer ganz konkret bauen will, sollte zuerst ein Grundstück ins Auge fassen und, falls vorhanden, den Bebauungsplan sichten. Sodann gilt es zu klären, welches Fundament aufgrund der Bodenverhältnisse möglich ist. Erst dann ist es sinnvoll, Modulhäuser zu sichten.“

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Die Kosten für ein Modulhaus

Die Kosten für ein Modulhaus variieren je nach Anbieter. Generell gilt: Am günstigsten ist das Modulhaus, wenn man keinerlei Extras wählt. Schlüsselfertige Varianten werden bereits ab 1.500 Euro pro Quadratmeter angeboten, der durchschnittliche Preis liegt bei 2.000 bis 2.500 Euro. Für hochwertige ökologische Modulhäuser kann der Preis auch 3.000 Euro pro Quadratmeter und mehr betragen.

Harry Keinaths Einschätzung: „Wenn Sie sich eine werthaltige Immobilie wünschen, müssen Sie für ein Modul von 50 Quadratmetern mindestens 125.000 Euro rechnen. Dann haben Sie aber auch tatsächlich ein hochwertiges, ökologisch gebautes Fertighaus.“

Nutzungsdauer eines Modulhauses

Über die Nutzungsdauer eines Modulhauses lässt sich keine generelle Angabe machen – sie ist vor allem abhängig von der Qualität der Bausubstanz und deren Pflege. Die Nutzungsdauer unterscheidet sich also nicht von derjenigen für herkömmliche Bauten oder moderne Fertighäuser.

Anders als bei anderen Gebäuden lässt sich das Modulhaus aber eventuell von ein und derselben Person länger nutzen als ein anderer Haustyp: Aufgrund der seriellen Bauweise eignet sich die modulare Form besonders gut, verschiedene Lebensphasen baulich nachzuvollziehen. Module können hinzugefügt werden, wenn sich eine Partnerschaft als dauerhaft erweist und Kinder unterwegs sind. Im Alter kann man sich leicht verkleinern – oder alternative Formen des Zusammenlebens auf einem Grundstück gestalten.

Hausmodule lassen sich üblicherweise auch kombinieren, hier etwa zum Bungalow in U-Form. Foto: Onoxo Home

Ein alter Container dient hier als Hausmodul. Foto: Aisyaqilumar / stock.adobe.com

Mehrere Hausmodule wurden hier zum mehrstöckigen Doppelhaus zusammengesetzt. Foto: Onoxo Home

Ist eine individuelle Planung des Modulhauses möglich?

Das klassische Modulhaus zeichnet sich dadurch aus, dass es seriell gefertigt wird und in seiner Grundform gerade nicht individuell ist. Es kann aber meist mit verschiedenen Dachbelägen und Fassaden gewählt werden. Auch die Innenausstattung kann bei vielen Herstellern individuell gewählt werden.

Vor- und Nachteile von Modulhäusern

Vorteile

  • Ein Modulhaus wird fest kalkuliert und ist günstiger als vergleichbare nicht modulare Bauten. So kann man sich auch mit einem kleineren Budget eine höherwertige Architektur leisten.
  • Weil das Haus bereits vor dem Aufbau zusammengefügt wird, lässt sich die Bauzeit sehr gut planen.
  • Ein Modulhaus ist schnell umzusetzen, wenn eine Baugenehmigung vorliegt und die Art des Fundaments gewählt ist – man kann mit einer Zeit von sechs Wochen rechnen, inklusive Fundament.
  • Weil Modulhäuser so materialsparend wie möglich gebaut werden und auf einen minimalistischen Lebensstil ausgerichtet sind, gelten sie als ökologisch.

Nachteile

  • Die Suche nach einem Bauplatz für ein Modulhaus gestaltet sich schwierig. Es darf nicht überall gebaut werden, der notwendige Kran für den Aufbau hat nicht überall Platz und Baulücken müssten schon zufällig die richtigen Maße haben.
  • Die Grundrissmöglichkeiten eines Modulhauses sind beschränkt.
  • Ein Modulhaus ist nicht per se als mobiles Haus konzipiert. Da es außerdem eine Baugenehmigung und ein Fundament benötigt, kann es – anders als häufig angenommen – nicht einfach nach Belieben umgestellt werden.