Minihaus, Stadtvilla oder doch lieber einen Bungalow? Die Auswahl an Fertighäusern und Anbietern scheint unbegrenzt. Deshalb sollten sich Hausbesitzer in spe gut überlegen, was sie möchten – und dann genau prüfen, welcher Fertighaus-Hersteller am besten ihre Wünsche realisieren kann und welches Haus zum verfügbaren Budget passt.
Welche Fertighaus-Anbieter in Ihrer Region bauen, erfahren Sie im Folgenden. Außerdem listen wir 6 Auswahlkriterien auf, damit Sie als Baufamilie den richtigen Fertighaus-Hersteller finden.
Fertighaus-Anbieter: Das Wichtigste in Kürze
- Um den besten Fertighausanbieter für Ihr Bauprojekt zu finden, sollten Sie Ihr Traumhaus klar definieren
- Fertighaus-Hersteller bieten unterschiedlichste Haustypen, Bauweisen und Individualisierungsmöglichkeiten an – Gütesiegel und Zertifizierungen helfen bei der Orientierung
- Bei der Wahl eines Fertighaus-Anbieters stehen Seriosität & Beratungsgüte an vorderster Stelle
1. Fertighaus-Anbieter: Bedarfsanalyse zur Vorauswahl
Ist die Entscheidung gefallen, dass das zukünftige Heim ein Fertighaus wird, gilt es, sich ausführlich zu informieren: Wie viel darf es kosten? Gibt es einen Bebauungsplan? Welche Fertighaus-Hersteller bauen in meiner Region?
Um aus dem immensen Angebot von Fertighaus-Anbietern den besten für Ihr persönliches Traumhaus ausfindig zu machen, müssen Sie sich demnach zunächst ein sehr genaues Bild von Ihrem zukünftigen Eigenheim machen. Denn Fertighaus-Hersteller haben zwar üblicherweise ein recht breites Angebotsspektrum, können aber durchaus auch auf gewisse Objekte, Bauweisen, Preis- und Qualitätsstufen oder Fertigstellungsgrade spezialisiert sein.
Einerseits geht es also darum, was finanziell, aber auch aufgrund der externen Gegebenheiten, beispielsweise in Bezug auf das Grundstück, möglich ist. Andererseits stehen hier aber natürlich Ihre individuellen Wünsche und Ansprüche im Vordergrund.
Diese können vom Haustyp vom klassischen 1,5-Geschosser bis zum hochindividuellen und stylischen Architekten-Fertighaus über die Anzahl der Wohneinheiten (Fertighaus als Einfamilienhaus, Doppelhaus, Fertighaus mit Einliegerwohnung, Mehrfamilienhaus) bis zum Baustil und Dach (Sattel-, Pult-, Flach- und Walmdach sind besonders beliebt) reichen.
Ebenfalls eingeschlossen ist hierbei aber natürlich auch der ganz konkrete Grundriss mitsamt Raumgrößen und Extras wie Erker und Garage.
Das allererste Kriterium bei der Auswahl des idealen Fertighaus-Herstellers ist deswegen, dass dessen Angebot zu Ihren Wünschen passt.
Eng verknüpft hiermit ist die Frage, wie flexibel angebotene Grundrisse, Dachformen und Fassadenausführungen gestaltet werden können. Denn entgegen überholter Vorurteile bieten die meisten Fertighaus-Hersteller nicht nur Typenhäuser, sondern auch individuelle Planung an. Hier gilt es zu überprüfen, in welchem Ausmaß und zu welchem Aufpreis.

„Bauherren sollten sich intensiv mit ihrem aktuellen und auch zukünftigen Platzbedarf auseinandersetzten. Ein weiterer Faktor, der den Hausbau maßgeblich beeinflusst, ist der finanzielle Spielraum.“
Mit den Antworten auf diese Fragen empfiehlt sich der Gang in einen Musterhauspark, um die eigenen Vorstellungen noch näher zu bestimmen und in der Realität nachzufühlen. „Dort präsentieren die Hersteller ihre Häuser buchstäblich Tür an Tür“, sagt Christoph Windscheif, Leiter Marketing des Bundesverbands Deutscher Fertigbau. Bauinteressierte haben hier nicht nur den direkten Vergleich zwischen unterschiedlichen Baustilen oder technischen Lösungen der einzelnen Fertighaushersteller, sondern können ihre Fragen ganz unverbindlich an die Fachberater richten.
