Küche: planen, gestalten, selbermachen

Die Küche ist in vielen Häusern und Wohnungen das Herzstück: Hier wird gekocht, gegessen, bei einem Glas Wein diskutiert oder in Ruhe Zeitung gelesen. Dabei muss die Küche nicht besonders groß sein, um alle Anforderungen erfüllen zu können – in vielen Fällen kann die richtige Planung fehlenden Platz kompensieren. Und das muss noch nicht einmal teuer sein – denn viele Tätigkeiten können begabte Heimwerker selbst erledigen.

Die Küche war schon immer Dreh- und Angelpunkt gesellschaftlichen Zusammenkommens: Unabhängig davon, ob sie der Treffpunkt bei einer Party ist, Familien oder Freunde hier gemeinsam kochen oder sie einen Rückzugsort darstellt. Diese Punkte sollten deshalb bereits bei der Küchenplanung oder beim Umbau bedacht werden – denn wer von Anfang weiß, wie die Küche später aussehen und was sie können soll, kann dies Schritt für Schritt umsetzen.

Küche, Küchen planung, Küchengestaltung, Foto: 2mmedia / Fotolia
Die Küche ist in vielen Wohnungen und Häusern der Mittelpunkt. Damit die Küche am Ende so aussieht wie anfangs geplant, sollten einige Dinge beachtet werden. Foto: 2mmedia / Fotolia

Küchenplanung: Budget, Einrichtungsstil und Sonderfälle

Die Auswahl an verschiedenen Küchenmodellen und Einrichtungsmöglichkeiten ist groß – entsprechend groß ist auch die Preisspanne. Während es Küchenzeilen bereits für einige hundert Euro gibt, sind den Preisen nach oben kaum Grenzen gesetzt. Der erste Schritt der Küchenplanung sollte deswegen der Kassensturz sein, damit sich nicht eines Tages herausstellt, dass die Traumküche niemals in die Realität umgesetzt werden kann.

Genauso wichtig ist es, die Küche dem vorhandenen Platz anzupassen. Lediglich im Neubau kann es sinnvoll sein, ausgehend von der Küche und der Funktionen die sie erfüllen soll, das restliche Haus zu planen. Abhängig davon, ob eine Speise- oder Abstellkammer vorhanden ist und inwieweit die Hausherren die Küchengeräte in Reichweite haben möchten, muss die Küche über mehr oder weniger Stauraum verfügen.

Besonders kniffelig ist die Planung von kleinen Küchen oder Küchen unter einer Dachschräge. Aber auch hierfür gibt es Lösungen:

Küche, barrierefreie Küche, herabfahrbarer Küchenschrank, Foto: Fa. Granberg GmbH
Für Menschen mit körperlichen Einschränkungen gibt es speziell angefertigte Möbel, wie diesen herabfahrbahren Küchenschrank. Foto: Fa. Granberg GmbH
Küche, Dachschräge, Küchenscharnk, Foto: Kempfle Küchen
Ganz schön schräg: Auch für Dachschrägen gibt es praktische Lösungen. Foto: Kempfle Küchen

Ob groß oder klein – generell sollten auch ergonomische Gesichtspunkte berücksichtigt werden: Regale sollten nicht zu hoch hängen und auch die Höhe der Arbeitsplatte sollte der individuellen Körpergröße angepasst sein. Menschen mit körperlichen Einschränkungen können ihre Küche entsprechend barrierefrei planen.

Sind die Rahmenbedingungen geklärt, geht es an die gestalterische Planung. Ob gemütlicher Landhausstil, schlichte Eleganz oder extravagantes Design, Wohnküche oder High-Tech-Kücheninsel –innerhalb des jeweiligen Budgetrahmens und Raumvorgaben gibt es hier kaum Grenzen. Wer bislang eine kleine Küche hatte, sich aber nun vergrößern möchte, kann dies mit einer Veränderung des Grundrisses umsetzen.