Unser Tipp: Passende Fertighaus-Hersteller in unserer Haussuche finden
Nutzen Sie unsere online-Hausbausuche, um sich direkt eine passende Vorauswahl von Anbietern für das Fertighaus Ihrer Träume anzeigen zu lassen. Hier können Sie ganz leicht beispielsweise nach verschiedensten Haustypen, Ausbaustufen, Stilen und Dächern filtern und so das Angebot unterschiedlicher Fertighaus-Hersteller einfach vergleichen.
2. Fertighaus-Hersteller mit Beratungskompetenz & offener Kommunikation
Um nach dieser ersten, groben Vorauswahl und Selbstinformation bei der großen Anzahl an Fertighaus-Herstellern den richtigen zu finden, sollten Sie bei ihrer weiteren Suche auf einige Punkte besonders achten.
Zunächst einmal lässt sich die Beratungsqualität des Fertighausanbieters bereits im Musterhaus überprüfen – genauso gut aber natürlich bei einem ersten telefonischen oder persönlichen Beratungsgespräch: Beantwortet das Beratungspersonal alle Fragen leicht verständlich? Geht es auf Wünsche und Bedenken ein? Sind die Informationen konkret und verbindlich? Wird generell offen und ehrlich kommuniziert? Gibt es ein umfassendes Angebot im Kundenservice, beispielsweise persönliche Baubegleitung, Hilfe bei Finanzierung und Baugrundsuche? Für den weiteren Bauverlauf ist des Weiteren vor allem hilfreich, nur eine feste Ansprechperson zu haben und dass diese möglichst gut erreichbar ist.
3. Anbieter für Fertighäuser nach Leistungsumfang & Bauvertrag

Grundlage für den Hausbau ist die angebotene Bau- und Leistungsbeschreibung. Je mehr Details diese enthält, desto weniger Überraschungen müssen Sie später beim Bau befürchten. Daher gilt es, den konkreten Leistungsumfang zu klären, einschließlich einer Aufgliederung bis in spezielle Materialien oder Ausstattungsbestandteile hinein - ebenso sollten Sonderwünsche und Ergänzungen unbedingt später in den Vertrag aufgenommen werden.
Der Bauvertrag ist in verschiedene Bereiche gegliedert. Darunter fallen beispielsweise Planung und Bauleitung, allgemeine Angaben zum Bauvorhaben, Baustelleneinrichtung, Außenanlagen und die Übergabe des fertigen Bauwerks sowie technische Nachweise. Verständlichkeit, Präzision und Umfang der genannten Leistungen sind beim angebotenen Bauvertrag gute Bewertungspunkte für den Fertighaus-Hersteller.
Energieeffizienz und Förderfähigkeit als Teil der angebotenen Leistungen
Die Holzbauweise bei Fertighäusern erlaubt eine besonders energieeffiziente Umsetzung. Teil der angebotenen Leistungen ist aber auch die konkrete Effizienzstufe und somit die Förderfähigkeit Ihres Bauprojekts nach KfW. Deswegen führen angesehene Fertighaus-Hersteller hier genau die angebotene Haustechnik (z. B. Wärmepumpe, PV-Anlage) und Energiestandards nach Hauspreis auf und beraten in der Regel zu staatlichen Förderprogrammen.
4. Fertighaus-Hersteller nach Preis-Leistungs-Verhältnis
Damit die Kosten das Budget nicht übersteigen, sollten Bauleute auch bei Geldfragen ganz genau hinsehen. Dazu ist es unerlässlich, dass die Kosten und dazugehörigen Leistungen im Angebot transparent aufgeschlüsselt sind. Bauinteressierte sollten zudem wissen, welche Kosten durch Änderungs- und Sonderwünsche auf sie zukommen. Gerade bei einem günstigen Preis sollten Sie genauestens darauf achten, ein vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis geboten zu bekommen. Die meisten vertrauenswürdigen Fertighaus-Hersteller leisten dementsprechend eine Festpreisgarantie mit genauer Aufgliederung, was im Festpreis enthalten ist. Hier kommen insbesondere die Seriosität und Qualität des entsprechenden Fertighaus-Anbieters ins Spiel – mehr dazu in den folgenden Abschnitten.
5. Fertighausanbieter nach Erfahrung und Ruf
Langjährige Erfahrung und guter Ruf sprechen bei einem Fertighausanbieter fürs sich.
Ein hierfür relevantes Qualitätsmerkmal ist es, wenn der Fertighaus-Hersteller Mitglied in einem Branchenverband mit Qualitätskriterien wie dem Bundesverband Deutscher Fertigbau ist.

„Ist der Hersteller Mitglied, hat er sich zu weit höheren Anforderungen verpflichtet, als sie der Gesetzgeber vorsieht.“
Aufschlussreich kann auch der Austausch mit anderen Baufamilien sein. Insbesondere Baublogs bieten dahingehend oftmals gute Informationen, ein gutes Zeichen ist es aber auch, wenn der Fertighaus-Anbieter selbst Kontakt zu Baufamilien von bereits abgeschlossenen Projekten ermöglicht. Dies ermöglicht insbesondere einen guten Einblick in Termin- und Kostentreue des Fertighaus-Anbieters sowie die Kundenzufriedenheit. Besteht die Möglichkeit zu Werksbesuchen und Besichtigungen bereits fertiggestellter Häuser, schafft dies ebenfalls Vertrauen.
Doch woran lässt sich ein seriöser Fertighaus-Hersteller neben den weiter oben genannten Aspekten noch erkennen? Prüfsiegel wie TÜV und RAL, Nachhaltigkeitszertifikate (z. B. DGNB) wie auch Zertifizierungen helfen bei der Orientierung, genau wie eine Schufa-Auskunft. Ein Zeichen von Seriosität ist zudem, wenn kein Druck seitens des Unternehmens besteht und Bauleute ausreichend Gelegenheit bekommen, vor dem Vertragsabschluss alle Unterlagen genau zu prüfen.
Fertighäuser verlässlicher Anbieter im Vergleich
6. Fertighaus-Anbieter nach Ausbaustufen
Nicht zuletzt sollten Sie Ihren Fertighaus-Hersteller nach der angebotenen Ausbaustufe, also dem Fertigstellungszustand, in welchem das Haus übergeben wird, auswählen. Denn Fertighaus ist nicht gleich Fertighaus, auch im Hinblick darauf, wie wortwörtlich 'Fertig' die Immobilie dann ist: Je nachdem, für welche Ausbaustufe sich Bauleute entscheiden, ist noch mehr oder weniger Eigenleistung erforderlich.
Wer sich für ein schlüsselfertiges Haus entscheidet, hat oft nicht die Zeit oder die Fertigkeiten, viele Arbeiten in Eigenleistung zu erbringen. Allerdings ist der Begriff „schlüsselfertig“ oft irreführend, da die verschiedenen Fertighaus-Hersteller den Begriff teilweise unterschiedlich auslegen (genau wie solche, die Massivbauten anbieten). Bauleute sollten deshalb bei Bau- und Leistungsbeschreibung genau hinschauen und explizit nachfragen.
Beim Ausbauhaus können Sie in Bezug auf Handwerkskosten Geld sparen, denn Sie vollenden den Bau des Hauses teilweise in Eigenregie. Generell handelt es sich hier um einen geschlossenen Rohbau, bei dem Innen- und Dachausbau noch gemacht werden müssen. Welche Aufgaben genau auf Sie zukommen, klären Sie vorab mit dem Fertighaus-Hersteller, der ihnen oftmals beim Ausbau beratend zur Seite steht.
Bauleute, die fehlendes Eigenkapital mit Eigenleistung kompensieren möchten, können sich auch für ein Bausatzhaus entscheiden. Einige Fertighausanbieter haben sich auf Selbstbau-Systeme spezialisiert. Obwohl Sie die einzelnen Bausätze selbst zusammenbauen, erhalten Sie Unterstützung vom Anbieter – beispielsweise in Form von Workshops oder auch durch Profis vor Ort, etwa beim Aufbau des Dachstuhls. Diese Variante eignet sich allerdings nur für Handwerksprofis.
Fertighaus-Anbieter: Zusammenarbeit Schritt für Schritt
Hat sich die künftige Baufamilie Gedanken gemacht, was für ein Haus sie will, was sie sich leisten kann und welcher Fertighaus-Hersteller der richtige sein könnte, nimmt das Projekt Hausbau Fahrt auf. Doch bis zur Unterschrift unter den Bauvertrag ist es noch immer ein gutes Stück Weg.
1. Schritt: das erste Treffen
Beim ersten Planungstreffen können die Bauleute ihre Vorstellungen konkret darlegen und diese mit den Fachberatern besprechen. Baufamilien sollten sich gut auf diese Erstberatung vorbereiten, um genau sagen zu können, wie sie sich ihr Haus vorstellen oder welche Ausstattung oder Besonderheiten sie sich wünschen. Im Zuge dessen können beispielsweise Allergiker bestimmte Baustoffe ausschließen oder eine Familie ihre Sonderwünsche bezüglich des Grundrisses besprechen. Mit einem Gespräch ist es zumeist nicht getan, weswegen mehrere Treffen eingeplant werden sollten.