Küche, Küche mit weißen Möbeln und modernem Design, Foto: 2mmedia/Fotolia
Hohe Decke, glatte Oberflächen. Eine moderne Küche im Loftlook. Foto: 2mmedia/Fotolia
Küche, Landhauskücher, Holzküche, Foto: mtreasure/iStock
Eine echte Landhausküche bietet nicht nur viel Gemütlichkeit, sondern zumeist auch viel Platz. Den Stil kann man aber natürlich auch in einer kleinen Küche umsetzen. Foto: mtreasure/iStock
Küche, schmale Küche, Foto: SCHMIDT Küchen
Raumwunder: Auch kleine Räume können bei richtiger Planung eine Küche mit allen Finessen beherbergen. Foto: SCHMIDT Küchen

Herd, Backofen, Dampfgarer, Spülmaschine, Mikrowelle, Kühlschrank, Dunstabzug – letztlich ist die Küche um diese Geräte gebaut. Handelt es sich um einen Umbau, sollte vorab die Anzahl der Anschlüsse geprüft werden – denn vor allem ältere Küche verfügen oftmals über weniger Steckdosen. Entsprechend sollte hier nachgerüstet werden – auch um die Küchengeräte flexibler positionieren zu können.

Soll der Kühlschrank frei in der Küche stehen, die Dunstabzugshaube über dem Herd hängen oder ist  ein Kochfeldabzug doch besser? Je durchdachter die Geräte platziert werden, desto kürzer sind manche Wege, desto einfacher mancher Handgriff. Eine ebenso wichtige Rolle spielt dabei auch die richtige Beleuchtung. Ob indirekte Beleuchtung oder gleißendes Neon-Licht – letztlich ist auch dies eine Frage des persönlichen Geschmacks. Allerdings sollte nicht nur das Tageslicht sinnvoll genutzt werden, sondern auch der Einsatz von Lichtquellen.

Beim Küchenplanen nicht zu unterschätzen: Beleuchtung, Strom- und Wasseranschlüsse. Damit später nicht nachgerüstet werden muss, sollten sie gut durchdacht sein.

Die Gestaltung der Küche: vom Boden bis zur Decke

Die Zeiten, in denen eine Küche entweder gefliest oder mit strapazierfähiger PVC-Meterware ausgelegt war, sind längst vorbei. Mittlerweile sind der Küchengestaltung kaum Grenzen gesetzt. Ob Beton, Estrich, Linoleum, Parkett, Laminat oder Vinyl – die Auswahl des Bodenbelags ist dabei ebenso vielseitig wie die der Wandgestaltung: Tapete, Latexfarbe, Lack oder doch lieber die altbewährten Fliesen? Es gibt zahlreiche Möglichkeiten für jeden Geschmack.

Auch die Küchenrückwand lässt sich gut zu gestalterischen Zwecken nutzen. Es gibt Küchenrückwände aus Glas, Edelstahl oder Schichtstoff. Diese Rückwände sind einfarbig, nehmen das Muster der Arbeitsplatte auf oder zaubern mit Hilfe von Fotomotiven beispielsweise einen Wald oder eine Blumenwiese an die Wand. Auf einen solchen Spritzschutz kann man aber auch verzichten. Das geht dann, wenn die Wand selbst abwaschbar ist, beispielsweise, weil sie mit Latexfarbe gestrichen wurde.

Wie jeder Raum lässt sich auch die Küche frei gestalten - und es müssen nicht immer Fliesen sein. Latexfarbe an der Wand, ein gläserner Spritzschutz und Vinyl als Fußbodenbelag, alles ist möglich.

Do-it-yourself – Selbermachen statt machen lassen

Während manche Umbaumaßnahmen – wie der Austausch von elektrischen Leitungen – unbedingt Fachleuten überlassen werden sollte, können geübte Heimwerker manche Tätigkeiten auch selbst erledigen. Ist beispielsweise die Arbeitsplatte in die Jahre gekommen oder entspricht nicht mehr dem persönlichen Geschmack, ist mit etwas Geschick der Einbau einer neuen Platte innerhalb weniger Stunden möglich.

Wird mit der Arbeitsplatte auch gleich das Spülbecken ausgetauscht, ist es oftmals sinnvoll, die alten Abwasserrohre auszutauschen. Auch dies können Hobby-Handwerker übernehmen – wichtig dabei ist die Verwendung der richtigen Rohre und der fachgerechte Einsatz von Schellen und Winkeln.

Ist die Küche noch funktionstüchtig, aber nicht mehr so hübsch anzusehen, reicht es in vielen Fällen auch aus, die Küche zu verschönern. Bereits ein frischer Anstrich, neue Deko-Elemente oder ein ausgeklügeltes Ordnungssystem können eine große Wirkung erzielen.

Ob neue Küche oder eine alte Küche im frischen Gewand – wer sein Budget im Blick, einen Plan vor Augen und die Umsetzung im Griff hat, kann sich einen Raum schaffen, der mehr bietet als nur einen Ort, an dem Essen zubereitet wird.

Evelyn Eberl 13.12.2021

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