Sollte ein Bebauungsplan vorliegen, müssen sich die Bauleute an die Vorgaben halten und sich in manchen Fällen auch von gewissen Vorstellungen – beispielsweise von einer bestimmte Dachform - verabschieden.
2. Schritt: der Vertrag
Erst wenn alle Details festgezurrt wurden, folgt der Vertragsabschluss. „Weiter geht es mit der Bemusterung, in der die Bauherren zum Beispiel Fliesen, Armaturen und Böden für ihr neues Heim aussuchen“, erklärt Friedmann Born von Bien-Zenker. Dabei sollten sie stets die Kosten im Blick behalten. Denn im Kaufpreis sind nur bestimmte Materialien oder Ausstattungsmöglichkeiten inbegriffen. Sonderwünsche verursachen oft Sonderkosten.
3. Schritt: der Bauplan
In der Zwischenzeit erstellt die Architektin oder der Bauingenieur den Bauplan. Sobald dieser steht, stellt in vielen Fällen der Fertighausanbieter den Bauantrag – zumindest dann, wenn das Teil der Leistungsbeschreibung ist. Bis die Baugenehmigung erteilt wird, kann es bis zu sechs Monate dauern. Liegt diese vor, kann es ganz schnell gehen.
4. Schritt: der Hausbau
Der Rohbau steht teilweise schon am ersten Tag, am zweiten Tag wird oftmals das Dach montiert. „Wichtigstes Ereignis beim Fertighausbau ist der Stelltermin: Dann werden die Elemente zur Baustelle gebracht und das Haus montiert. Das dauert oft nur einen Tag“, sagt Christoph Windscheif, Leiter Marketing des Bundesverbands Deutscher Fertigbau.
Der Innenausbau dauert dann etwas länger: Erst nach acht bis zwölf Wochen ist alles fertig. Verzögerungen können entstehen, wenn der Fertighaus-Hersteller mit vielen verschiedenen Handwerksfirmen zusammenarbeitet oder die Baufamilie selbst einige Arbeiten übernimmt.
Die Baufamilie sollte stets im Bilde sein, in welchem Stadium sich der Hausbau befindet. Ein detaillierter Ablaufplan gibt hier genaue Einblicke.
5. Schritt: die Hausübergabe
Wenn das Haus steht und die Hausausstattung installiert ist, folgt die Abnahme. Da Bauleute oftmals keine Experten sind, lohnt es sich, eine externe Fachkraft für die Hausübergabe zu engagieren. Weist das Haus Mängel auf, müssen diese im Protokoll festgehalten und vom Fertighaus-Hersteller behoben werden. Der Auftrag ist dann abgeschlossen, wenn alle Leistungen laut Beschreibung ausgeführt wurden.
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Das müssen Sie bei der Wahl des Fertighaus-Anbieters beachten
Der richtige Fertighaus-Hersteller baut nicht nur Ihr Haus – er begleitet Sie sicher durch alle Phasen des Projekts. Vergleichen Sie sorgfältig, stellen Sie die richtigen Fragen – und entscheiden Sie mit gutem Gefühl. Der erste Schritt hierbei ist, sich umfassend über die eigenen Bedürfnisse und Wünsche im Hinblick auf das zukünftige Zuhause klar zu werden, genau wie über den Finanzrahmen und die dazu und Ihren Möglichkeiten passende Ausbaustufe. So können Sie nicht nur eine Vorauswahl unter passenden Fertighaus-Anbietern treffen, sondern auch präzise in einem unverbindlichen Beratungsgespräch Ihre Vorstellungen kommunizieren und entsprechende Angebote einholen. Hier wird auch klar, wie kompetent, verbindlich und kundenorientiert der jeweilige Fertighaus-Hersteller auf Sie eingeht. Gerade dieser Punkt spricht für die Seriosität des Fertighaus-Herstellers, genau wie Verbandmitgliedschaften und Qualitätssiegel, sowie die Ermöglichung des Kontakts zu früheren Bauleuten. Auf Grundlage dieser Angebote wird dann ein Bauvertrag mit detaillierter Bau- und Leistungsbeschreibung erstellt – auch hier sollten Sie bewerten, wie genau, verständlich und preiseindeutig diese ausfällt. Im Vergleich verschiedener aber gleichwertiger Angebote bzw. Bauverträge können Sie dann den Anbieter für Fertighäuser mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis ausfindig machen.